Mr. Nice, John Sinclair und Ultimate Beastmaster

Nachdem ich schon ewig keinen Fernseher mehr besitze, habe ich schon seit Jahren keine Spielshow mehr gesehen. Ultimate Beastmaster ist sowas wie einst American Gladiators oder Fort Boyard auf Netflix. Es gibt einer Reihe Kandidaten und Kandidatinnen, die versuchen in einem Hindernisparkour möglichst weit zu kommen. Wer am weitesten kommt, erhält die meisten Punkte und am Ende einer Runde liefern sich die Spieler mit den meisten Punkten ein Stechen in einem extraschweren Level.

So weit erst mal recht unspektakulär, überrascht hat mich dass die Hindernisse wirklich schwer sind und die Teilnehmer allesamt durchtrainierte Sportler waren. Weniger Klamauk also, stattdessen harter Wettkampf. Der Hindernisparkour heisst „The Beast“ und ist wie eine Reise durch das Innenleben eines Monsters angelegt, inklusive Magen und Verdauungstrakt. Es gibt mehrere Level bei denen immer die Spieler mit den wenigsten Punkten ausscheiden, und so manch ein Muskelberg kommt nicht mal die ersten Plattformen hoch. Am besten sind in der ersten Staffel Kletterer zurechtgekommen, aber das lässt sich ja durch eine andere Gewichtung bei den Hindernissen umgestalten. Als ersten Versuch fand ich die Serie recht gelungen. Chips und Bier Unterhaltung halt, nicht mehr aber auch nicht weniger.

Was ich mich dabei gefragt habe ist ob es so etwas künftig als trainerbaren Sport geben wird, also wie ein extremer Parkourverein mit dem Ziel weltweit an solchen Veranstaltungen teilzunehmen für Ruhm und Preisgelder (hier gab es 10k $ für den Einzelsieg und 50k für den Besten der Staffel). Das ist noch weit von Starcraft oder CS:GO entfernt aber ich finde es hat Potential. Übrigens ist die Sendung auch gleich von vornherein mehrsprachig konzipiert, das fand ich ungewöhnlich. Es gibt für jede Nation ein Moderatorenpärchen die öfter mal im O-Ton reingeschnitten werden, am besten fand ich die Japaner und Südkoreaner. Würde ich mir definitiv wieder anschauen, vorausgesetzt der Kurs wird jedes mal umgestaltet und der Soap Anteil nimmt nicht zu („Kandidat X hat schwere Krankheit Y überwunden und hier rennt er los, oh nein gleich beim ersten Hindernis versagt“. Und die Japaner so: „Schande ! Schande !“)

Dann habe ich vor kurzem die Biographie von Howard Marks gelesen: Mr. Nice. Der smarte Brite war in den 80ern der wohl größte Haschischschmuggler der Welt und hat allerlei Kurioses zu berichten. Nicht ganz so ausschweifend wie „The Dirt“, aber schon recht amüsante Gangstergeschichten der harmlosen Sorte. Man hätte das Buch vielleicht etwas straffen können, vor allem gegen Ende zu aber nichtsdestotrotz feinster Lesestoff. Meine Lieblingsszene war die mit den 2 Nonnen, 5 Bettlern und 7 Zwergen in Bangkok.

2000 Jahre John Sinclair ! Nicht ganz, es ist vor kurzem das Heft mit der Nummer #2000 erschienen und das habe ich mir gleich zusammen mit ein paar Klassikern aus der Reihe rausgelassen. Erst habe ich „Die Teufelsuhr“ #155 geschmökert und dann gleich „Das Horror-Schloss im Spessart“ #7 hinterher und es liest sich natürlich genau wie die Titel es versprechen: non-stop Action in schnörkelloser Sprache, garniert mit etwas Erotik und Softcoresplatter. Liest sich alles unfassbar schnell weg, wobei so manch eine Formulierung unfreiwillig komisch wirkt und am Ende gewinnen die Guten. Ein paar der Hefte sollte man davon in seinem Leben schon gelesen haben, finde ich.