
Das Bild war viel aufwändiger als es auf den ersten Blick zu sein scheint, aber mit dem Ergebnis bin ich recht zufrieden. Es ist das Cover eines meiner liebsten Thrash-Metal-Alben aller Zeiten: The New Machine Of Liechtenstein von Holy Moses.
Anti-Flag: 20/20 Vision. Gemütlicher, extrem eingängiger Punkrock zum Mitgrölen und dabei die Welt verbessern. Vielleicht ein bisschen zu erwachsen.
Chabad Religion: Chabad Religion. Melocore Projekt, in dem Jüdische Gebete auf Hebräisch punkisiert dargeboten werden. Absolut großartig, Oseh Shalom ist gerade mein Favorit knapp gefolgt von Or Zarua.
Coriky: Coriky. Das ist mehr oder weniger die Nachfolgeband von Fugazi, allerdings als Trio und sehr entspannt unterwegs. Das Album klingt wunderbar erdig, insbesondere der Klang vom Schlagzeug läuft mir ausgesprochen geschmeidig rein.
Get Dead: Dancing with the Curse. Und nochmal Punkrock, mit ein wenig Ska und einem großartigen Sänger. Ich glaube das Album habe ich dieses Jahr am häufigsten aufgelegt.
Nova Twins: Who are the Girls ? The Prodigy trifft auf die Beasty, äh Girls. Oder so ähnlich. Big Beats und der ein oder andere prächtige Hook.
Victorious: Space Ninjas From Hell. Völlig aus dem Ruder gelaufener Powermetal, ein Ohrwurm jagt den nächsten. Sicher nicht jedermanns Sache, man muss halt das Genre und den Humor goutieren und sich über Songs wie Wasabi Warmachine freuen.
Wytch Hazel: III Pentecost. Erhabener Retrorock mit wunderschönem Gitarrengedudel und elegischem Gesang.
Cool fand ich auch die beiden Singles von Allegaeon, Roundabout – ein gelungenes Yes Cover. Und Concerto in Dm – ein Bach Cover. Im Grunde ist alles großartig was Allegaeon so machen.
Do What You Want – The Story of Bad Religion erzählt die Geschichte einer meiner absoluten Lieblingsbands. Besonders viel Neues gab es leider nicht zu erfahren, gefühlt 80% des Buchs erläutern wann und wo sie auf Tour waren und wo und mit welchem Produzenten sie jedes Album aufgenommen haben. Der Rest sind Personalwechsel und eine Hand voll Anekdoten. Ich hätte mir mehr Hinweise darauf gewünscht worum es in den Songs geht, aber da hält man sich größtenteils bedeckt, wobei ich zumindest erfahren habe wovon Generator handelt. Also eher ein durchschnittliches Lesevergnügen, aber es hat mich dazu gebracht mal meine favorisierten Songs auf jedem Album rauszusuchen und diese wären:
Vor kurzem war ich auf dem ersten Powermetalkonzert meines Lebens, hingezogen hat mich vor allem Wind Rose (Diggy Diggy Hole !), das war die erste Vorgruppe und es war genau wie ich es mir vorgestellt habe: großartige Stimmung und alle singen mit. Danach kam Nekrogoblicon und die wohl versuchen Black mit Powermetal zu mischen, was nicht wirklich gut funktioniert. Dazu springt dann noch ein Goblin im Nachthemd über die Bühne, was das Ganze leider nicht besser macht. Am Schluss kamen dann Glory Hammer mit einem Sack voll eingängiger Refrains, deren Alben sind gleich auf die Wunschliste gewandert und deren Shirt in die Textilsammlung.
Die 2010er Jahre sind vorüber und ich habe mir mal den Spass gemacht ein paar Statistiken zu meiner (legalen, dateibasierten) Musiksammlung zu machen. Insgesamt sind es 10.091 Songs und ich könnte über 30 Tage lang ununterbrochen Musik hören, ohne dass sich ein Stück wiederholt und kein einziges dabei missfällt mir, anderenfalls hätte ich es schon gelöscht. Hier die Songs nach Erscheinungsdatum, wobei ich bei Re-Releases das Originaldatum zähle.
Jahrzehnt | Songs | Prozent |
1970er | 99 | 1% |
1980er | 803 | 8% |
1990er | 1644 | 16% |
2000er | 2226 | 22% |
2010er | 5295 | 53% |
Ich habe also noch nie soviel Musik gekauft wie in den letzten 10 Jahren und mein Konsum scheint sich alle 10 Jahre etwa zu verdoppeln. Allerdings habe ich noch immer nicht alle Platten aus den 80ern und CDs aus den 90ern nachgekauft, aber im Großen und Ganzen stimmt das schon so.
