Hooked und PvZ Heroes

Hooked: How to Build Habit-Forming Products von Nir Eyal ist ein Buch das erklärt wie man Anwendungen baut die ihre Benutzung zur Gewohnheit macht. Das erstrebte Ziel wäre dann etwas wie Twitter oder Facebook, das zigfach am Tag aus einem Habitus heraus aufgerufen wird und irgendwann ein so essentieller Teil der täglichen Routine wird wie die morgentliche Dusche. Im Grunde lässt sich das Rezept so zusammenfassen: Trigger -> Aktion -> Variable Belohnung -> Investition.

Das ist interessant und gruselig zugleich, wenn man merkt wir sehr einen kleine Programme mit einfachsten Tricks in Beschlag nehmen. Mein Favorit wäre da Plants vs Zobies: Heroes.

Das ist ein extrem geschmeidiges Handygame, eine Art Sammelkartenspiel das sich leicht auf dem kleinen Display spielen lässt und trotzdem genug Tiefe hat um auch länger Spass zu machen. Das Kartenspiel selbst ist gelungen, man kann Helden und Karten sammeln, es gibt tägliche Questen, einen Mehrspielermodus und natürlich die unvermeidlichen Minitransaktionen. Bemerkenswert ist wie gut die Usability ist und wie robust alles funktioniert. Ich glaube ich hatte noch keinen einzigen Crash (wenn man das mit Pokémon Go vergleicht…).

Wenn man kein Geld investieren möchte, kann man ein tägliches Kontingent an Werbung sehen, dafür wird man dann mit Kristallen belohnt. Auf die Weise kann man jede Woche einen neuen Helden freischalten, wenn man keine Ambitionen hat zur Weltspitze zu gehören sondern nur jeden Tag ne halbe Stunde ein solides Sammelkartenspiel zocken mag ist PvZH wirklich grandios. Besonders mag ich diese Puzzlemissionen wo man eine knifflige Spielsituation lösen muss. Und mein liebstes Deck sind Imp Piraten, die Combo die einen Karten ziehen lässt ist einfach großartig.

Pokemon Go

Die anfängliche Begeisterung über Pokemon Go wich bei mir recht schnell nachdem letztes Jahr der Herbst mit Kälte und Nässe daher kam. Irgendwann um Ostern herum habe ich das Spiel dann wieder ausgepackt und seit dem zocke ich regelmässig und durchaus enthusiastisch. Die Entwickler haben gute Arbeit geleistet und vor allem das neue Arenasystem hat den Langzeitspass deutlich angekurbelt. Mittlerweile habe ich es tatsächlich geschafft alle Pokémon einzusacken die man derzeit hierzulande erhaschen kann und bin dabei stattliche 900km durch die Gegend gehatscht. Genau das war auch meine Intention dahinter die Monsterjagd intensiver anzugehen: ich brauche einfach Motivation um mich dazu zu bringen mich zu bewegen, gerade auch wenn das Wetter mal nicht so einladend ist. Und es funktioniert: selbst bei garstigem Dauerregen finde ich mich zusammen mit Hundebesitzern und unverwüstlichen Joggern in irgendeinem Park wieder, unter 5km endet selten ein Spaziergang, mein Rekord sind etwa 22km an einem Tag.

Damit in diesem Winter nicht die Bequemlichkeit siegt habe ich mir so ein Pokemon Go Plus Gadget herausgelassen, weil man damit zum einen den Handyakku schont und zum anderen die Hand nicht aus der Jackentasche nehmen muss wenn man ein Taschenmonster fangen mag. Die Fangrate ist dabei leider etwas dürftig, etwa 50% landen in der Sammlung. Wenn man manuell auf die Jagd geht, entwischt einem eigentlich so gut wie keines der Viecher, dafür ist es aber unfassbar bequem wenn man bloss einen Knopf drücken muss. Kann ich also schon empfehlen, wenn man damit klarkommt dass gerade die selteneren und stärkeren Pokémon entkommen.

Und selbst wenn man alles komplett hat gibt es immer noch genug zu tun, denn es gilt alle Arenen im Umkreis zu erobern und zu verteidigen um möglichst viele als „golden“ in der Sammlung zu haben und natürlich wollen auch die Kämpfer ständig weiterentwickelt werden. Oder man versucht möglichst alle Pokémon mit 100% IV zu besitzen (die App Pokegenie hilft beim Bewerten). Die Arbeit geht also nicht aus und früher oder später wird die nächste Generation freigeschaltet.

Meiner Einschätzung nach ist Pokémon Go das World of Warcraft der Location-based Handygames und wird sicher noch ein paar Jährchen eine treue Spielerschar begeistern.

Clash Royale und Rumms!

