Deep Space Nine – erste Staffel

Nach den eher lauwarmen Folgen der letzten ST:TNG Staffel empfand ich DS9 als einen deutlichen Schritt nach vorne. Zwar kann man auf einer Raumstation keine Geschichten über das Erforschen neuer Galaxien erzählen, aber die Kriegsnachwehen und das stete Kommen und Gehen sorgen für genug Ansatzpunkte um spannende und plausible Plots zu entwickeln.

Sisko fand ich bisher gut, aber vom Verhalten her er ist Picard schon sehr ähnlich. Der Dax Symbiont ist ein interessanter Charakter, aber ich kann nicht aufhören ständig auf ihren seltsam aufgeblähten Kopf zu starren, irgendwie verstört mich das. Odos Fähigkeit seine Gestalt zu wandeln kommt mir etwas zu mächtig vor, das nimmt ein bisschen die Spannung heraus wenn man weiss dass bei jeder klandestinen Operation einer der Einrichtungsgegenstände Odo sein könnte. Ausserdem hätte ich mir gewünscht dass sich sein Aussehen mit jeder Folge ein wenig verändert, man kann doch von einem Wechselbalg nicht erwarten dass er immer gleich aussehen will. Mein klarer Favorit ist der Ferengi Quark, vor allem weil er dem moralisch so klinisch sauberen Star Trek Universum etwas mehr Menschlichkeit verpasst, so komisch das auch klingen mag. O’Brian ist die symphatische, bodenständige Identifikationsfigur und passt mir deutlich besser als LaForge. Dr. Bashir hatte noch nicht genug Raum in der Serie um mir ans Herz zu wachsen, Kira mag ich natürlich recht gern weil sie eine Rebellin ist.

Die mit Abstand beste Folge ist „In the Hand of the Prophets„, in der eine religiöse Führerin Einfluss auf das Curriculum der Schule nehmen will und zwar unter anderem auf die Verbreitung der Evolutionslehre. Das geht dann soweit dass ein Terroranschlag auf das Klassenzimmer verübt wird und die Kinder der „Rechtgläubigen“ von ihren Eltern nicht mehr zum Unterricht geschickt werden. Die Folge ist von 1993, also 20 Jahre alt aber thematisch dermassen aktuell dass es beinahe unheimlich ist.