Eine wahre Gruselgeschichte zu Halloween

Bevor ich beginne zu erzählen sei darauf hingewiesen dass ich überzeugter Skeptiker und beinharter Atheist bin und obwohl die Geschichte dafür gedacht ist euch anlässlich des Samhain Festes amtlich zu gruseln ist sie dennoch nicht erfunden. Es gibt sogar Zeugen.

Es ist wohl mehr als ein Dutzend Jahre her, da besuchte ich wie so oft meine Eltern zum sonntäglichen Schmaus. Ich kam gerade zur Tür herein und setzte mich auf meinen angestammten Platz am Esstisch als ich einen Juckreiz am Oberschenkel verspürte. Natürlich kratzte ich mich und bemerkte dass da etwas hartes, kantiges war, das meine Jeans an der Stelle anhob wie ein kleines Zeltdach. Also habe ich mich flugs des Beinkleids entledigt und musste zu meiner großen Verwunderung feststellen dass ein Metallstift in der Vorderseite meines Oberschenkels steckte. Ich zog ihn vorsichtig heraus, etwa zwei Drittel des gut einen Zentimeter langen glänzenden Metallstifts waren unter der Haut. Schmerzen hatte ich dabei keine, es war nur unangenehm und äusserst befremdlich. Das Objekt sah aus wie eine Stecknadel, aber ohne ein spitzes Ende und von einem etwas größeren Durchmesser, jedoch kleiner als ein Nagel. Die Familie hat das natürlich mitbekommen und sich genauso gewundert, als mein Paps plötzlich irritiert an sein Auge fasste und dort einen ebensolchen Stift quer am unteren Augenlied vorfand.

Ich hatte damals den Eindruck dass das Ding in meinem Oberschenkel von innen herausgewachsen war, weil die Haut an der Stelle (bevor ich daran zog) nach aussen gewölbt war wie ein kleiner Hügel. Meine rationale Erklärung ist, dass bei der Produktion eines Haares ein Prozess völlig aus dem Ruder gelaufen ist und irgendein Salz zu Metall gewandelt hat, oder das Metall stammt aus einer Zahnfüllung. Dass ich mir den Stift auf dem kurzen Weg von der Wohnungstür bis zum Esszimmertisch irgendwie hineingestochen haben könnte ist extrem unwahrscheinlich, zumal an besagter Stelle kein Loch in der Hose war und meine Eltern auch nicht mit solchen Dingen hantieren. Eine Erklärung für den zweiten Stift im Auge meines Vaters habe ich nicht. Wir wohnten damals neben einer Kaserne und natürlich kam mir der Gedanke dass dort heimlich bizarre Waffensysteme erprobt werden könnten, aber das war die Sanitätsakademie: einen zivileren und friedlicheren Ort gibt es in der Bundeswehr nicht.

Die Metallstifte haben wir dann einfach in den Müll geworfen und das ganze als unerklärbares aber harmloses Ereignis abgetan, was mich im Nachhinein etwas ärgert weil man die Dinger ja vielleicht untersuchen hätte können um zumindest das Material zu bestimmen. Wenn ihr eine plausible Erklärung habt, die ohne Übersinnliches auskommt könnt ihr sie mir sehr gerne schicken.

Life after Death

Mein derzeitiges Lieblingsalbum ist Life after Death von den Kanadiern The Creepshow. Die Gruppe spielt eine unwiderstehliche Melange aus Psychobilly und Punkrock, mit weiblichem Gesang und vielen Oohs und Aahs und räudigen Gangshouts im Hintergrund. Den Stil kann man wohl am ehesten mit einer Mischung aus den Meteors und Social Distortion beschreiben, mit Kontrabass und schaurigem Gitarrentremolo. Wie schon bei den Masked Intruders gibt es wieder einen Song der mich bei jedem Durchgang genervt hat, bis ich ihn schliesslich gelöscht habe: Last Call, ein unspektakuläres Trinklied das überhaupt nicht zum Rest des Albums passt auch weil es von einem Kerl gesungen wird. Der Rest ist jedoch erstklassige Kost für den geneigten Stromgitarrenaffektionado und eignet sich vortrefflich zum Mitsingen.

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Frühling, Sommer, Herbst und Tod

Frühling, Sommer, Herbst und Tod ist eine Sammlung mit 4 Novellen von Stephen King, ich habe das Buch hauptsächlich wegen Die Leiche gelesen, der Vorlage für den Film Stand by me, den ich ausserordentlich schätze. Die Geschichten sind keine Horrorstories, auch wenn jede davon teils recht makabre Szenen enthält und ich habe sie alle sehr genossen. Der Mann ist vielleicht nicht der begnadetste Sprachzauberer aber in jedem Fall ein brillanter Erzähler und zumindest Die Leiche sollte man gelesen haben auch wenn man mit dem Autor sonst wenig anfangen kann.

Was mich beim Lesen mehrfach aus der Erzählung warf, waren eklatante Fehlübersetzungen die so schräg waren dass ich mich ernsthaft frage wie sie es ins Druckwerk schaffen konnten. Aber lest selbst:

  • Jemand wird mit einem dumpfen Gegenstand erschlagen
  • Lutsch meinen Dicken (suck my dick)
  • ich hob einen Finger (statt den Stinkefinger zeigen)
  • Weg mit Schaden (good riddance)
  • dann blinkte sie die Tränen zurück

Das Buch wurde hierzulande 1984 veröffentlicht, seitdem gab es etwa ein Dutzend Auflagen und trotzdem sind noch solche Macken darin zu finden. Offensichtlich gibt es seitens der Verlage keinerlei Prozess um solche Fehler im Lauf der Zeit zu beheben, in diesem Fall druckt man seit fast 30 Jahren diese seltsamen Übersetzungen. Ein Trauerspiel.

