Deadline

Deadline ist das zweite Buch der Newsfeed Trilogie von Mira Grant. Erzählt wird die Geschichte von einer Gruppe Bloggern die in den Vereinigten Staaten nach der Zombieapokalypse ihren Reportagen nachgehen. Der Roman ist nicht besonders aktionsgeladen und hat einige Längen, wer ausgiebige Feuergefechte mit den wandelnden Toten erwartet wird enttäuscht sein. Stattdessen steht der Pandemieaspekt im Vordergrund, ständig müssen die Protagonisten Bluttests über sich ergehen lassen und die größte Sorge bei Konfrontationen mit den Zombies ist die Kontamination und nicht etwa ein gewaltsamer Tod. Der Antrieb der Gruppe ist neben dem blanken Überleben die Wahrheit über Kellis-Amberlee herauszufinden, den Virus der für das große Auferstehen verantwortlich ist. Es gibt ein wenig Liebelei, ein bisschen Verschwörung, etwas Blutvergießen und eine ordentliche Portion Psychose.

Ich muß gestehen, wenn ich nicht Komplettist wäre hätte ich den Band etwa bei der Hälfte abgebrochen. Aber im Nachhinein bin ich froh es nicht getan zu haben, denn das letzte Kapitel hält eine ausgesprochen unerwartete Wendung parat und entschädigt für etliche fade Seiten. Deadline muss man aber selbst als Zombiefan wohl nicht unbedingt gelesen haben.

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Meine kleine Halloween Geschichte

Als ich noch in der Nähe des Elisabethplatzes residierte, klingelte es eines Abends, eben an Halloween an der Tür. Ein paar Rabauken aus der Nachbarschaft hatten im Hausflur abgewartet bis das Licht ausging und dann geläutet. Ich öffnete arglos die Tür und sah natürlich niemanden, es war ja finster. Dann brüllte etwas „Süßes oder Saures“ und ich bekam erst mal einen Herzstillstand. Das war den Bengeln zwar etwas peinlich, aber ohne Belohnung wollten sie dann doch nicht von dannen ziehen. Unkommoderweise hatte ich keinen Süßkram vorrätig, ich war mir auch unsicher ob ich die Kleinen für das Nahtoderlebnis wirklich belohnen sollte. Der Brüller war dann aber die Erwiederung auf mein Bedauern nichts entsprechendes anbieten zu können: „wir nehmen auch Zigaretten“.

 

Battlefield 3

Battlefield 3 hat haarsträubende Mängel, von Origin mal abgesehen hakt es an allen Ecken und Enden vor allem was das drumherum anbelangt. Die Menüführung ist gewöhnungbedürftig (Stichwort Sqad wechseln), ich kann meine Maustasten nicht belegen und etliches mehr aber das eigentliche Spiel macht die Unzulänglichkeiten vergessen. Die Grafik ist beinahe schon fotorealistisch mit wackelnden Bäumen die bewegte Schatten werfen, Staub und Blättern die vom Wind aufgestoben werden, Blendeffekten wenn man in die Taschenlampe eines Spielers sieht, es ist eine wahre Pracht. Zudem wurden liebevolle Details in den Levels eingebaut, wie die wechselnde Werbung in der Metro. Die Geräuschkulisse ist vom allerfeinsten und saugt den Spieler unwiederstehlich ins Geschehen.

Wer Battlefield Bad Company 2 gespielt hat wird hier viel Vertrautes wiederfinden, mich beschleicht das Gefühl daß ganze Gebäude einfach kopiert wurden. Es gibt wieder den mir verhassten Sqadspawn, damit kann man in der Nähe von lebenden Mitgliedern seiner Kampftruppe wiedergeboren werden. Man sammelt Erfahrung, jedoch nur verhältnismässig wenig durch Frags sondern viel mehr durch Teamplay und das Erreichen von Missionszielen. Damit kann man schon mal recht weit oben in der Wertung stehen trotz schlechter Fragratio. Durch die gesammelte Erfahrung kann man Waffen und Ausrüstung freischalten. Es gibt auch wieder zahlreiche Gefährte mit denen man über die Karte rasen kann, unter anderem Kampfjets deren Flugverhalten etwas albern wirkt weil aus spieltechnischen Gründen viel zu langsam geflogen wird. Überhaupt kontrastiert das arcademäßige Fahrzeugsteuern merkwürdig mit dem sehr realistischen Fußgängermodus.

