Do What You Want

Do What You Want – The Story of Bad Religion erzählt die Geschichte einer meiner absoluten Lieblingsbands. Besonders viel Neues gab es leider nicht zu erfahren, gefühlt 80% des Buchs erläutern wann und wo sie auf Tour waren und wo und mit welchem Produzenten sie jedes Album aufgenommen haben. Der Rest sind Personalwechsel und eine Hand voll Anekdoten. Ich hätte mir mehr Hinweise darauf gewünscht worum es in den Songs geht, aber da hält man sich größtenteils bedeckt, wobei ich zumindest erfahren habe wovon Generator handelt. Also eher ein durchschnittliches Lesevergnügen, aber es hat mich dazu gebracht mal meine favorisierten Songs auf jedem Album rauszusuchen und diese wären:

  • We’re only gonna die
  • Forbidden Beat
  • You
  • Anesthesia
  • Generator
  • Kerosene
  • Tiny Voices
  • Them And Us
  • The Voracious March of Godliness
  • Whisper in Time
  • Epiphany
  • Live Again (The Fall of Man)
  • Dearly Beloved
  • The Day That The Earth Stalled
  • My Head is full of Ghosts
  • Candidate

Ein Stapel Bücher

Nachdem ich das Bloggen in letzter Zeit sträflich vernachlässige haben sich etliche Bücher angesammelt, die ich hier mal kurz abhandeln möchte.

Why Nations Fail. Ein Sachbuch in dem die Autoren versuchen zu ergründen warum es in manchen Staaten der Bevölkerung wirtschaftlich hervorragend geht und in anderen Ländern ausgesprochen miserabel. Meine Theorie war, dass Kulturen in kälteren Regionen mehr Anstrengungen unternehmen müssen um den Winter zu überleben und daher einen starken Anreiz haben besser zu wirtschaften. In dem Buch wird das jeweilige Wirtschaftssystem verantwortlich gemacht: wenn die Bürger die Sicherheit haben dass ihnen ihr Besitz nicht willkürlich genommen werden kann, hängen sie sich rein und sorgen für wirtschaftlichen Aufschwung. Fand ich plausibel.

Elefant. Einer der besten Romane vom grandiosen Martin Suter, liest sich ob seiner Nüchternheit fast ein wenig wie ein Polizeibericht, aber einer mit viel Herz. Im Anschluss habe ich noch Allmen und die Dahlien gelesen, aber das hat mir nicht so gut gefallen, vor allem das Ende fand ich etwas unbefriedigend.

Crooked River. Wieder mal ein Thriller aus der Pendergast Reihe, handwerklich halbwegs gut gemacht aber dennoch nicht mehr als Stangenware. Danach habe ich noch Old Bones gelesen, das auch im Pendergast-Universum spielt. Darin geht es um die Donner Expedition und eine Schatzsuche, was immer unterhaltsam ist. Allerdings hat es sich der Autor nicht nehmen lassen völlig überflüssig noch eine zusätzliche Schicht darüber zu legen. Weniger wäre mehr gewesen.

Ein Hormon regiert die Welt. Noch ein Sachbuch, diesmal über Dopamin und wie es unser Leben bestimmt. Sehr aufschlussreich, gestört hat mich nur dass es so sehr auf die politischen Verhältnisse in den USA ausgerichtet ist. In jedem normalen Land gibt es halt zwischen Konservativen und Progressiven etliche Graustufen dazwischen.

The Lost Symbol. Teil 3 der Robert Langdon Reihe, der fast ausschliesslich in Washington spielt und allein dadurch etwas fader ist als die ersten beiden Teile. Und dass ich die Rätsel auf Anhieb lösen konnte hat es leider nicht gerade besser gemacht.

Achtsam Morden. Das Schmankerl zuletzt, es ist ein schelmischer Roman über einen zynischen Anwalt, der die Probleme mit seinem mafiösen Klienten und seiner zerrütteten Ehe inklusive Kindergartenplatzproblemen mithilfe eines Achtsamkeitskurses lösen will. Ausgesprochen unterhaltsam und zudem lernt man tatsächlich ein bisserl um was es bei Achtsamkeit geht.

