Manchmal muss es halt das Brett sein

Um nicht zum Emo zu verkommen lausche ich gerade Deathless von Revocation, einem technischen Thrashalbum der Meisterklasse. Generell mag ich erdige, warme Produktionen ja lieber aber zu dieser Art der Musik passt der klinisch sterile Klang einfach perfekt. Es gibt rhythmische Kabinettstückchen, komplexe Riffs und herzhafte Soli wobei die Songs immer nachvollziehbar bleiben. Brachial, präzise und mitten in die Fresse.

Ausserdem kann ich Back from the Abyss von Orange Goblin sehr empfehlen, das Album hätte ich mir ungehört auch in Zeiten gekauft in denen man lediglich nach Coverartwork (Astronautenleiche auf einem Asteroiden) und Songtiteln (The Shadow over Innsmouth, Bloodzilla) entschied was im Beutel landet. Wer dennoch wissen mag was ihn erwartet: entspannter Stonerrock mit Motörhead Verneigung, gurgeligem Gesang und einmal sogar ein Bathory-Gedächtnis-Chor.

Und dann wäre da noch das selbstbetitelte Debutalbum von Death Penalty, grooviger Doom der Marke Cathedral was nicht verblüffend ist weil der Riffgott Gaz Jennings hier das Sägewerk bedient. An die Stimme der Sängerin musste ich mich erst etwas gewöhnen weil ich ständig auf Lee Dorrians kauzigen Gesang wartete aber nach ein paar Durchläufen war ich am Haken.

Zuletzt noch ein etwas älteres Album zum Stimmungsaufhellen: Titles von Red City Radio, die ein bisschen nach Social Distortion klingen aber ohne die unsäglichen Gospelchöre und dafür mit Reibeisenstimme die zum Mitgrölen animiert (I was dead asleep and I was dreaming of Barcelona). Herrlich.

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