Genre | Songs |
Metal | 2769 |
Punk | 1996 |
Doom | 1562 |
Rock | 1395 |
Death | 1092 |
Indie | 587 |
Electronic | 402 |
Blues / Jazz | 41 |
Soundtrack | 11 |
Metal ist ganz vorne, mit Doom und Death macht das Genre weit mehr als die Hälfte der Sammlung aus. Abschliessend habe ich mal nach ein paar klischeehaften Begriffen gesucht, und gezählt wie oft sie vorkommen:
Begriff | Songtitel | Album | Band |
Satan | 20 | 5 | 1 |
Devil | 43 | 5 | 1 |
God | 83 | 17 | 2 |
Jesus | 9 | 0 | 0 |
Blood | 115 | 20 | 4 |
War | 123 | 10 | 1 |
Peace | 16 | 3 | 0 |
Bei „God“ sieht es ein bisserl nach einem Sieg für den bärtigen alten Mann in den Wolken aus, aber „God“ kommt meist in Titel vor wie „God is Dead“, „Enemy of God“ oder so Sachen wie „Twilight of the Gods“, „Gods of Violence“ usw. Jesus kommt in Titeln vor wie „American Jesus“ oder „Leaving Jesusland“.
Bei Peace sind es so Alben wie „Peace sells, but who’s buying“ aber Stücke wie „Power to the Peaceful“ oder „Peace don’t cost a thing“. Die Band mit „War“ im Titel ist natürlich Manowar.
Allerlei meiner favorisierten Musikanten haben dieses Jahr passable Alben veröffentlicht: Grand Magus, Nile, Good Riddance, Snuff, Bad Religion, Baroness, New Model Army, Tool, Dragonforce, Deserted Fear, Candlemass und nicht zuletzt Year of the Goat. Alle waren durchaus hörenswert, aber verglichen mit ihrem restlichen Oevre dann doch eher durchschnittlich. Aber es gab natürlich auch einige Alben die mich vollends aus den Socken gerockt haben, und das waren:
Crypt Sermon / The Ruins of Fading Light: feinster epischer Doom nach Candlemass Manier, noch ein kleines bisschen besser als das Debut.
Amulet / The inevitable War: klassischer Heavy Metal, klingen wie Maiden in den 80ern, man lausche dazu beispielsweise mal „The Siege Machine“.
Allegaeon / Apoptosis: großartiger technischer Death Metal, wobei trotz allem Gefrickel die Melodien im Vordergrund stehen. Neben Obscura meine Lieblingsband aus dem Genre.
Diamond Head / The Coffin Train: noch ein klassisches Metalalbum, ich kam wegen der wundervollen Gitarren und blieb wegen des formidablen Gesangs.
Atlantean Kodex / The Course of Empire: ausladender epischer Metal zwischen den ersten 6 Manowar Alben (die ich mittlerweile wieder recht gerne höre) und den Wikinger-Alben von Bathory.
War ja klar, dass ich mit den Patches nicht aufhören konnte. Der Backpatch auf meiner Kutte in den 80ern war „Abigail“ von King Diamond, da musste schon allein aus Tradition ein Motiv vom Falsettomeister auf die Jacke. „Them“ ist mein absolutes Lieblingsalbum der Band und das Artwork ist einfach großartig, allerdings befürchte ich dass der Aufnäher kein Original ist. Der Druck ist aber erstklassig.
Praktisch seit es das Genre der Egoshooter gibt dachte ich mir, jemand sollte mal einen kompletten Spielfilm ausschliesslich in der Ich-Perspektive drehen. Im eher durchscnittlichen DOOM Film kam dann so eine kurze Sequenz, aber der Rest war herkömmlich produziert. Mit Hardcore Henry hat es endlich jemand gewagt und ich bin hellauf begeistert. Man darf da jetzt kein cineastisches Meisterwerk erwarten, die Handlung ist relativ schlicht. Den Zuschauer erwartet ein Actionspektakel, etwa wie John Wick nur mit etwas mehr Verfolgungsjagden und Parkoureinlagen. Dabei sind etliche Gags eingestreut, so Schwarzenegger/Stallone Humor. Und obendrein kommt der Soundtrack ausgesprochen geschmackvoll daher, beispielsweise das famose For the Kill von Biting Elbows, im Video sieht man die halsbrecherischen Dreharbeiten. Großartig und der Beginn eines neuen Genres, da bin ich mir sicher. Henry ist aber bestimmt nichts für jedermann, allzu zart besaitet sollte man nicht sein und es hilft wenn der Sehapparat die Egoperspektive gewohnt ist, sonst wird man wohl leicht seekrank.
Blacksad hatte ich schon länger auf dem Schirm, jetzt gab es die Serie mal wieder digital im Angebot und da musste ich einfach zugreifen. Es ist ein Comic über einen hard-boiled-Detective in Amerika, Mitte des 20. Jahrhunderts mit Kommunistenfurcht, Rassismus, Jazz und Poesie. Die Figuren sind anthropomorphe Tiere, der Held ist beispielsweise ein Kater und die Protagonisten teilen sich ihre Charakterzüge mit ihren animalischen Gegenstücken. Leider wird das Artwork im Lauf der Serie etwas schlichter, aber gerade die ersten beiden Bände sind eine absolute Augenweide. Die Geschichten sind aber allesamt famos.
Meine Lauscher verwöhne ich derzeit mit The Course of Empire, dem neuen Album der bayrischen Epic Metaller Atlantean Kodex. Eine Hymne jagt die nächste, alles sehr erhaben und mitreissend. Das Werk hat jedenfalls mit Leichtigkeit die neue Tool und auch New Model Army verdrängt und das will was heissen. Freunde von gemütlichem traditionellen Heavy Metal können bedenkenlos zugreifen.