A Game of Thrones

A Song of Ice and Fire von George R. R. Martin wurde mir vor Jahren schon in Romanform empfohlen und ich habe mich durch den ersten Band A Game of Thrones durchgequält und fand ihn langweilig weshalb ich auch kein weiteres Buch der Serie gelesen habe. Jetzt wurde das Epos als Fernsehserie umgesetzt und von allen möglichen Seiten an mich herangetragen, also habe ich mir die erste Staffel angesehen um nicht weiter kulturell hinter dem Mond leben zu müssen.

Qualitativ spielt Game of Thrones in der ersten Liga, die Schauplätze sind auffallend detailliert gestaltet, die Kostüme sind schick, die Spezialeffekte gelungen, ich mag den Vorspann und die Titelmusik und die Schauspieler beherrschen ihr Handwerk. Die Geschichte ist allerdings nicht mein Fall, grob gesagt geht es um das Ränkespiel einiger adligen Familien um den Eisernen Thron einer Fantasy Welt, die eher dem Mittelalter ähnelt als Tolkiens Mittelerde. Die Sitten sind roh und archaisch, das Frauenbild ist zweifelhaft und phantastische Elemente kommen äusserst spärlich vor. Die Handlung ist eine Aneinanderreihung von Dramen und Konflikten, plakativ könnte man die Serie als Adeligenseifenoper im Pseudomittelalter beschreiben. Was mir fehlt sind Questen, Abenteuer und Charaktere die mir sympathisch sind: ich mag eigentlich bloss das kleine Mädchen das gerne ein Ritter wäre.

Bemerkenswert fand ich die explizite Darstellung von Gewalt und Sex, vor allem nackte Haut ist in amerikanischen TV Produktionen ja ein Tabu. Meine Lieblingssplatterszene ist der wütende Ritter der nach einer Niederlage im Lanzenstechen sein Pferd enthauptet.

A Game of Thrones ist gut gemachte, derbe Unterhaltung und funktioniert für mich als Fernsehserie deutlich besser als in gedruckter Form. Ich werde mir sicherlich auch die zweite Staffel ansehen aber so richtig begeistern kann ich mich leider nicht dafür, vielleicht ändert sich das aber noch wenn die Geschichte voranschreitet und der Winter endlich kommt.

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