Shadowrun Returns

Ich muss zugeben, dass ich nie ein großer Fan des Shadowrun Universums war, zwar mag ich dieses ganze Cyberpunk Szenario mit übermächtigen Konzernen, waghalsigen Strassensamurais und nicht zuletzt der Matrix, sogar mit ein wenig Mystik und Magie kann ich mich anfreunden aber diese Metamenschen (Elfen, Zwerge, Orks und Drachen) waren mir immer zuviel. Wenn man darüber hinwegsieht und sich nicht an der antik anmutenden Grafik stört kann man mit Shadowrun Returns prächtig Spass haben.

Das Spiel ist ein Rollenspiel nach althergebrachter Art, es gibt nur zwei Elemente: Dialoge, bei denen man allerdings nicht wirklich viel Einfluss auf die Geschichte nehmen kann und das Herumlaufen und Kämpfen in isometrischer Perspektive. Dabei spielt man einen Hauptcharakter mit Unterstützung dreier Söldner die man regelmässig austauschen kann. Entwickelt wurde es vom Indy Studio Harebrained Schemes unter der Leitung von Jordan Weisman der einst das Pen & Paper Rollenspiel entwickelt hat.

Ich war in knapp 15 Stunden mit dem ersten Abenteuer durch und war sehr angetan. Die Handlung war recht originell, die rundenbasierten Kämpfe spannend und gegen Ende hin recht herausfordernd. Von der Darstellung der Matrix war ich etwas enttäuscht, beim Hacken schiesst man sich wie in einem mondänen Kampf durch ein Level um irgendwelche Systeme auszuschalten. Da hätte mir etwas in Richtung des Minispiels in Paradroid mit dem man gegnerische Robotor übernehmen konnte besser gefallen. So sieht die Matrix aus:

Shadowrun ReturnsFinanziert wurde Shadowrun Returns übrigens mit einer Kickstarter Kampagne: es kamen 1.8 Millionen Dollar zusammen, mehr als viermal soviel wie von den Entwicklern gewünscht. Es kostet momentan 18 € und das ist es auch wert, vor allem weil ein Leveleditor mitgeliefert wird der zusammen mit dem Steam Workshop auf zusätzliche Inhalte hoffen lässt. Da solltet ihr mal ein Auge darauf werfen falls ihr Rollenspielen im Retrostil etwas abgewinnen könnt.