Ein echtes Problem im Mehrspielermodus ist das Stacking, also die Ansammlung von guten Spielern in einem Team. Das könnte man leicht durch ein erzwungenes Durcheinanderwürfeln beheben aber das würde natürlich dazu führen daß Freunde bei jedem neuen Level erst einmal damit beschäftigt wären ins richtige Team zu wechseln um wieder eine Squad zu bilden.

Es gibt wirklich einiges auszusetzen an Battefield 3, von Origin ganz zu schweigen aber es sollte ein Leichtes sein das nachträglich geradezuziehen. Ungeachtet dessen macht das Spiel einfach Spaß und das ist die Haupsache wie ich finde.

Battlefield 3 Vorfreude und Origintrübsal

Heute ist Battlefield 3 angekommen, 5 Euro gingen an den Lieferanten wegen der obligatorischen Altersverifikation, es ist ja ab 18. Gepriesen sei unser Jugendschutz.

Als erstes will Origin (EAs Antwort auf Steam) installiert werden und ich soll mich einloggen. Beim Kontoneuanlegen wird die Zweiteingabe des Passworts vor dem Absenden überprüft und mit einem freundlichen grünen Haken bestätig. Sowas seh ich zum ersten mal, ich bin entzückt ! Scorn ist natürlich schon vergeben aber mit meinem lateinischen Suffix ist noch etwas frei und ich lege einen Account an. Das scheint geklappt zu haben. Dann kann ich mich anmelden, was aber nicht funktioniert. „Email, OriginId oder Passwort falsch.“ Kann nicht sein. Es gibt eine Funktion „Passwort vergessen ?“, das mach ich mal weil vielleicht hab ich mir das Passwort ja doch falsch aufgeschrieben. Ich gebe meine id ein, sie ist offenbar keine gültige Origin Id. Mein Blutdruck steigt. Ich gebe meine Emailadresse ein, bekomme die Antwort dass eine Email geschickt wurde. Im Postfach ist aber leider gähnende Leere. 10 Minuten später ist immer noch keine Email da. Origin und ich, der Beginn einer wundervollen Freundschaft ? Dann versuche ich mich auf der Origin Website zu registrieren, auch dort gibt es eine Funktion um ein vergessenes Passwort zurückzusetzen. Dort werde ich aber neckischerweise mit einer 404 Not Found Seite veralbert. Irgendwann fällt mir dann aber ein, dass ich ja noch einen Account bei EA habe und sogar das Passwort noch weiss und damit kann ich mich dann tatsächlich bei Origin einloggen. Zeichen und Wunder !

Verglichen mit Steam ist Origin rudimentär um es freundlich auszudrücken. Nun ist die Software ja noch im Beta Stadium und generell halte ich Konkurrenz für begrüßenswert, aber ein bisschen professioneller hätte es dann schon sein dürfen. Heute nach Mitternacht wird Battlefield 3 freigeschaltet, irgendwie hege ich aber arge Zweifel daran es morgen Abend schon spielen zu können ;-)

Update: Ich kann mich zwar bei Origin einloggen, Battlefield 3 steht auch in meiner Spieleliste aber lässt sich nicht starten. Das Programm behauptet es könne nicht aktiviert werden und wenn ich versuche wie gewünscht den Product Key noch einmal einzugeben geschieht einfacht nichts. Aber genau das habe ich ja erwartet daher bin ich nicht enttäuscht aber gleichwohl erzürnt, ich hab trotzdem versucht bei der EA Hotline anzurufen aber da ist stets belegt. In einem Supportforum habe ich dann gelesen dass EA wohl absichtlich Spieler am freischalten hindert weil sie sonst in arge technische Probleme laufen. Da trifft es sich gut, daß gerade eine neue Starcraft 2 Saison begonnen hat.

Update: Wieder ein Tag ist ins Land gegangen und ich kann mit großer Freude verkünden: die Aktivierung hat geklappt ! Doch während ich auf den Download des aktuellsten Grafikkartentreibers warte, lese ich zu meinem Entsetzen diesen Artikel bei den Piraten. Ich hatte ja eh nicht vor von Steam auf Origin umzusteigen, aber das erleichtert die Entscheidung natürlich.

