Die Abenteuer von Tim und Struppi

Tim und Struppi von Herge ist nach wie vor eine meiner liebsten Comicserien, auch wenn aktuellere Zeichner graphisch um Längen voraus sind. Die Abenteuer des pfiffigen Reporters haben die Zeit gut überstanden und alle paar Jahre lese ich mich schwelgend durch alle Bände. Die Mischung aus Abenteuer und Slapstickhumor funktioniert einfach prächtig und die skurrilen Charaktere sind einfach liebenswert. Daher war ich grundsätzlich skeptisch, ob mir die Verfilmung gefallen würde. Ich bin ja eh kein großer Freund von Comicverfilmungen, einfach weil mir das Medium Comic besser gefällt als das Medium Film. Außerdem muß ich zu meiner großen Schande gestehen dass ich bis gestern keinen einzigen Film in 3D gesehen hatte, höchste Zeit also mal wieder ins Lichtspielhaus zu gehen.

Um es kurz zu machen, Das Geheimnis der Einhorn macht alles richtig. Herges Humor wurde glänzend eingefangen, ich habe Tränen gelacht. Der Film spielt auch schelmisch mit Idiomen aus dem Comic, etwa als Vögel Kapitän Haddocks Kopf nach einer Kollision umschwirren und sich dann als echte Exemplare einer Zoohandlung herausstellen. Wunderschön. Abenteuer gibt es auch im Überfluss und manche Actionszenen sind so überbordend daß ich tatsächlich in Versuchung bin mir den Film noch einmal im Kino anzusehen. Insbesondere die Verfolgungsjagd in Marokko und das Kranduell haben es mir sehr angetan. Die Qualität der Computergraphik ist dermaßen beeindruckend, ich habe am Anfang des Films minutenlang nur fasziniert auf die Haare der Charaktere gestarrt und mich gefragt ob wir bald das Ende des klassischen Films mit Schauspielern und Kulissen erleben werden. Der Cliffhanger am Schluß lässt auf einen nächsten Teil hoffen und das meine ich wirlich ernst, ich wünsche mir zahlreiche Fortsetzungen. In diesem Sinne: Hunderdtausend heulende und jaulende Höllenhunde, schaut euch diesen Film an ihr Troglodyten !