Was ich mit dem Hertie anstellen würde…

Der Einzelhandel im Allgemeinen und Kaufhäuser im Speziellen stecken ja bekanntlich in der Krise und wie es bei den sanierenden Managern so üblich ist reagiert man darauf mit Einsparungen, vornehmlich beim Personal, anstatt einmal das Konzept als solches zu überdenken. Aber Visionen sind bei den hochbezahlten Businesskasperln ja rar gesät, daher hier mal kostenfrei was ich mit dem Hertie anstellen würde (für Auswärtige: gemeint ist der Karstadt zwischen Stachus und Hauptbahnhof in München):

Mein Plan wäre dort überhaupt nichts mehr zu verkaufen, sondern eine Mischung aus ständiger Messe und Freizeitpark zu etablieren. Da gibt es dann eine Fläche für eine gigantische Geisterbahn und vielleicht kann man in einem Aufzugschacht einen Freefalltower oder gar eine kleine Achterbahn installieren ohne die Denkmalschützer auf die Barrikaden zu bringen. Dazu noch Märchenbahn, Bälleparadies für die Kleinen und so ein Impossible Mission Laser Abenteuer wie im Ripley’s. Und wo wir schon dabei sind, gleich noch ein Wachsfiguren- und ein Kuriositätenkabinett dazu.

Die restlichen Etagen werden mit Ausstellungen gefüllt, in der Hersteller ihre Waren anpreisen können, man kann dort auch Dinge kaufen aber alles wird geliefert und nichts kann gleich mitgenommen werden. Bis auf Fanartikel und derlei Tand vielleicht.

Stellt euch beispielsweise eine Fläche vor auf der Dutzende Küchen von unterschiedlichen Herstellern aufgebaut sind. Da kann man dann direkt die Luxusküche mit der vom Billigmöbelhaus vergleichen, wird beraten und vielleicht gibt es jede Stunde eine Kochvorführung. In einer anderen Abteilung gibt es Schuhe, und zwar von jedem Produkt genau ein Paar pro Größe. Die Idee ist dass man nur zum Anprobieren herkommt und bei Gefallen kann man sich das Objekt der Begierde bequem liefern lassen. Natürlich darf auch ein Unterhaltungselektronikparadies nicht fehlen, in dem man die neuesten Gadgets, Spielkonsolen und Fernseher ansehen, anfassen und ausprobieren kann. Selbstverständlich mit qualifizierter Beratung.

Bleibt die Frage wie man damit Geld verdient. Man könnte Eintritt verlangen der vielleicht bei einem Kauf erstattet wird und natürlich gibt es Kundenkarten die Ermässigungen bieten und im Gegenzug das Verhalten der Besucher zur späteren Auswertung erfassen. Die oben erwähnten Küchenhersteller zahlen Miete für ihre Ausstellungsfläche und wenn man einen Fernseher bestellt bekommt der Hertie eine Provision. Bleibt nur noch das Problem dass einige sich zwar beraten lassen, das Gerät dann aber anderswo bestellen. Möglicherweise muss man dafür die großen Versandhändler mit ins Boot nehmen, aber das muss ja kein Nachteil sein.

Falls das so umgesetzt wird erwarte ich aus Dankbarkeit lebenslang kostenlosen Eintritt ;-)