Egoshooter II

Der nächste große Renner in unseren Netzen war Shadow Warrior, eine Art Eastern Version vom Duke. Viel neues war in dem Spiel nicht geboten, es gab Sticky Mines die explodierten wenn jemand sich ihnen näherte und die es erlaubten garstige Fallen aufzubauen. Ausserdem konnte man den Raketenwerfer mit einem taktischen Nuklearsprengkopf bestücken, das hat dann auch das Spielgeschehen bestimmt: jeder versuchte an die Munition zu gelangen um dann seine Mitspieler großflächig auszulöschen. Das war zwar am Anfang lustig, aber durch die Konzentration auf diese eine Waffe wurde das Spiel schnell langweilig. Lo Wang selbst war ja auch kein großer Freund davon:

Sword.. that’s a personal weapon. When you slice into a man, you get that personal feedback. Nuclear weapons? Bah. They go off, big bang, and you don’t get any feeling.

Witzig war aber der Einspielermodus, denn man konnte in versteckten Winkeln zahllose Referenzen auf bekannte Kung Fu Filme entdecken. So gab es unter anderem den Grabstein von Jackie Chan zu finden der die Inschrift trug „er rutschte in der Dusche aus“.

Danach kam Quake II, das 3D Beschleunigerkarten unterstützte und dadurch einfach unglaublich gut aussah. Die Hardware war dermaßen beliebt daß man in München alle Computerläden im Schillicon Valley abklappern mußte um eine Voodookarte oder zumindest einen kompatiblen Nachbau zu ergattern.

Quake II glänzte aber nicht nur durch seine exzellente Grafik, auch der Soundtrack war fantastisch, eine Art Drum & Bass mit Stromgitarren. Das Waffenarsenal war recht klassisch, alles war brauchbar und wenn man Probleme mit dem Zielen hatt griff man zur BFG. Die Kämpfe konzentrierten sich meist an den Stellen im Level wo es die Unverwundbarkeit zu finden gab oder das verruchte Quaddamage, das den verursachten Schaden für kurze Zeit vervierfachte.

Was diesen Shooter im Netzwerk am meisten auszeichnete waren die unterschiedlichen Spielmodi. So gab es Capture the Flag, da musste man die Fahne des gegnerischen Teams erobern und zur eigenen Basis zurückbringen. Das Problem hier war aber dass es quasi unmöglich war die Teams einigermaßen fair aufzuteilen, zudem brauchte man eine gerade Anzahl an Kombatanten. Zur Erinnerung: wir spielten das nicht über das Internet sondern immer im LAN und damit war die Zahl der Rechner und Teilnehmer stark begrenzt. Daher war unser Favorit Red Rover, das als Mod in der Erweiterung „Netpack I: Extremities“ enthalten war. Dabei handelte es sich um die virtuelle Form von „Fangen“, ein Spieler wurde zufällig bestimmt und musste gegen alle übrigen antreten. Wenn es ihm gelang einen Gegner zu fraggen, dann wurde das Opfer ins Team des Startspielers aufgenommen. Das ging dann so weiter bis nur noch ein Spieler übrig war und dieser wurde der neue Red Rover und das Ganze ging wieder von vorne los. Dieser Spielmodus war ideal, weil man ihn auch mit einer ungeraden Zahl an Spielern nutzen konnte und es gab auch keine Fairnessprobleme. Bei Aliens vs Predator gab es dann etwas ähnliches bei dem ein Alien auf die gleiche Weise die Marines konvertieren musste.

Etwa zur gleichen Zeit war zumindest bei uns auch Descent 2 populär, hier steuerte man ein kleines Raumschiff durch die weitläufigen Gänge eines Minensystems. Das besondere war dabei daß wirklich in allen 3 Dimensionen gekämpft wurde und man es dabei schwer hatte halbwegs die Orientierung zu behalten. Ohne Joystick war das Spiel leider keine große Freude, ich nehme an das ist auch der Grund warum es keine Nachfolger dazu gibt. Das und die Tatsache daß das menschliche Gehirn ernsthafte Schwierigkeiten hat sich in den komplexen Levels zurechtzufinden, vor allem wenn es keine klaren Bezugspunkte wie Oben und Unten gibt. Ein „Disoriented 3“ würde ich jedenfalls sehr begrüßen.

Fortsetzung folgt.

Zeit der Asche

Das Comic Zeit der Asche von Chevalier und Ségur ist eine Fantasytrilogie, urspünglich hierzulande erschienen im Alpha Comic Verlag und neuerdings vom SPLITTER Verlag als Sammelband in Hardcover neu aufgelegt.

