We’re alive

Wer nach der derzeitigen Flut von Zombiegeschichten immer noch nicht genug von den wandelnden Toten hat kann sich We’re alive anhören, ein amerikanisches Hörspiel in 84 Teilen mit je etwa 10-20 Minuten Länge. Erzählt wird die Geschichte einer Gruppe zufällig zusammengewürfelter Überlebender der Zombieapokalypse, die sich in einem Apartmenthaus in Los Angeles verbarrikadieren. Das Hörspiel ist auffallend professionell produziert und kostenlos, Fans können sich das Machwerk aber auch auf CD kaufen.

Mir gefällt’s, aber ich habe erst 6 Episoden gehört.

Update: Nach 20 Episoden fand ich es etwas fad, irgendwie vermisse ich doch die Splatterszenen wenn es um Zombies geht.

A Game of Thrones

A Song of Ice and Fire von George R. R. Martin wurde mir vor Jahren schon in Romanform empfohlen und ich habe mich durch den ersten Band A Game of Thrones durchgequält und fand ihn langweilig weshalb ich auch kein weiteres Buch der Serie gelesen habe. Jetzt wurde das Epos als Fernsehserie umgesetzt und von allen möglichen Seiten an mich herangetragen, also habe ich mir die erste Staffel angesehen um nicht weiter kulturell hinter dem Mond leben zu müssen.

Qualitativ spielt Game of Thrones in der ersten Liga, die Schauplätze sind auffallend detailliert gestaltet, die Kostüme sind schick, die Spezialeffekte gelungen, ich mag den Vorspann und die Titelmusik und die Schauspieler beherrschen ihr Handwerk. Die Geschichte ist allerdings nicht mein Fall, grob gesagt geht es um das Ränkespiel einiger adligen Familien um den Eisernen Thron einer Fantasy Welt, die eher dem Mittelalter ähnelt als Tolkiens Mittelerde. Die Sitten sind roh und archaisch, das Frauenbild ist zweifelhaft und phantastische Elemente kommen äusserst spärlich vor. Die Handlung ist eine Aneinanderreihung von Dramen und Konflikten, plakativ könnte man die Serie als Adeligenseifenoper im Pseudomittelalter beschreiben. Was mir fehlt sind Questen, Abenteuer und Charaktere die mir sympathisch sind: ich mag eigentlich bloss das kleine Mädchen das gerne ein Ritter wäre.

Bemerkenswert fand ich die explizite Darstellung von Gewalt und Sex, vor allem nackte Haut ist in amerikanischen TV Produktionen ja ein Tabu. Meine Lieblingssplatterszene ist der wütende Ritter der nach einer Niederlage im Lanzenstechen sein Pferd enthauptet.

A Game of Thrones ist gut gemachte, derbe Unterhaltung und funktioniert für mich als Fernsehserie deutlich besser als in gedruckter Form. Ich werde mir sicherlich auch die zweite Staffel ansehen aber so richtig begeistern kann ich mich leider nicht dafür, vielleicht ändert sich das aber noch wenn die Geschichte voranschreitet und der Winter endlich kommt.

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Legend of Grimrock

Bis endlich Diablo 3 erscheint ist es noch gut einen Monat hin, um die lange Zeit nicht ohne Dungeons verbringen zu müssen beschert uns Almost Human Games ein klassisches Rollenspiel: Legend of Grimrock. Mit 4 Helden in der althergebrachten taktischen Aufstellung – 2 Nahkämpfer vorne und 2 Fernkämpfer hinten – erforscht man ein von Monstern besiedeltes Verlies. Dabei tappt man in Fallen, löst Rätsel und entdeckt Geheimgänge wobei das Spielerlebnis dankenswerterweise nicht durch Dialoge und Zwischenfilme verwässert wird.

Die Dungeons sind aus quadratischen Kacheln aufgebaut wie man es aus Brettspielen oder Rollenspielen aus der Computersteinzeit kennt. Man bewegt sich aber nicht rundenbasiert, sondern in Echtzeit, das allerdings unterschiedlich schnell. Besetzte Felder können nicht betreten werden und attackieren kann man nur Gegner in Blickrichtung.

Ich hatte ein gemütliches taktisches Rollenspiel erwartet, bekommen habe ich stattdessen ein ziemlich forderndes Actionspiel. Die Kämpfe laufen idealerweise so ab: man lockt einen einzelnen Feind in einen Raum mit mindestens 2×2 Feldern, schliesst am besten noch ein Gitter um nicht von anderen Monstern gestört zu werden (was praktisch immer zu grossem Unbill führt), stellt sich auf das Feld diagonal gegenüber des Biestes und wartet bis es auf ein Nachbarfeld läuft. Dann hackt man ein, zwei mal darauf ein und verkrümelt sich wieder auf das sichere Feld. Die Prozedur wiederholt man dann so lange bis der Feind geschlagen ist.

Das hört sich jetzt monoton an, aber während man mit der linken Hand den Gegner mittels W, A, S, D (und Q,E zum Drehen) umkreist muss man mit der rechten die Waffen bedienen, Zaubersprüche aussuchen, Tränke zu sich nehmen und vielleicht sogar welche brauen. Wenn man es nicht schafft ein einzelnes Monster in einer ruhigen Ecke zu vermöbeln sondern einen Mob in einem größeren Gebiet bekämpft, wird es schnell hektisch. Jeder Gegner ist gefährlich und ein paar mal habe ich mich furchtbar erschrocken wenn hinter einer Ecke etwas großes, behaartes gelauert hat.

