Brothers – A Tale of Two Sons

Vor kurzem habe ich mir ein Video der 10 Lieblingsspiele des vergangenen Jahres von TotalBiscuit angesehen und auf dem ersten Platz landete das famose Brothers – A Tale of Two Sons. Dem Urteil des zynischen Briten kann man in der Regel blind vertrauen, also habe ich mir das Spiel für milde 4 € bei Steam einverleibt und war sofort hellauf begeistert. In dem Adventure wird die Geschichte zweier Brüder erzählt, deren Mutter tragischerweise vor einiger Zeit ertrank und weil ein Unglück bekanntermassen nur selten allein kommt, ist jetzt noch dazu ihr Vater sterbenskrank. Das einzige was ihn noch retten kann ist ein magisches Lebenselexier das zu finden sich die beiden alsbald anschicken. Doch der Weg dorthin ist ein großes Abenteuer und die Brüder müssen sich nach Leibeskräften gegenseitig unterstützen um die vielen haarsträubenden Hindernisse zu überwinden.

BrothersMan spielt bei Brothers beide Spielfiguren gleichzeitig, am besten mit einem Gamepad und dazu muss ich noch etwas schimpfen. Ich habe ein Logitech Dual Action mit dem ich bislang halbwegs zufrieden war, es ist praktisch ein Klon des Playstation Controllers ohne Vibrationsfunktion. Bei Brothers hat es funktioniert mit einer bizarren Ausnahme: beim älteren Bruder war die y-Achse vertauscht: er lief nach oben wenn ich nach unten lenkte. Nach einigem Gefummel habe ich es geschafft das umzukonfigurieren und ab dann schien alles im Lot zu sein, bis ich an eine Stelle kam in der man mit einem Fluggerät fliegen muss das aussieht als hätte Leonardo da Vinci es gebaut. Dazu hält man sich mit den Spielfiguren an einer Stange fest indem man die zwei Schulterknöpfe gedrückt hält. Ich habe die Szene bestimmt 90 Minuten mit zunehmendem Frustrationspegel gespielt, weil mir die beiden scheinbar zufällig irgendwann während des Fluges abgestürzt sind. Ich dachte die ganze Zeit über, dass ich irgendetwas falsch mache, etwa den Flieger zu schräg in der Luft halte oder zu nah am Fels fliege aber so richtig erkennen konnte ich meinen Fehler nicht. Irgendwann war ich dann so genervt, dass ich das Spiel wutentbrannt beendet und gelöscht habe. Aber natürlich hat es mir keine Ruhe gelassen und ich habe vor dem Einschlafen nochmal darüber sinniert was das Problem sein könnte und dann ist mir aufgefallen dass ich immer dann am weitesten gekommen bin wenn ich am wenigsten agierte und dann hatte ich die Erleuchtung: das vermaledeite Logitech Gamepad ist der letzte Schrott und sendet irgendwann das Signal nicht mehr dass ich die beiden Aktionsköpfe gedrückt halte ! Was für ein unfassbares Glump ! Jetzt habe ich mir ein XBox 360 Gamepad für Windows besorgt und oh Wunder: die Flugszene ist lächerlich simpel wenn man das richtige Werkzeug benutzt. Ob das jetzt an der Hardware oder am Treiber lag ist mir letztendlich egal, jedenfalls werde ich mir nie mehr ein Logitech Gamepad kaufen.

Von diesen Querelen abgesehen ist Brothers in der Tat eines der besten Spiele die ich bislang das Vergnügen hatte zu spielen. Es dauert etwa 3 Stunden, doch die Zeit ist extrem intensiv und emotional: es gibt heitere Momente, melancholische, spannende und rührende. Ob es jetzt das beste Spiel des Jahres 2013 ist, darüber lässt sich trefflich streiten, aber eins ist sicher: es geht unter die Haut und ihr solltet es unbedingt gespielt haben.