Erzählt wird die Geschichte dreier Zwerge die eine gefährliche Reise unternehmen um Raken, den Thronfolger ihres verstorbenen Königs hoch im Norden zu finden. Schon bald geraten sie an den zwielichtigen Firfin, der sich ihnen nicht ganz uneigennützig als Führer anbietet. Da sich kein Söldner findet der es wagt die Gruppe auf ihrer Queste ins „Land in dem nichts geht“ zu begleiten kaufen sie Morkai, einen Kriegersklaven der zwar nicht gerade der Hellste ist dafür aber ausgesproches Talent im Blutvergiessen hat. Der Weg führt sie durch eine Welt in der es jedes Wesen auf sie abgesehen zu haben scheint, oder um es in Norens Worten zu sagen: „Bei der Pfeife des großen Zwergs, ist der große Norden denn nichts als ein einziger Alptraum ?“ Die Gefährten werden unversehens zum Spielball von uralten Mächten, die ein düsteres Geheimnis bewahren.

Ich habe den Wälzer heute Nachmittag verschlungen und bin immer noch ganz hingerissen, vor allem die Kolorierung in Pastellfarben ist zum Niederknien schön. Da bleibt man schon öfter mal ein Weilchen genußvoll an einem Panel hängen. In der feindseligen Welt wuselt es vor bizarren Kreaturen, es gibt unzählige Details abseits der Hauptcharaktere zu entdecken. Die Stimmung ist sehr düster, es wird gelitten, geblutet und gestorben während alle Beteiligten versuchen die Schicksalsfäden in ihre Richtung zu zerren.

Die Zeit der Asche ist ein echtes Juwel und hat die Neuauflage in edlem Hardcover mehr als verdient. Episch !

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Egoshooter I

Egoshooter sind mit Abstand mein Lieblingsgenre was Computerspiele betrifft, hauptsächlich weil man durch die Perspektive am besten in eine künstliche Welt eintauchen kann.

Den ersten Kontakt mit Egoshootern hatte ich kurioserweise auf einer Rollenspielconvention, man traf sich um bewaffnet mit Bleistift und Würfel gemeinsam dem Eskapismus zu fröhnen. In jedem Raum wurde etwas unterschiedliches angeboten: Blood Bowl, Midgard, Das Schwarze Auge, Mechwarrior, Paranoia. In einem Raum aber waren 4 Rechner aufgestellt die von martialisch gewandeten Recken bewacht wurden. Natürlich war ich neugierig, ich hielt das zunächst für ein Shadowrun Live Rollenspiel stattdessen konnte man im Netzwerk Doom gegeneinander spielen und als Krönung gab es später noch ein Turnier. Besonders gut abgeschnitten habe ich damals nicht aber ich war sofort angefixt und ich denke etwa ein halbes Jahr später haben wir unsere PCs durch die Gegend geschleppt um uns virtuell zu bekriegen.

Angesagt war dann schon bald nicht mehr Doom sondern Duke Nukem, der breitbeinigste und großmäuligste Actionheld aller Zeiten. Das Spiel bot so viele Möglichkeiten wie lange kein Shooter danach. Im Gegensatz zu Doom konnte man sich ducken, hüpfen und mit dem Jetpack sogar fliegen. Das Waffenarsenal enthielt auch Spaßiges wie die Schrumpfkanone mit der man Gegner verkleinern konnte um sie anschließend zu zerstampfen. Oder man frohr jemanden mit der Eiskanone ein und ließ ihn in tausen Splitter zerspringen. Zudem konnte man Fallen mit Laserminen und fernzündbaren Rohrbomben legen und damit seinen Mitspielern ganze Teile eines Levels vergällen. Es gab auch noch ein Hologramm das man an einen beliebigen Ort setzen konnte, dann versteckte man sich in einem dunklen Eck und wartete auf den ersten Gegner der kam um den Holoduke zu bekämpfen. Die Krönung war aber, daß man eigene Soundsamples ins Spiel einfügen und per Tastendruck abspielen konnte. Mein Favorit war einige Sekunden Mundharmonikamelodei aus dem Western „Spiel mir das Lied vom Tod“, damit konnte man den Feind in den Wahnsinn treiben wenn man das nach jedem Frag gespielt hat :-)

Eigene Level konnte man auch basteln, aber auch das war ein ziemliches Gefummel. Ich erinnere mich daß ich mal einen Raum mit einer Tür gebaut hatte, wenn man versuchte die Tür zu öffnen klappte stattdessen die ganze Wand ein und zerquetschte den Spieler. Das muss mich traumatisiert haben, denn seitdem habe ich mich nie wieder an einem Leveleditor versucht.