Ich habe mich jedenfalls etwa 17 Stunden königlich amüsiert bis der Dungeon geknackt war und das für knapp 13€. Wer die alte Schule bevorzugt und dementspechend leidensfähig ist, kann die automatisch mitgezeichnete Karte übrigens ausschalten und selbst zu Karopapier und Bleistift greifen.

Das LEGO Buch

Gestern habe ich mich geraume Zeit der Nostalgie hingegeben und im LEGO Buch geschmökert, ein großformatiger Bildband in dem die Geschichte des Lego Konzerns beschrieben ist und die herausragendsten Boxen, Modelle und Spielwelten vorgestellt werden. Ich habe auch tatsächlich einige Konstrukte entdeckt die ich mein Eigen nannte aber schon vergessen hatte sie jemals besessen zu haben. Viel interessanter war es allerdings all die aberwitzigen Kreationen seit meiner Jugend zu bestaunen, es ist unfassbar was es über die Jahre hinweg alles gab. Aus den freundlichen Weltraummännchen sind grimmige bionische mangaeske Krieger geworden und in jeder Spielwelt gibt es immer gut und böse, damit im Kinderzimmer epische Schlachten ausgetragen werden können. Das klingt jetzt als ob ich LEGO rügen würde, den ursprünglichen friedfertigen Geist verloren zu haben, in Wahrheit beneide ich die heutige Jugend schlichtweg um die garstigen Kampfmaschinen. Jedenfalls hat mir das Buch sehr gefallen und ich kann es getrost jedem Spielzeugaffektionado weiterempfehlen.

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Egoshooter IV

Counterstrike war so weit ich weiss der erste Shooter (eigentlich nur eine Modifikation für das Spiel Half Life) der richtiges Teamplay forderte. Trotzdem habe ich mich nie für das Spiel begeistern können, denn es hat einige grobe Design Fehler die mir den Spaß daran vergällen und ich bin immer noch erstaunt wie populär CS trotzdem noch ist.

In CS spielen zwei Fraktionen gegeneinander, die Terroristen gegen eine Spezialeinheit der Polizei. In den Missionen muss eine Fraktion ein simples Ziel erreichen, etwa eine Bombe an einem bestimmten Ort plazieren und die andere Fraktion muss das verhindern.

Jede Runde wird im Arena Modus gespielt, das bedeutet wenn man virtuell stirbt muss man die komplette verbleibende Zeit damit verbringen den anderen Spielern bei ihrem Treiben zuzusehen. Damit sinkt die Nettospielzeit gerade bei Einsteigern stark, weil man sich recht schnell ein virtuelles Geschosss einfängt. Man verbringt also mehr Zeit mit Zusehen als damit selbst zu agieren.

Counterstrike bemüht sich möglichst realistisch zu sein, die Spielfiguren halten nicht besonders viel aus. Das Resultat ist, dass es keine spannenden langen Feuergefechte gibt. In der Regel läuft man um die Ecke und wird von einem Gegner gefällt der dort gelauert hat (und muss dann wieder warten bis eine neue Runde beginnt). Wenn man gut ist oder Glück hat, besiegt man den Hinterhältler. Dieser hat dann die meiste Zeit des Spiels damit verbracht an einem Ort zu warten, und danach wartet er erneut bis eine neue Runde beginnt.

Zudem gibt es noch einen ökonomischen Aspekt: jedes der beiden Teams verfügt über ein Budget das je nach Abschneiden in der vorigen Mission größer oder kleiner ist. Damit können sich die Spieler dann vor jeder Runde mit Waffen und Ausrüstung versorgen. Mich hat das einfach nur genervt, ich verstehe auch nicht warum man die Fraktion die eh schon überlegen ist auch noch mit besseren Gegenständen belohnen sollte.

Bei aller Kritik muss man jedoch anerkennen dass es Counterstrike geschafft hat Egoshooter zum taktischen Mannschaftssport zu machen. Es gibt mittlerweile allerdings weitaus bessere Spiele dieser Art.

Fortsetzung folgt.

Roger

Diesmal wollte ich nicht so viele Farbschichten malen, da kam mir Roger aus American Dad als Motiv gerade recht. Dementsprechend hat das Bild auch nur vielleicht 4 Stunden Pinselei gefordert. Jetzt muss ich mir nur noch überlegen was ich links davon aufhänge :-)

Fnordfunk und 1337kultur

Gestern habe ich mehr oder weniger zufällig einen weiteren Podcast aus dem CCC Umfeld entdeckt: den Fnordfunk vom CCC Mainz. Thematisch geht es um die üblichen Nerdthemen, Technik, Überwachung etc. Gehört habe ich bislang nur die Folgen über Lego und Tabletop und beide waren äusserst informativ.

1337kultur ist ein Podcast über Nerdkultur von Maha, also ebenfalls aus dem CCC Dunstkreis. Die Episoden sind nicht ganz so gut produziert und auch inhaltlich etwas schwächer aber dennoch hörenswert. Besonders gefallen haben mir die Sendungen über Comics und Animes, da waren einige gute Tipps und auch durchaus Wissenswertes dabei.