So ganz habe ich das Computerspielen nun doch nicht aufgegeben und so zocke ich ab und an mal ein bisserl auf dem iPhone. Das meiste finde ich schon nach ein paar Spielen langweilig, aber an Clash Royale bin ich jetzt doch ein paar Wochen lang hängen geblieben. Das ist so eine Mischung aus Tower Defense und Sammelkartenspiel: man baut sich ein Deck aus seiner Kartensammlung und kämpft dann in Echtzeit gegen zufällig ausgeloste Spieler aus aller Herren Länder.

Jede Karte kostet eine bestimmte Menge an Elixir und damit beschwört man Truppen, baut Verteidigungsanlagen oder schleudert Feuerbälle auf die Schergen des Feindes. Wie heutzutage üblich verdient der Hersteller über in-App Käufe, denn mit echtem Geld kann man sich schnelleren Fortschritt im Spiel erkaufen. Allerdings streitet man ja immer gegen Spieler die etwa dem eigenen Level entsprechen, wenn man aufsteigt werden also auch die Schlachten schwieriger. Momentan versuche ich mich in Arena 7 festzuklammern, steige aber immer wieder ab, vor allem wenn ich an meinem Deck herum schraube. Taugt ausgesprochen gut für tägliche 15 Minuten Scharmützel.

Und dann habe ich mir noch quasi die Offlinevariante davon rausgelassen, ein wunderbares Brettspiel mit dem selten dämlichen Namen „Rumms – Voll auf die Krone„. Aber okay, es ist ein Kinderspiel da sei das verziehen, das Original heisst übrigens Cube Quest.

Ziel ist es den Königswürfel des Gegners von der schicken Spielmatte zu schubsen und das macht man indem man seine eigenen Würfel mehr oder weniger brachial schnippst. Seine Armee kauft man sich über ein Punktesystem ein, wobei die Einheiten die in einer Box enthalten sind leider nicht genügen um extreme Taktiken umzusetzen. Aber am besten spielt man das Spiel vermutlich eh in Form kleiner Turniere mit 2 Sets.

Es ist jedenfalls ein großartiger Spass, gerade als Abwechslung nach einem kopflastigen Brettspiel und täuscht euch nicht, da sind schon ein paar Untiefen verborgen, allein für die beste Aufstellung der royalen Verteidiger kann man schon mal minutenlange physikalische Überlegungen anstrengen. Nervig ist lediglich dass die Würfel natürlich kreuz und quer durchs Zimmer fliegen, egal wie sehr man versucht sie mit dem Kartondeckel aufzuhalten. Aber das gehört halt einfach dazu, also gleich Schutzbrille mit bestellen.

Errata und so

Aus Pokémon Go ist mittlerweile die Luft raus, alles was man so machen kann habe ich getan und das Einfangen der immer gleichen Monster hat schnell seinen Reiz verloren. Aber wie schon bei Ingress fand ich die 2 Wochen unterhaltsam und allein für die Motivation zu ausgedehnten Spaziergängen hat sich das Spiel schon gelohnt.

Dann muss ich zugeben dass die ersten beiden Blind Guardian Alben weit besser sind als ich das in Erinnerung hatte, Und die letzten beiden Folgen der 6. Season von Game of Thrones waren so großartig dass ich mich durchgerungen habe die Serie nun doch ganz gut zu finden.

Das Computerspielen habe ich mittlerweile aufgegeben, die letzten Games die ich gezockt habe waren DOOM (würdiger neuer Teil des Klassikers, vor allem der Doppelsprung in der Luft wie der Scout bei TF2 hatte es mir angetan, aber auch die endlose Suche nach Secrets) und Ori and the Blind Forest (wunderschönes Jump & Run mit tollem Soundtrack).

Aber wie das mit ehemaligen Hobbies so ist, bleibt die Faszination natürlich erhalten und so schau ich mir weiterhin regelmässig CS:GO Turniere an. So wie bei Warhammer, da habe ich Tabletop Tactics entdeckt, da kann man sich professionell produzierte 40k Partien ansehen und in den Painting Tutorials beim Bemalen von Miniaturen zusehen. Letzteres hat ein bisserl den meditativen Charakter von Bob Ross The Joy of Painting.

Musik höre ich dagegen immer noch frenetisch, derzeit laufen bei mir die Apocalypse Dudes von Turbonegro, Animals von Pink Floyd, In the Shadows von Mercyful Fate (musste ich mir als CD kaufen weil als einziges Album nicht als Download erhältlich, was machen diese Leute in der Musikindustrie eigentlich den ganzen Tag ?) und das passable Manifest Density von den Adolescents. Ach, und den Soundtrack von 28 Days Later, vor allem wegen In the House – In a Heartbeat, das Stück ist einfach nur göttlich.

