Ein Bündel Horrorfilme

In letzter Zeit hatte ich das Bedürfnis ein paar Horrorfilme nachzuholen die ich verpasst hatte und immer schon mal sehen wollte. Zunächst einmal The Blair Witch Project, den ich unspektakulärer fand als seinen Ruf. Am meisten aufgeregt habe ich mich darüber wie unfähig sich die Protagonisten bei der Navigation anstellen, vor allem weil zu Beginn des Films behauptet wird sie hätten ein Buch über das Überleben im Wald gelesen. Man folgt einfach dem Lauf eines Flusses, dabei kann man nun wirklich nichts falsch machen. Interessant ist allerdings die Herstellungsweise: die Filmemacher haben 3 Jungschauspieler in den Wald geschickt und ihnen täglich die Szenen mitgeteilt die es zu drehen gibt. Dazu wurden ihre Nahrungsrationen reduziert um den Verfall realistischer zu gestalten. Für den geringen Aufwand ist ein recht brauchbarer Film dabei herausgekommen und wenn ich mich nicht täusche gab es etwas in der Form vorher nicht, aber so richtig mitgerissen hat mich der Streifen leider nicht.

Dann habe ich mir Saw 1 – 7 zu Gemüte geführt und fand sie sehr gelungen. Die Serie lebt hauptsächlich davon dass man mit den Opfern leidet, die sich selbst verstümmeln müssen um zu überleben und gleichzeitig frägt man sich stets ob man sein Leben intensiv genug lebt um dem Puzzlemörder keinen Anlass zu geben im nächsten Test zu landen. Dazu erzählen die Filme eine fortlaufende Geschichte, alles baut aufeinander auf und wird mit Rückblenden verzahnt. So richtig gegruselt habe ich mich nicht, aber etwas unwohl wird einem schon dabei wenn man sich vorstellt wie man selbst in den jeweiligen Situationen gehandelt hätte. (Würde ich mir mein eigenes Bein absägen ?) Was mich etwas gestört hat, war dass die Regeln nicht immer fair waren. Das beginnt schon im ersten Teil, als ein Opfer ihrem Freund den Schlüssel für ihre Falle aus dessen Innereien schaben muss. Soweit ich das mitbekommen habe wurde sie getestet weil sie ihr Leben mit Drogen verschwendete, ihr unglücklicher Freund allerdings war offenbar bloss zur falschen Zeit am falschen Ort. Wenn man das etwas stringenter gehandhabt hätte, wäre das moralische Dilemma größer gewesen in das man gezogen wird weil man die Motive des Serienmörders nachvollziehen kann.

Der weitaus beste Film war aber Paranormal Activity. Darin filmt sich ein Ehepaar beim Schlafen um den übersinnlichen Phänomenen auf die Schliche zu kommen die sie heimsuchen. Schaut euch den Film mal allein in eurer Wohnung an und versucht dann bei offener Tür zu einzuschlafen ;-) Ähnlich wie beim Blair Witch Project wird mit einfachsten Mitteln eine extrem gruselige Atmosphäre erzeugt, aber hier wirkt das Ganze glaubhafter und es gibt ein paar echt pulstreibende Schockmomente. Das Ende war dann leider etwas enttäuschend, da wäre mir schon etwas besseres eingefallen (etwa ein Feuer das die beiden überwältigt wo man schemenhaft den Dämon ausmachen kann oder so).