Das Duo Summoning aus Österreich habe ich irgendwann Mitte der 90er entdeckt, das Album Minas Morgul habe ich mir damals vor allem wegen des Covers einverleibt – es zeigt eine mächtige Festung in einer Felsschlucht. Und der Titel verspricht natürlich Mittelerde Romantik. Musikalisch wird eine unwiderstehliche Mischung aus gemütlichem Black Metal und hypnotisierendem Computerrollenspiel Soundtrack geboten, mit bombastischen Synthesizern, Drumcomputer, klirrenden Gitarren und Keifgesang. Die mittelalterlich anmutenden Melodien fräsen sich unweigerlich für alle Zeiten ins Gedächtnis, als ich die Band neulich durch einen Zufall wiederentdeckte spielte mir mein Hirn sofort The Passing of the Grey Company vor, ein Ohrwurm so penetrant dass er mehr als 15 Jahre überdauerte ohne auch nur im Geringsten zu verblassen.
7 Jahre nach dem letzten Album erschien jetzt Old Mornings Dawn, das die gleiche Magie verströmt wie einst Minas Morgul. Stilistisch hat sich erfreulicherweise nicht viel geändert, klanglich natürlich schon – vor allem die Chöre haben es mir angetan. Wenn ihr Mittelerde mögt oder Elric von Melniboné und euch das Kreischen im Hintergrund nicht abstösst, hört euch die Band mal an. Ich für meinen Teil freue mich wie ein Kind im Süsswarenladen darauf die Alben zu entdecken die ich seit dem inoffiziellen Debut verpasst habe. Großartig und im wahrsten Sinne des Wortes phantastisch.