Leviathan wakes

Leviathan wakes ist der Auftakt der SciFi Buchreihe Expanse, die auch als Fernsehserie unter dem gleichen Namen verfilmt wurde. Es ist eine Space Opera mit Halunken und Helden, allerdings vor einem recht realistischen Hintergrund was für das Genre etwas ungewohnt ist. Also keine Lichtschwerter oder Teleporter, dafür Projektilwaffen und elendig lange Flüge durchs Weltall.

Die Menschheit hat das Sternensystem kolonisiert und wie es so die Art des Homo Sapiens ist, gibt es allerlei Zwietracht zwischen den Bewohnern der Planeten und den Arbeitern die Rohstoffe auf Asteroiden abbauen. Die Geschichte beginnt recht harmlos mit einem Detektiv der eine Ausreisserin zu ihren reichen Eltern zurückbringen soll, während in einem anderen Erzählstrang ein Raumschiff zerstört wird das harmloses Eis transportiert. Und schon ein paar Kapitel später steht die Menschheit vor einem interstellaren Bürgerkrieg.

Sehr feines Lesefutter, wenn man ein Faible für Weltraumspektakel hat und dankenswerterweise auch noch rasant erzählt. Ich freu mich auf jeden Fall schon auf den nächsten Band.

Warum eine digitale Musiksammlung so toll ist

Meinen ersten Tonträger habe ich etwa 1985 gekauft, es war Forever Young von Alphaville auf Kassette weil ich keinen Plattenspieler besass. Ich hatte die Musik zwar schon als Privatkopie auf Tape, wollte aber meine Wertschätzung durch den Besitz eines Originals ausdrücken. Das war der Start meiner Musiksammlung, etwas später bin ich auf Schallplatten umgestiegen und habe mich darüber geärgert Geld in das veraltete Medium Kassette gesteckt zu haben, mein erstes Album war 1987 Actually von den Pet Shop Boys.

Anfang 1988 entdeckte ich den Hard Rock mit New Jersey von Bon Jovi und schon ein halbes Jahr später bin ich mit Helloweens Keeper of the Seven Keys Part II zum Metaller konvertiert. Da waren mir meine Popplatten dann irgendwie peinlich und störten in der Sammlung, ähnlich ging es mir mit den kitschigeren Metalscheiben als ich 1990 mit Against the Grain von Bad Religion auf Hardcore umgestiegen bin. Und dann kam die CD und wie zuvor die Kassetten waren meine Platten plötzlich antiquiert und ich habe sie alle verscherbelt um mir einen CD-Spieler zu kaufen. Meine erste Silberscheibe war Reach von Snuff, da war es etwa 1992.

Ein Jahrzehnt später kam dann Musik in Dateiform und zum dritten mal war meine Musiksammlung in meinen Augen wertlos, also habe ich alle CDs verscherbelt und bin auf eine digitale Sammlung umgestiegen. Die Übergänge waren allesamt schmerzhaft aber es wurde mit jedem Wandel angenehmer Musik zu hören. Im Gegensatz zur Kassette konnte man auf Schallplatte sofort den Titel seiner Wahl hören, bei CDs konnte man ein ganzes Album am Stück hören und die Songreihenfolge zufällig bestimmen lassen, das war schon immer meine Lieblingsfunktion weil man damit Alben neu entdecken kann die man schon in und auswendig kennt.

Mit meiner digitalen Sammlung habe ich endlich das Gefühl angekommen zu sein, denn komfortabler geht es nicht und sie ist praktisch unzerstörbar. Denn selbst wenn meine ausgefeilte Backupstrategie einmal versagen sollte: solange es Amazon und Bandcamp gibt kann ich zur Not alles wieder restaurieren. Was allerdings verloren ginge ist das was eine Sammlung ausmacht: die Kuratierungsinformationen. Zum einen lösche ich gadenlos jedes Stück das mir nicht gefällt, zum anderen pflege ich die Metadaten, vor allem Genre und Erscheinungsjahr stimmen oft nicht. Manchmal missfällt mir auch das Cover, oder die Songtitel enthalten das nervtötende „[Explicit]“ oder etwas in der Art.

Wenn man seine Sammlung gut gepflegt hat kann man dann diese lässigen intelligenten Wiedergabelisten erstellen um sich dann beispielsweise zufällig durch Death Metal der 90er zu hören. Und die Abspielsoftware ist so clever dass die Lautstärke von alten Aufnahmen derer von modernen Produktionen angepasst wird. Kurz: besser geht es nicht, wenn es einem nur darum geht Musik zu hören. Audiophiliacs mögen das anders sehen.

Nachdem ich mit Radio und Fernsehen nicht viel anfangen kann ist es wenig überraschend dass ich auch Streaming Dienste weitgehend ignoriere, ganz einfach weil man damit die Kontrolle über seinen Medienkonsum abgibt.

Meine einzige Sorge im Umgang mit Musikdateien ist dass es praktisch unmöglich ist sie anonym zu erwerben, in einem religiös geprägten totalitären Regime wären meine okkulten Doomalben sicher nicht gerade unproblematisch.