Und Magic natürlich, ich spiele gerade Patiencen um herauszufinden welches meiner Turnierdecks besser ist: Nissa Landfall oder Jace Zombies ? Oder vielleicht doch lieber ein Deck rund um Tree of Perdition in Kombination mit Triskaidekaphobia ?

Nerdshirt des Monats

pokemonNach 2 Wochen Pokémon Go und gefühlten 100km Herumspazierens bin ich Level 17, habe 65 verschiedene Monster und immer noch Spass an dem Spiel. Allerdings nutzt sich die Monsterjagd schon etwas ab, weil man immer seltener etwas neues findet und immer häufiger Rattattas, Pidgets und Spearows die man dann nur noch aufsammelt um Sternenstaub anzuhäufen mit dem man Pokémons hochleveln kann. Mit dem anderen Teil des Spiels, bei dem man Arenas einnehmen kann habe ich nicht so wahnsinnig viel am Hut, aber vielleicht gibt es noch mal einen Motivationsschub sobald man Monster tauschen kann. Geloht hat sich die Installation jedenfalls jetzt schon, allein für den Anreiz mal länger draussen herumzulaufen. Und natürlich um einen Anlass für ein neues Nerdshirt zu haben ;-)

Pokémon Go

Mein Wissen rund um Pokémon ist recht bescheiden, ich habe weder die Animes gesehen noch das Kartenspiel gespielt und auch kein Computerspiel aus dem Franchise. Aber nachdem ich den Vorläufer Ingress ganz interessant fand und ein Ersatz für die Paninisammelsucht her muss kam mir die App gerade recht, auch weil man dadurch wie schon beim Geocaching einen Anreiz hat draussen herumzuwatscheln selbst bei unwirtlichem Wetter.

Man spielt Pokémon Go indem man durch seine Umgebung streift und mit Wegpukten interagiert, ab und an trifft man dabei auf eines dieser Monster, dann vibriert das Handy und man bewirft es solange mit Bällen bis man es gefangen hat. Doppelt gefangene Monster kann man verscherbeln und mit den Resourcen die man dafür bekommt kann man andere Pokémons hoch leveln.

Später kann man dann seine Monster trainieren und gegen andere kämpfen lassen, aber dafür muss man erst mal ein paar Level aufsteigen. Die dafür nötige Erfahrung sammelt man indem man Wegpunkte abläuft und Pokémons einfängt. Man kann auch kooperieren indem man beispielsweise einen Wegpunkt mit einem Bonus bestückt worauf dieser Monster aus der Umgebaung anlockt, was dann zu merkwürdigen Ansammlungen von Leuten die auf Smartphoes starren führt, wie vorhin in einem Park in der Nähe. Ich hatte da allerdings den Eindruck dass das Mobilfunknetz etwas ausbremst wenn zu viele Spieler auf einem Haufen sind. Vielleicht ist’s aber auch einfach bloss die Last auf den Servern, die mich heute um mindestens 2 Fänge gebracht hat: manchmal friert die App nach einem Fang ein und wenn man dann ungeduldig neu startet hat man das Biest leider nicht in der Sammlung.

Nach 2 Tagen mit ausgiebigen Spaziergänge habe ich Level 5 erreicht, 5 unterschiedliche Pokémons gefangen und bin mehr als 10km herumgelatscht. Mein erster Fang war übrigens auf dem Nachhauseweg vom Supermarkt: ein Rattata. Und es ist wirklich erstaunlich wie viele Leute das Spiel zocken, praktisch in jedem Park und auf jedem größeren Platz stehen verwirrte Mombies herum und helfen sich gegenseitig mit Powerbanks ihre Handies am Leben zu erhalten. Mal sehen ob es langfristig Spass macht, aber ein paar Tage dezente körperliche Ertüchtigung sind auf jeden Fall schon mal garantiert und es peppt definitiv den Alltag auf: der Gang zur Post kann mit einem Pikatchu in der Sammlung enden !

Biergartensimulator

Es gibt ja die merkwürdigsten Simulatoren: den Müllabfuhr Simulator, den Pistenraupen Simulator und nicht zuletzt den Ziegen Simulator. Was noch fehlt ist ein Biergartensimulator, oder vielmehr ein Biergartenmanager bei dem man wie bei Rollercoaster Tycoon eine Freiluftgastronomie betreiben kann. Da lassen sich dann Brezenstände bauen, Steckerlfisch feilbieten und eine Radieserlbude errichten. Man muss Bedienungen, Ordnungsdienst und vielleicht eine Blasmusikkapelle einstellen. Und man kann sich in die Gäste hereinzoomen und dann vor dem Bildschirm ein kühles Helles mit virtuellen Gästen schlürfen. Prost!