Wie ein leeres Blatt

Stell dir vor du sitzt auf einer Parkbank und kannst dich nicht mehr erinnern wer du bist. Das passiert der Pariserin Eloise in dem zauberhaften Comic Wie ein leeres Blatt. Herauszufinden wo sie wohnt und was sie arbeitet stellt sich schon als schwierig heraus, aber immer noch einfach verglichen mit ihrer Suche danach was für ein Mensch sie ist, oder vielmehr war. Sie fühlt sich wie eine Fremde in ihrer Wohnung und versucht sich aus den wenigen Hinweisen die sie findet ein Bild ihres Wesens zu rekonstruieren. Beim Lesen kommt man unweigerlich ins Grübeln was man wohl selbst vorfinden würde, sollte man in die gleiche Situation kommen. Im Grunde genommen geht es in Wie ein leeres Blatt um die Suche nach der eigenen Identität, aber erfrischend erzählt ohne jegliche Gravitas.

Die Zeichnungen sind recht schlicht, vergleichbar mit Lewis Trondheim, passen aber vortrefflich zur flockigen Erzählweise. Schade fand ich dass der Band nicht als Hardcover herausgebracht wurde, dafür hätte ich gerne etwas mehr abgedrückt. Davon abgesehen: sehr schönes Comic, auch – aber nicht nur – für Mädchen (Carlsen vermarktet es als Graphic Novel für Frauen).

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