Veröffentlicht unter Musik

Biergartensimulator

Es gibt ja die merkwürdigsten Simulatoren: den Müllabfuhr Simulator, den Pistenraupen Simulator und nicht zuletzt den Ziegen Simulator. Was noch fehlt ist ein Biergartensimulator, oder vielmehr ein Biergartenmanager bei dem man wie bei Rollercoaster Tycoon eine Freiluftgastronomie betreiben kann. Da lassen sich dann Brezenstände bauen, Steckerlfisch feilbieten und eine Radieserlbude errichten. Man muss Bedienungen, Ordnungsdienst und vielleicht eine Blasmusikkapelle einstellen. Und man kann sich in die Gäste hereinzoomen und dann vor dem Bildschirm ein kühles Helles mit virtuellen Gästen schlürfen. Prost!

Der ganz normale Magic Wahnsinn

In Spielwarengeschäften gibt es ja neben „Modellbau“ und „Holzspielzeug“ diese Abteilung „Beschäftigung“. Da findet sich dann beispielsweise ein Stickerei-Starter-Set oder Malen nach Zahlen, was jetzt erst mal eher nach Arbeit als nach Spielzeug klingt. Aber wie man an Candy Crush und Tetris sehen kann liebt unser Gehirn es einfach Dinge zu sortieren und Muster zu erkennen. Eigentlich müsste Magic auch hier stehen.

Das halbe Wochende habe ich Booster aufgerumpft, das Artwork genossen, Regeltexte gelesen und natürlich das beste: Karten sortiert. Mit Erscheinen von Shadows over Innistrad rotiert der Khans of Tarkir Block aus der Liste der erlaubten Sets für das Standardformat heraus, also mussten all diese Karten in die Modern Sammlung verfrachtet werden. Dazu dann natürlich noch alle überzähligen Neuzugänge entsorgen, die seltensten Exemplare schon mal eintüten und ausbaldovern welche Lücken noch via eBay zu stopfen sind (ich bemühe mich in jedem Set alle Planeswalker mindestens ein mal zu haben und alle Doppelländer komplett, also vier mal).

Und der absolute Höhepunkt kommt erst noch: aus all den neuen garstigen Zaubersprüchen bastel ich mir jetzt mein nächstes Deck, was mir fast besser gefällt als das eigentliche Zocken. Hier noch die Ausbeute aus 2 Displays und einem Fatpack, am meisten gefreut habe ich mich über Jace, Nahiri und vor allem den glorreichen Frosch !

shadows_over_innistrad

Schneller wäre es natürlich gewesen wenn ich nicht zwischendurch ständig Magic Duels am Computer gedaddelt hätte. Das Spiel habe ich lange Zeit gemieden weil die Reviews so schlecht waren, aber das liegt vor allem an den Unzulänglichkeiten die es nach dem Release hatte, mittlerweile funktioniert alles zufriedenstellend sogar 2 vs 2. Zudem ist es erst mal kostenlos, wenn man das Tutorial und die Kampagne spielt und dann fleissig die täglichen Questen abarbeitet kommt man auch ohne Unsummen in virtuelle Booster zu investieren zu einer hinreichend üppigen Sammlung. Ich find’s gelungen.

magic_duels

Dann mag ich noch diese App recht gern, das ist eine Datenbak mit allen Karten die es gibt, zum Suchen und Stöbern.

Und das beste zuletzt: wenn man in der realen Welt Turniere spielt und bei Wizards of the Coast registriert ist, kann man auf deren Seite eine Historie aller Spiele sehen an denen man beteiligt war und es gibt etliche Achievements zu erlangen. Das wird ein hartes Stück Arbeit, aber wie sagte Camus: wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen.

Shadows over Innistrad / Prerelease / Two Headed Giant

Der Sherpa und ich haben heute im Shadows over Innistrad Prerelease Turnier Seite an Seite gefochten und uns recht wacker geschlagen – dafür dass das unser Debut war (ein Sieg, ein Unentschieden und eine Niederlage -> Platz 8 von 19 :-). Bei diesem Format bekommt man 12 Booster der Edition die erst nächsten Freitag herauskommt, daraus bastelt man sich 2 Decks mit je 40 Karten und dann spielt man einige Runden 2 vs 2.

Die Karten waren auf deutsch und teilweise schon sehr ulkig benannt, „Ranzige Ratten“ beispielsweise. Wir hatten ein Zombie- und ein Werwolfdeck, wobei die Lycantrophen sich kein einziges mal verwandelt haben, das geht im Duell vermutlich besser. Zu schaffen hat uns so ein 4/4 Engel gemacht, der mit flash erscheint und alle befreundeten Kreaturen unverwundbar macht. Sehr unangenehm. Und natürlich das Planeswalkergesindel.

Was ich bisher von Shadow over Innistrad gesehen habe gefällt mir sehr, es gibt dutzende Karten die beidseitig bedruckt sind und die hin- und hergewendet werden können um sich zu verwandeln. Einen neuen Mechanismus finde ich auch fein: Delirium, bei dem man Vorteile bekommt wenn man Karten von 4 unterschiedlichen Typen im Friedhof liegen hat. Menace (Nebeneffekte beim ablegen von Karten) ist auch spannend und es gibt noch eine Funktion bei der man „Hinweise“ sammelt und damit Karten ziehen kann. Ach ja, thematisch geht es darum dass rund um Innistrad etwas im Argen ist und es gilt herauszufinden was das wohl sein mag, dafür stehen diese „Hinweise“. Der Zendikar Block hat mich jedenfalls deutlich weniger begeistert und ich freu mich schon auf das muntere Packerlaufreissen am Freitag.

thgprerelease

Dazu passend dann auch das Nerdshirt des Monats, wobei mich etwas wurmt dass die Reihenfolge der Farben nicht passt: grün und weiss sind vertauscht.

magic