Under the Dome

Stephen Kings Under the Dome wurde mir dringend empfohlen und wer bin ich dass ich so ein Empfehlung einfach ausschlagen könnte. Die Handlung ist recht simpel: eine Kleinstadt wird durch eine unsichtbare Barriere ringsherum von der Aussenwelt abgeschnitten, die Isolation wirkt wie ein Katalysator der das Schlechteste aber auch das Beste in den Einwohnern zum Vorschein bringt. Die Idee an sich ist nicht neu, Marlen Haushofer hat schon 1963 einen Roman mit der gleichen Prämisse geschrieben. Allerdings ist Die Wand ein Entvölkerungsszenario, in dem sich eine Frau abgeschnitten vom Rest der Welt selbst versorgen muss, aber davon abgesehen ist die Geschichte schon recht ähnlich.

Was Stephen King wirklich meisterlich beherrscht, ist eine komplette Kleinstadt vor dem inneren Auge zum Leben zu erwecken und auch sprachlich fand ich das Buch recht ansprechend: es waren ein paar schöne Bilder darin und einige witzige Wortspiele, am besten fand ich Elephant of Surprise – das wäre auch ein vortrefflicher Name für ein eSports Team wie ich finde. Under the Dome ist keine richtige Horrorgeschichte, von der übernatürlichen Barriere und einigen hellseherischen Visionen abgesehen ist das Szenario recht nah an der Realität. Ist das Buch lesenswert ? Vielleicht. Es gibt bessere Geschichten des Autors und schlechtere, was mich ein bisschen gestört hat war die schiere Länge des Romans. Man hätte ihn sicher ohne weiteres auf die Hälfte eindampfen können ohne etwas wesentliches zu verlieren. Zudem fand ich den Antagonisten, einen provinziellen Möchtegerndiktator zu unglaubwürdig. Mein Lieblingscharakter war der völlig durchgeknallte Jesus-Crackhead Chef.

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Buch von scorn. Setze ein Lesezeichen zum Permalink.