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Tagebuch 29

Wenn ihr mal ein paar Abende mit hirnzermarterndem Rätselraten verbringen wollt, könnt ihr getrost zum Tagebuch 29 greifen. Das Buch enthält 63 Rätsel, die alle aufeinander aufbauen. Wenn man eines gelöst hat, muss man das Ergebnis auf einer Webseite eingeben und bekommt ein Codewort das dann wiederum bei einem der folgenden Knobelaufgaben benötigt wird. Sollte man mal nicht weiterkommen, gibt es dort auch Hilfen, vom kleinen Stupser bis zur vollständigen Lösung. Ich fand fast alle Rätsel gelungen, ein paar waren geradezu genial und das Gefühl wenn man nach schier endlosem im-Dunkel-Tappens einen Geistesblitz hat ist einfach grandios. Natürlich waren auch ein paar Gurken dabei, manche kann man gar nicht lösen weil die Aufgabe unklar ist, der Druck zu ungenau ist oder sich der Autor schlicht vertan hat. Aber dann bemüht man halt die Hilfestellungen und weiter geht’s mit dem Denksport. So etwa 4-5 Stunden Spass waren drin und natürlich gibt es noch mehr in der Art.

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Spirou in Berlin und Envy the Night

Spirou in Berlin hatte ich schon ewig auf meiner Leseliste, aber die Serie gibt es nicht auf Comixology und ich wollte den Band auch auf deutsch lesen. Aber es war wie verhext: immer wenn ich das Comic kaufen wollte, war es nicht vorrätig und irgendwann war die Erstauflage vergriffen und ich habe es aus den Augen verloren, denn etwas im Buchhandel bestellen und dann nochmal wiederkommen zum Abholen ist irgendwie nicht so meins. Aber jetzt habe ich es geschenkt bekommen, bin gerade fertig geworden und muss sagen: Flix ist völlig zurecht der erste deutsche Zeichner der einen Spirou malen durfte, denn er hat nicht nur einen geschmeidigen Strich sondern er kann auch Geschichten erzählen und hat ein feines Gespür für Komik. Und obendrein merkt man bei Flix die Einflüsse, die mir wichtig sind: Bill Watterson und Hergé. Das Comic ist ein typisches Spirou und Fantasio Abenteuer, es spielt in der DDR kurz vor dem Mauerfall und ist voller Anspielungen und Déja-vus. Wirklich toll.

Nachdem mir How it Happened so gut gefallen hat, habe ich mir mit Envy the Night einen weiteren Thriller von Michael Koryta reingezogen, aber wie es oft der Fall ist wenn man hohe Erwartungen hat, war ich etwas enttäuscht. Handwerklich ist das Buch schon okay und es kommt auch ein Quäntchen Spannung auf, aber so richtig mitgerissen hat es mich leider nicht.

Underdogs, Beasty Boys Book & Cobra Speed Venom

Neulich wurde ich am Hauptbahnhof mal wieder angeschnorrt, doch diesmal war es kein Sandler, sondern ein Estnischer Rocker auf Tour, der mir sein Album verticken wollte. Ein Shirt + Mp3s wären mir zwar lieber gewesen, aber was soll’s. Erwartet habe ich nicht besonders viel von Illumenium’s Underdogs und war dann auch gleich genervt von dem allzu künstlichen Drumsound, aber der Gesang lief mir ganz gut rein und nachdem ich gut die Hälfte der Songs ausgemustert hatte blieb eine passable Alternative Rock EP übrig. So ein bisschen wie die poppigeren Nummern von Paradise Lost, wobei die Lyrics teils schon arg naiv daherkommen. Das große Highlight ist „Hendrix killed Descpacito“, ein Medley aus „Hey Joe“ und dem Luis Fonsi Song. Großartiger Ohrwurm, sollte auf keinem Sampler fehlen !

Obwohl ich kein sonderlicher Freund von Sprechgesang bin, lese ich gerade das Beasty Boys Book und lausche mich durch die Alben ab „Check your Head“. Sehr unterhaltsam und es gab auch schon ein paar witzige Anekdoten und Einsichten ins New Yorker Teenydasein in den 80ern. Besonders haben es mir dabei die Fotos angetan, die Coolness und der lässige Style sind etwas das Hip Hop den meisten Metal Musikern voraus hat, dafür fehlt’s dann halt in der Regel an musikalischem Können, was bei den Beasty Boys allerdings nicht zutrifft, sie kommen ja aus dem Hardcore/Punk und sind durchaus in der Lage Instrumente zu spielen. Zudem tragen sie nicht dieses dumpfe Verbrecherimage vor sich her. Kann man sich schon auch als Rocker ab und an zu Gemüte führen.

