Kaltenberger Ritterturnier

Das Kaltenberger Ritterturnier hatte ich schon seit bestimmt 20 Jahren nicht mehr auf dem Radar, umso mehr habe ich mich über die unverhoffte Einladung zu dem Spektakel gefreut. Der Besuch hat sich mehr als gelohnt, es war ein Freudenfest für alle Sinne: überall duftete es verführerisch nach allerley Leckereyen, zahllose schmucke Kostüme und prächtige Buden waren zu bestaunen und an allen Ecken wurde musiziert, getanzt oder gegaukelt. Einziger Kritikpunkt: das Nerdshirt meiner Begierde gab es nur in Kindergrößen.

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Of Dice and Men

Ich versuche mit dem Begriff „Pflichtlektüre“ möglichst sparsam umzugehen, bei Of Dice and Men von David M. Ewalt ist er allerdings mehr als angebracht. In dem vergnüglichen Buch wird die Geschichte von Dungeons & Dragons erzählt, von Gary Gygax dem Erfinder des Rollenspiels und vom Aufstieg und Fall des Spieleverlags TSR. Im letzten Drittel beschreibt der Autor noch wie er in gesetztem Alter wieder zu D&D zurückfand, fest entschlossen ein herausragender Dungeon Master zu werden.

Neben der nostalgischen Schwelgerei gab es etliche interessante Details zu erfahren, ich hatte beispielsweise in grauer Vorzeit das exzellente Dangerous Journeys verschlungen und mich lange gewundert warum das Rollenspiel eingestellt wurde obwohl es vor cleveren Ideen überquoll. Dazu gibt es noch etliche witzige Anekdoten und jede Menge Nerdreferenzen. Wer schon einmal ein Rudel Orcs mit einem Ikosaeder vermöbelt hat wird sich in Of Dice and Men so wohl fühlen wie in der ranzigen Kneipe in der klassischerweise alle Abenteuer beginnen und wer nicht sollte umgehend zum nächstgelegenen Nerdstore pilgern und sich ein Startset unter den Nagel reissen.

Magic II

packerlresteNachdem ich mich die letzten Abende dem Packerlaufreisswahn hingegeben und stundenlang Karten gelesen, sortiert und eingetütet habe war ich heute so aufgekratzt dass ich noch einmal zum Funtainment gepilgert bin um mir ein Fatpack der neusten Edition „Origins“ zu sichern. Und was soll ich sagen: mein erster Eindruck war so falsch wie er nur sein kann. Heute wurde ich erstklassig beraten und habe alles bekommen was ich wollte und war obendrein völlig verdutzt dass die Preise sogar deutlich unter denen der Onlinehändler liegen, dabei hätte ich kein Problem gehabt ein paar Kröten mehr zu zahlen um die Turnierspielfläche mitzufinanzieren die hier den geneigten Nerds angeboten wird. Jetzt ärgere ich mich ein bisserl dass ich das Display nicht auch dort gekauft habe, aber die Jungs werden wohl noch genug Umsatz mit mir machen. So, und während das normale Volk sich am Eisbach aalt rupfe ich jetzt meine erbeuteten Booster auf. *Süchtel*.

Magic 2015

Magic 2015In letzter Zeit habe ich so viele vernünftige Entscheidungen getroffen, da musste mal ernsthaft gegengesteuert werden weshalb ich zum 3. mal in meinem Leben in das großartigste und uferloseste aller Kartenspiele einsteige: Magic the Gathering.

Der grobe Plan ist es, ab und zu bei einem Turnier anzutreten wie ich es schon bei Warhammer Fantasy Battle tat. Wenn man sich auf das Typ II Format beschränkt, halten sich die Investitionen in Grenzen – man muss also nicht unbedingt den Moxen und Lotusen hinterherjagen. Das Spiel ist natürlich trotzdem ein Pfenniggrab, aber so ein Hobby darf ja auch ruhig etwas kosten. Also habe ich mir gleich mal ein Display mit Boostern der aktuellen Hauptedition bestellt, allerdings braucht man ja auch Länder und vielleicht auch eine Spielanleitung und deshalb bin ich beim heimischen Fachhandel eingeschneit nur um wie so oft herb enttäuscht zu werden.

Mein Begehr war ein Fat Pack (mit 80 Ländern, einem Heftchen mit allen Karten der Edition, 9 Boostern, 2 Deckboxen und einem Würfel), ausserdem wollte ich noch einen Vorrat an Kartenpräservativen und zwar Deck Protectors in schwarz. Gab es alles nicht, stattdessen wurde mir ein Preconstructed Deck angeboten, von den fünf möglichen gab es genau eins zur Auswahl. Schutzhüllen in schwarz waren gerade aus und man war sich auch nicht sicher ob und wann diese wieder verfügbar sein würden, dafür wurde mir ein alternatives Produkt angeboten aber auch das nicht in schwarz. Immerhin konnte ich einzelne Länder für ein Zehnerl das Stück kaufen. Das war mal wieder echt zum abgewöhnen, online hätte ich selbstverständlich all das bekommen und noch dazu günstiger.

Sei’s drum, jetzt schau ich mir erst mal gediegen ein paar Dinosaurier in 3D an und dann mache ich mich über die ersten Packerl her. Für Duelle stehe ich ab sofort zur Verfügung 8-)

Mein Leben als Dagobert

In der Autobiographie Mein Leben als Dagobert erzählt Arno Funke von seinem Leben als Kaufhauserpresser in den 90er Jahren des letzen Jahrtausends. Als Rahmenhandlung dient der mehrjährige Gefängnisaufenthalt nach seiner Festnahme, hier reflektiert der Autor auch am meisten. Die Erpressung selbst und vor allem die abgefahrenen Versuche die Polizei bei der Geldübergabe auszutricksen sind rasant und direkt aus der Ich-Perspektive heraus erzählt und werden immer wieder durch Berichte der Fahnder aus den Ermittlungsakten ergänzt. Dabei gibt es immer wieder Anlass zum Schmunzeln, aber auch ein paar dunklere Momente.

Obwohl man ja das Ende kennt, kam zumindest ich nicht umhin mit dem erfindungsreichen Bastelnerd mitzufiebern und für die Nummern mit dem Schienenfahrzeug oder der Streusandkiste muss man einfach anerkennend seinen Hut ziehen. Obendrein erhält man noch einen recht ungeschönten Blick auf den Menschen hinter der Tat und ganz am Schluss gibt es sogar ein Happy End. Ich fand es toll.

Veröffentlicht unter Buch

Everything is Bullshit und Fool Moon

In Everything is Bullshit wird einigen seltsamen Märkten nachgewiesen dass bei ihnen etwas im Argen liegt. Der Kunstmarkt beispielsweise, der Weinhandel oder die Verlobungsringindustrie. Leider war das Buch nur halbinteressant, besonders viele Aha-Erlebnisse hatte ich jedenfalls nicht. Oder wärt ihr verwundert wenn ich euch sagen würde dass teure Weine nicht unbedingt besser schmecken müssen als billige ? Also nicht wirklich eine Empfehlung…

Fool Moon, den 2. Teil der Harry Dresden Reihe von John Butcher dagegen fand ich äusserst vergnüglich, vor allem das Finale. Wie man am Titel schon unschwer erkennen kann hat es der sympathische Zauberer diesmal mit Werwölfen zu tun, nichts spektakuläres also aber handwerklich gut geschrieben und durchaus unterhaltsam.