Verglichen mit modernen Mehrspielerspielen war das natürlich alles furchtbar schlecht. So konnte man nicht in ein bereits bestehendes Spiel einsteigen, jedes mal wenn jemand neu dazukam mussten alle aussteigen und es wurde gemeinsam neu begonnen. Es gab auch nur einen einzigen Spielmodus: Jeder gegen Jeden und die Grafik wirkt aus heutiger Sicht prähistorisch. Gespielt wurde auch nicht mit der Maus sondern ausschließlich mit der Tastatur, damit konnte man zwar in alle Richtungen schauen aber nicht nach unten oder oben. Das änderte sich erst mit Quake.

Quake war technisch viel besser und das erste richtige 3D Spiel, die Monster waren keine Sprites mehr sondern bestanden aus Polygonen und deren künstliche Intelligenz verlangte dem Spieler schon etwas mehr ab als die stumpfen Bösewichte zuvor. Im Einzelspielermodus war das Spiel ein echtes Erlebnis dank der düsteren Atmosphäre und den grotesken Geschöpfen, aber im Netzwerk war der Duke einfach nicht zu schlagen. Das lag zum einen daran dass viele PCs den Resourcenhunger von Quake nicht befriedigen konnten und es daher viele vorzogen ältere Spiele zu spielen die zwar schlechter aussahen aber ruckelfrei liefen. Zum andern war Quake schlichtweg meilenweit hinterher was den vernetzten Spielspaß betrifft und damit gehörte das Feld lange Zeit den Shootern die auf der Build Engine basierten.

Fortsetzung folgt.

Dominion

Dominion ist ein Kartenspiel für 4 Spieler von Rio Grande Games, auf deutsch vertrieben vom Hans im Glück Verlag. Jeder Spieler übernimmt in Dominion die Rolle eines mittelalterlichen Herrschers, Ziel ist es mehr Ländereien zu beherrschen als die Mitspieler. Eine Runde dauert so etwa eine Stunde.

Jeder Spieler beginnt mit dem gleichen Satz an Spielkarten und erweitert sein Deck im Laufe des Spiels durch den Zukauf von neuen Karten oder den Austausch von alten. Die Grundregeln sind sehr einfach gehalten, eine Runde besteht aus: Aktionen ausführen, Karten kaufen, Aufräumen und neue Karten ziehen. Die Aktionskarten geben in der Regel zusätzliche Karten, Aktionen, Käufe oder Geld. Damit wird es möglich Kombinationen zu spielen indem man mehrere Aktionskarten verkettet.

Die einzelnen Spielzüge sind rasch erledigt weil man seinen Zug immer schon planen kann während ein Mitspieler an der Reihe ist. Es gibt auch Reaktionskarten, die man spielen kann wenn man nicht am Zug ist etwa um einen Angriff abzuwehren.

Wir haben bisher nur mit dem Einsteigeraufbau gespielt und hier ist die einzig mögliche Interaktion mit den Mitspielern ein Überfall durch Milizen, die den Feind zum Ablegen von bis zu 2 Karten zwingen. Abgesehen davon spielt jeder alleine vor sich hin und versucht sein Deck zu optimieren. Das wäre auf lange Sicht etwas langweilig, aber es verbessert sich wenn man mit dem vollen Kartensatz spielt: dann kann man die gegnerischen Fürsten bestehlen, ausspionieren und verfluchen.

Die Erweiterung „Die Intrige“ enthält Material um das Spiel mit bis zu 8 Spielern zu spielen aber ich denke 5-6 Spieler sind das Maximum sonst dauern es zu lange bis man wieder am Zug ist – ideal sind wohl 4 Spieler. Das Szenario, also Mittelalter mit Fantasyanleihen (Hexen, Flüche) passt auch, fetziger wäre es aber schon wenn man statt Milizen und Dieben auch Drachen und Trolle ausspielen könnte. Die Karten sind leider ausgesprochen kitschig bebildert, wenn man das so mit Magic vergleicht dann liegen da Welten dazwischen. Überhaupt Magic: das Witzige an Magic war ja daß man mit seinen eigenen Karten spielen und daraus verschiedene Decks basteln konnte und genau das ist es was man bei Dominion das ganze Spiel über macht. Sehr nett. Es gibt auch schon andere Spiele, die sich dieses Mechanismus bedienen ich hoffe ja dass noch eine komplexere Variante mit Scifi Thema herauskommt. Aber solange kann man sich ja an den Erweiterungen laben. Ach ja und die Snacks waren eher mau, nächstes mal gibt’s Spekulatius und heiße Milch mit Honig !