Generell habe ich die Art verändert wie ich neue Musik entdecke: bislang habe ich regelmässig Rock Hard, Visions und Deaf Forever gelesen und was gute Bewertungen hatte und in meinen musikalischen Kosmos passte wurde gekauft. Nachdem mir aber kein tattowiertes Holz mehr in die Bude kommt, stöber ich im Netz nach interessanten Veröffentlichungen. Meistens über Wikipedia, der sehr empfehlenswerten Encyclopedia Metallum oder halt auf Twitter oder direkt bei den Plattenverlagen. Der Effekt ist, dass ich mir eher ältere Alben rauslasse und Lücken in der Sammlung fülle und dadurch die Flut an Neuerscheinungen größtenteils an mir vorbeigeht. Da sind dann so Sachen dabei wie fucked. von der Shell Corporation, der neue Creepshow Langspieler Death at my Door, die Farmer Boys mit Born Again aber halt auch Altbackenes wie Use your Illusion 1 (2 kostet 2 Euro mehr, Wucher !) von Guns N‘ Roses, Nordland 1 von Bathory (2 kostet 50 Cent mehr, was zur Hölle ?) oder Preludes & Nocturnes von Carnal Agony (weil da der Uli Kusch trommelt). Jedenfalls kommt daher keine Top 10 von 2018 zu Stande, schlicht weil ich nicht so viele Neuerscheinungen eingesackt habe.

Aber ein Album das vergangenen Jahres erschien muss ich dann doch hervorheben, einfach weil ich es so unfassbar oft gehört habe und noch immer Spass daran habe: Cobra Speed Venom von The Crown, geschmeidiger Easy Listening Death Metal vom Allerfeinsten. Sollte man kennen wenn einem das Genre zusagt.

The Magos

So wahnsinnig viel Warhammer 40k Literatur zieh mich jetzt nicht gerade rein, aber wenn es was neues von Dan Abnett gibt dann muss das selbstredend weggeschmökert werden. The Magos ist zur Hälfte eine Sammlung von Kurzgeschichten rund um die Inquisitoren Ravenor und Eisenhorn und zur anderen Hälfte ein Roman mit Letzterem. Es ist wie immer ein heftiger Ritt durch das Sci-Fantasy Universum der Space Marines und Konsorten, aber mit mehr heimlichen Rumgetue als allzu epischen Schlachten. Man kriegt halt was man erwartet wenn man ein Buch des Briten liest. Der einzige der da auch nur ansatzweise rankommt, ist Sandy Mitchell mit seiner Ciaphas Cain Serie.

What does this button do ?

So, mal wieder eine Musiker Biographie gelesen, und zwar What does this button do ? von Bruce Dickinson. Selbstverständlich geht es viel um Musik im Allgemeinen und Iron Maiden im Speziellen, aber genauso wichtig ist dem Tausendsassa die Fliegerei und das Fechten. Es ist weniger eine Ansammlung von Tour-Anekdoten als vielmehr ein Best-of der Dinge die dem Sänger am meisten am Herzen liegen. Liest sich sehr geschmeidig und teilweise auch rührend, beispielsweise das Konzert in Sarajewo oder sein Umgang mit der Krebserkrankung.

Dabei hab ich mich auch mal wieder durch die gesamte Diskographie durchgehört und meine All-Time Top 3 ist:

  • Powerslave (Iron Maiden)
  • Accident of Birth (Solo)
  • Brave New World (Iron Maiden)

Magpie Murders

Ab und zu lese ich ganz gern mal einen Whodunit und Magpie Murders wurde – wenn ich mich recht entsinne – von Stephen King auf Twitter empfohlen. So etwa bis zur Hälfte des Romans bekommt man auch genau das: der Detektiv Atticus Pünd ermittelt in einem Mordfall in der beschaulichen englischen Provinz. Ganz wie man es bei Agatha Christie erwarten würde, doch dann gibt es eine kuriose Wendung die der Geschichte eine ganz neue Ebene verleiht.

Je weniger man über das Buch weiss, desto besser funktioniert es, daher: keine Reviews und nicht den Klappentext lesen, sondern einfach reinstürzen wenn euch das Genre zusagt. Ich hatte große Freude daran.

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