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Carcosa – Harsh Land

Carcosa EndtropyDas erste Stück von Endtropy ist fertig, ein ruhiges kleines Intro mit dem Titel Harsh Land. Ich spiele jetzt mit deutlich fetteren Saiten (ein 52er Satz), dementsprechend knusprig klingt das dann auch. Ausserdem habe ich allerlei Effekte draufgepackt (Chorus, Hall, Delay), hoffe es gefällt :-)

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Requiem

Wenn ich Requiem der Vampirritter lese, habe ich immer das Gefühl das Comicalbum waagerecht halten zu müssen damit das ganze Blut, der Wahnsinn und die Blasphemie nicht herauslaufen. Grob zusammengefasst spielt die Serie in der Hölle wo Vampire und allerlei andere alptraumhafte Gestalten erbitterte Kriege um die Vorherrschaft führen. Die Handlung ist vollkommen absurd, operettenhaft, skurril und abartig aber ohne sich dabei allzu ernst zu nehmen. Vornehmlich lebt Requiem jedoch von den göttlichen Zeichnungen.

Olivier Ledroit ist meiner bescheidenen Meinung nach der talentierteste Zeichner des Kontinents, die schiere Opulenz seiner Seiten ist manchmal beinahe erdrückend. Und Pat Mills, der Szenarist muss wirklich einen sehr kranken Geist haben.

Ich habe gerade den 11. Band verschlungen, wie immer ein höllenfürstliches Vergnügen. Ein breites Grinsen haben mir dabei die Seitenhiebe auf die Heavy Metal Subkultur entlockt, insbesondere die bitterböse Gnackwatschn für Kirk Hammet. Absolut großartig.

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Against the Grain

Against The GrainMein Lieblingsalbum von Bad Religion ist immer noch No Control, aber das beste Cover ist zweifellos das des Nachfolgers Against the Grain. Es drückt auf einfache Weise alles aus um was es bei niveauvollem Hardcore / Punk geht: auf friedliche Art gegen den Strom zu schwimmen. Das Albumartwork der neueren Veröffentlichungen gefällt mir überhaupt nicht, musikalisch mag ich so etwa ein Drittel der neuen Songs. Aber mit dem neuesten Album Christmas Songs haben sie mir einen echten Tiefschlag verpasst, vielleicht ist es ja ironisch gemeint aber mir stellen sich dabei die Nackenhaare auf. Was sie sich dabei bloss gedacht haben…

 

Masked Intruder

Na, kündigt sich die Herbstdepression schon an ? In diesem Fall habe ich ein Remedium zu bieten: Masked Intruder aus Wisconsin spielen herrlichen, zuckersüssen Pop Punk mit Songs die an die 50er Jahre erinnern. Ein Ohrwurm jagt den nächsten und das alles mit dem Gefühl von Sommer, Sonne und Teenagerliebe. Lediglich Stick ‚em up habe ich gelöscht, weil das Lied so gar nicht zur Stimmung des restlichen Albums passt. Dass die Bandmitglieder immer in bunten Skimasken (und dazu passenden Chucks) auftreten ist natürlich albern, aber irgendwie auch passend. Also, wenn euch demnächst klamme Nebelschwaden die Laune verderben, umschmeichelt eure Lauscher mit den maskierten Eindringlingen – es wirkt.

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Deep Space Nine – erste Staffel

Nach den eher lauwarmen Folgen der letzten ST:TNG Staffel empfand ich DS9 als einen deutlichen Schritt nach vorne. Zwar kann man auf einer Raumstation keine Geschichten über das Erforschen neuer Galaxien erzählen, aber die Kriegsnachwehen und das stete Kommen und Gehen sorgen für genug Ansatzpunkte um spannende und plausible Plots zu entwickeln.

Sisko fand ich bisher gut, aber vom Verhalten her er ist Picard schon sehr ähnlich. Der Dax Symbiont ist ein interessanter Charakter, aber ich kann nicht aufhören ständig auf ihren seltsam aufgeblähten Kopf zu starren, irgendwie verstört mich das. Odos Fähigkeit seine Gestalt zu wandeln kommt mir etwas zu mächtig vor, das nimmt ein bisschen die Spannung heraus wenn man weiss dass bei jeder klandestinen Operation einer der Einrichtungsgegenstände Odo sein könnte. Ausserdem hätte ich mir gewünscht dass sich sein Aussehen mit jeder Folge ein wenig verändert, man kann doch von einem Wechselbalg nicht erwarten dass er immer gleich aussehen will. Mein klarer Favorit ist der Ferengi Quark, vor allem weil er dem moralisch so klinisch sauberen Star Trek Universum etwas mehr Menschlichkeit verpasst, so komisch das auch klingen mag. O’Brian ist die symphatische, bodenständige Identifikationsfigur und passt mir deutlich besser als LaForge. Dr. Bashir hatte noch nicht genug Raum in der Serie um mir ans Herz zu wachsen, Kira mag ich natürlich recht gern weil sie eine Rebellin ist.

Die mit Abstand beste Folge ist „In the Hand of the Prophets„, in der eine religiöse Führerin Einfluss auf das Curriculum der Schule nehmen will und zwar unter anderem auf die Verbreitung der Evolutionslehre. Das geht dann soweit dass ein Terroranschlag auf das Klassenzimmer verübt wird und die Kinder der „Rechtgläubigen“ von ihren Eltern nicht mehr zum Unterricht geschickt werden. Die Folge ist von 1993, also 20 Jahre alt aber thematisch dermassen aktuell dass es beinahe unheimlich ist.