Quiet: The Power of Introverts in a World That Can’t Stop Talking

Quiet von Susan Cain ist ein Buch über Introvertiertheit. Betrachtet werden Introvertierte in der Kultur wie sie in den U.S.A. vorherrscht, ein Land in dem Bücherwürmer nicht gerade besonders populär sind. Aber auch bei uns wird Extrovertiertheit als erstrebenswertes Ideal angesehen, beispielsweise wenn ein Lehrer einem stillen Kind vorwirft es möge sich mehr am Unterricht beteiligen. Mehr als 1/3 der Menschheit sind aber nunmal schüchtern und verbringen lieber einen gemütlichen Abend auf dem Sofa mit einem guten Buch in der Hand als auf einem Fest mit dutzenden Gästen in angeregter Konversation.

Quiet fordert ein wenig Verständnis gegenüber den stillen Menschen ein und vermittelt ein paar neue Erkenntnisse aus der Forschung. Neu war mir etwa dass scheu/mutig einfach zwei unterschiedliche Überlebensstrategien sind, die natürlich auch im Tierreich vorkommen. Wirklich nachdenklich sollte die Tatsache machen, dass Extrovertierte die Karriereleiter leichter erklimmen und damit wichtige Entscheidungen von Menschen getroffen werden die eher impulsiv handeln als Dinge sorgfältig durchzudenken. Und das liegt nur daran, dass unsere Gesellschaft Selbstdarstellung höher einschätzt als Zurückhaltung, in Asien ist das beispielsweise anders.

Alles in allem war das Buch interessant, aber nicht unbedingt gespickt mit bahnbrechenden Weisheiten. Ich habe für mich mitgenommen, dass es vollkommen ok ist den Sylvesterabend vor dem Rechner zu verbringen wenn einem das besser gefällt als in Gesellschaft zu feiern.

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