Keyforge

Keyforge ist ein neues Kartenspiel von Richard Garfield und es hat einige Ähnlichkeiten mit beispielsweise Magic the Gathering, aber es gibt einen entscheidenden Unterschied: es ist kein Sammelkartenspiel. Vermarktet wird es als „Unique Deck Game“, das bedeutet man kauft sich für etwa 10€ eine Schachtel die ein einzigartiges Deck enthält und mit diesem spielt man dann, ohne dass man die Zusammenstellung der Karten ändern kann.

Der Clou ist, dass die Rückseite der Karten in jedem einzelnen Deck unterschiedlich ist, was nicht weniger als eine produktionstechnische Meisterleistung ist. Ein Algorithmus bestimmt welche Karten enthalten sind und dann wird ein Name für das Set zusammengewürfelt und das Bild eines Avatars generiert. Nochmal, weil ich es so unfassbar finde: jedes Deck hat eine einzigartige Rückseite, das sieht dann beispielsweise so aus:

Es gibt 7 Fraktionen, denen eine Karte angehören kann und jedes Deck besteht aus 3 Fraktionen mit je 12 Karten. Es gibt unterschiedliche Seltenheitsgrade, aber die spielen nur eine Rolle für die zufällige Zusammenstellung. Der Spielablauf erinnert natürlich etwas an Magic, aber es gibt deutliche Unterschiede. So haben die Karten keine Kosten, die zu zahlen sind, sondern man entscheidet zu Beginn jeder Runde welche Fraktion man spielen möchte und dann kann man beliebig Karten dieser Fraktion ausspielen oder welche nutzen die sich bereits im Spiel befinden. Alle anderen Karten können diese Runde nicht benutzt werden. Das sorgt dafür, dass wenn man beispielsweise einen starken Zug mit den Marsianern hatte, man in der folgenden Runde entweder wieder die Marsianer wählt, dann aber meist nur wenige Karten dieser Fraktion spielen kann, einfach weil man schon so viele davon ausgespielt hat. Oder man nimmt eine ander Fraktion, aber dann kann man die Marsianer, die man zuvor gespielt hat diese Runde nicht aktivieren.

Im Gegensatz zu Magic geht es nicht darum die Lebenspunkte des Gegners auf 0 zu reduzieren, sondern man muss Schlüssel schmieden und das tut man indem man Aember ausgibt. Aember bekommt man meist indem man eine Kreatur zum Arbeiten schickt, statt sie zu benutzen um eine gegnerische Kreatur zu bekämpfen. Es geht also etwas friedlicher zu, denn wer nur kämpft, kann keine Schlüssel schmieden. Wer zuerst 3 Schlüssel sein Eigen nennen kann, gewinnt das Spiel.

Ich kann nur raten das Spiel einmal auszuprobieren, gerade wenn man Magic immer gescheut hat, weil es doch recht teuer ist. Hier kann man für ein paar Euronen in die Welt der komplexen Kartenspiele eintauchen, es ist ein bisserl wie wenn man mit vorkonstruierten Magic Decks spielt, nur dass Keyforge etwas besser ausbalanciert zu sein scheint. Vor kurzem ist die erst Erweiterung erschienen, was den Wiederspielwert noch einmal deutlich erhöht. Ich kann mir gut vorstellen dass das nicht das einzige „Unique Deck Game“ bleiben wird und würde zu gern mal sehen wie genau die Karten hergestellt werden. Klare Empfehlung meinerseits.