Diablo 3 nochmal

Mittlerweile ist bei mir der Gipfel der Begeisterung für Blizzards Klickmarathon abgeklungen, aber ab und zu werde ich meine Helden schon noch weiterhochleveln. Das Spiel ist wirklich gut, aber es gibt auch Grund zum Jammern:

Ich sammel ja gerne Achievements, bei Diablo 3 gibt es eine erkleckliche Menge davon aber leider sind viele sinnlos (zum Beispiel 2 Magier auf Level 60 bringen, warum sollte man das tun wo man ja gar keine Auswahl beim Steigern hat und damit wirklich zwei mal das gleiche Erlebnis hat), andere sind nur durch absurde Penetranz zu erlangen. Da gibt es ein Achievement das verlang alle Dungeons in einem Akt zu erforschen, die Dungeons erscheinen aber zufällig und das Lyceum kam bei mir auch nach 100-fachem Reset nicht. Das ist mir auf Dauer zu deprimierend.

Der Hardcore-Modus, bei dem der Held nach seinem Ableben tatsächlich nicht mehr weitergespielt werden kann ist eine nette Idee, allerdings gibt es keine Möglichkeit Freunde daran zu hindern einem privaten Spiel beizutreten. Da schwillt schon mal der Kamm, wenn man einen knappen Kampf gegen eine Monsterhorde hat und dann betritt jemand das Spiel und die Gegner werden plötzlich schwerer. Von bewusstem Trolling mal ganz abgesehen, denn wenn man gemein ist betritt man das Spiel des zu Trollenden und scheucht Horden von Wiedersachern auf um mit ihnen im Schlepptau sein Opfer zu beglücken.

Das Chaos, das sich auf dem Bildschirm ausbreitet wenn man sich zu viert durch einen Dungeon schnitzelt war mir auch etwas zu viel. Am besten spielt sich Diablo zu zweit, da bleibt das Geschehen halbwegs übersichtlich – vorausgesetzt es spielt kein Hexendoktor mit. Diese mangaeske Effektschlacht bei herkömmlichen Angriffen finde ich vollkommen übertrieben, das hätte man sich für seltene Spezialfähigkeiten aufheben sollen.

Aber es gab natürlich auch ein paar echte Glanzlichter. Ab und an trifft man auf einen Goldgoblin, der einen großen Sack voll mit Beute herumschleppt und permanent Goldstücke verliert. Wenn man es schafft ihn zu meucheln bevor er sich wegteleportiert wird man reichlich belohnt. Das perfide daran ist, dass es der Goldgoblin damit immer wieder schafft die Helden in unerforschtes Gebiet zu locken und damit vor lauter Gier in ernsthafte Schwierigkeiten zu bringen.

Es gibt auch einige Begleiter die man anheuern kann wenn man alleine unterwegs ist, gerade als Magier ist es vorteilhaft einen Nahkämpfer an seiner Seite zu haben. Ausserdem sind diese Söldner auch recht geschwätzig, das spendet Trost im einsamen Dungeon. Besonders nett fand ich die Enchantress, die sich etwas gebahrt wie eine schwärmerische Touristin und sich mehrfach für die tollen Erlebnisse bedankt derer sie beiwohnen darf.

Technisch gesehen ist Diablo natürlich meisterlich, ich hatte keine ernsthaften Bugs und der Onlinezwang stört mich nicht im Geringsten, schliesslich spiele ich ohnehin vornehmlich im Mehrspielermodus. Und gerade das gemeinsame Spiel funktioniert vortrefflich, man findet seine Spezeln kinderleicht und auch das Anpassen der Schwierigkeit der Monster je nach Anzahl der Helden ist gelungen. Ich hatte etwa 100 Stunden große Freude am Metzeln und Sammeln und bin zufrieden aber halt nicht vollkommen glücksseelig.