Kindle, der Koch und The Dirt.

Einer meiner guten Vorsätze für das neue Jahr war es mehr Bücher zu lesen, also habe ich meinen schrumpligen alten Kindle durch den Paperwhite ersetzt. Der Bildschirm ist nicht größer, aber beleuchtet und allein dafür hat sich das Upgrade schon gelohnt. Etwas umgewöhnen musste ich mich beim Umblättern, zuvor hatte ich den eReader immer in der linken Hand und konnte die Knöpfe am Rand bedienen, die gibt es jetzt nicht mehr und man muss entweder quer über den Bildschirm fummeln oder man nutzt die Wischgeste, was ich aber haptisch etwas unangenehm fand weil das Display recht rau ist. Aber halb so wild, daran hat man sich schnell gewöhnt.

Mein alter Kindle hatte keine Netzwerkverbindung und muste via USB mit Lesestoff gefüttert werden, das ist jetzt natürlich bequemer, gleichzeitig aber fliessen natürlich Daten zurück an Amazon und der Gedanke ist schon gruselig dass jemand auf die Seite genau weiss wann ich was lese und welche Stellen ich dabei markiere. Sehr unangenehm, aber vielleicht lässt sich das ausschalten. Was mir Orthographiepedanten aber gefallen hat war dass man auf diese Weise Rechtschreibfehler direkt an den Verlag melden kann, ob das dann jemand bearbeitet sei mal dahingestellt. Davon abgesehen bin ich aber recht glücklich mit dem Paperwhite.

Zuerst habe ich Der Koch von Martin Suter gelesen, ein Roman über einen tamilischen Küchengehilfen dessen großes Talent es ist ayurvedische Speisen zuzubereiten die aphrodisierend wirken. Allerdings weiss sein Arbeitgeber davon nichts und er fristet sein Dasein als Spüler bis er eine Kollegin bekocht und so verführt. Martin Suter ist ja ein bisserl ein Streber was die Recherche für das Umfeld betrifft über das er erzählt und in den ersten Kapiteln haben mich die kulinarischen Details zugegebenermassen etwas genervt, aber am Schluss war es eine nette, runde Geschichte.

Viel aufregender war dagegen The Dirt, die Autobiographie von Mötley Crüe: Sodom und Gomorra ! Die Band bedient wirklich alle Rockstar Klischees, auf unfassbare Exzesse folgen bittere Abstürze und eine bizarre Anekdote jagt die nächste. Am lustigsten fand ich die Szene in der sie mit Ozzy feiern und dieser, weil das Kokain aus ist, eine Line Ameisen schnupft. Sehr unterhaltsam, komisch aber auch tragisch.