Kuriositätenkabinett

In Singapur haben wir einen Laden entdeckt in dem es eine echte Wonne war ausgiebig herumzustöbern, es gab unfassbar viele absonderliche Produkte zu bestaunen aber genau da war auch der Haken: besitzen will man davon die wenigsten. Das ist ein bisschen wie in diesen Geschenkeläden, in denen man ja auch niemals etwas für sich selbst kaufen würde. Aber angesehen haben wir uns den Tand natürlich dennoch sehr gerne, als Zeichen meiner Wertschätzung habe ich dann einen Radiergummi (mit dem Aufdruck „delete“) erstanden und der Inhaberin des Ladens ein Kompliment ob ihrer Geschmackssicherheit gemacht aber davon wird sie kaum die Miete zahlen können.

Daher fände ich es schön, wenn es wieder Kuriositätenkabinetts gäbe wie es sie früher als Vorläufer zu Museen gab. Allerdings ohne jeglichen Bildungsauftrag und nur um das Volk zu delektieren. Ich stelle mir da Räume voller Vitrinen vor, gefüllt mit den schrägsten Dingen die aufzutreiben sind, da darf dann auch mal ein gefälschter Schrumpfkopf dabei sein oder asiatische Winkkatzen und dergleichen Dinge mehr. Alles ohne begleitende Texte und Führungen. Vielleicht könnte man das auch als Unterabteilung eines „echten“ Museums einrichten, die Pinakothek der Moderne in München könnte ein paar echte Hingucker beispielsweise dringend brauchen.

Wirklich Geld kann man damit wohl eher nicht verdienen, eine Idee wäre es vielleicht sich von den Herstellern der Exponate Werbegelder zu erschnorren. Aber vielleicht würde sich so ein Kuriositätenkabinett mit ein wenig Bezuschussung ja doch halten können, schliesslich sind die Ausstellungsstücke vergleichsweise günstig und auch an Einrichtung und Sicherheitssystemen kann man sparen. Ich würde das jedenfalls enthusiastisch begrüßen wenn es so etwas wieder gäbe.