Constellation Games

Constellation Games ist ein SciFi Roman über den Erstkontakt der Menschheit mit ausserirdischen Lebensformen. Die Geschichte wird aus der Sicht von Ariel erzählt, seines Zeichens Spieleentwickler und Blogger. Die Fremdartigkeit der Aliens wird grösstenteils dadurch vermittelt dass Ariel antike Computerspiele der Ausserirdischen rezensiert und später auch tatsächlichen Kontakt mit ihnen hat, dabei wird die Handlung vornehmlich in der Form von Blogeinträgen vermittelt.

Ich fand das Buch interessant, vor allem die Beschreibung der ausserirdischen Kulturen. Allerdings habe ich ungebührlich lange daran herumgelesen weil die Story nicht so richtig fesselnd ist. Es finden sich viele gute Ideen und witzige Missverständnisse mit den Gästen aus fernen Galaxien aber unter die Haut ging Constellation Games bei mir leider nicht.

Old Mornings Dawn

Das Duo Summoning aus Österreich habe ich irgendwann Mitte der 90er entdeckt, das Album Minas Morgul habe ich mir damals vor allem wegen des Covers einverleibt – es zeigt eine mächtige Festung in einer Felsschlucht. Und der Titel verspricht natürlich Mittelerde Romantik. Musikalisch wird eine unwiderstehliche Mischung aus gemütlichem Black Metal und hypnotisierendem Computerrollenspiel Soundtrack geboten, mit bombastischen Synthesizern, Drumcomputer, klirrenden Gitarren und Keifgesang. Die mittelalterlich anmutenden Melodien fräsen sich unweigerlich für alle Zeiten ins Gedächtnis, als ich die Band neulich durch einen Zufall wiederentdeckte spielte mir mein Hirn sofort The Passing of the Grey Company vor, ein Ohrwurm so penetrant dass er mehr als 15 Jahre überdauerte ohne auch nur im Geringsten zu verblassen.

7 Jahre nach dem letzten Album erschien jetzt Old Mornings Dawn, das die gleiche Magie verströmt wie einst Minas Morgul. Stilistisch hat sich erfreulicherweise nicht viel geändert, klanglich natürlich schon – vor allem die Chöre haben es mir angetan. Wenn ihr Mittelerde mögt oder Elric von Melniboné und euch das Kreischen im Hintergrund nicht abstösst, hört euch die Band mal an. Ich für meinen Teil freue mich wie ein Kind im Süsswarenladen darauf die Alben zu entdecken die ich seit dem inoffiziellen Debut verpasst habe. Großartig und im wahrsten Sinne des Wortes phantastisch.

Veröffentlicht unter Musik

Space Hulk

Kein Zweifel: Space Hulk ist ein großartiges Brettspiel, man spielt Schlachten zwischen mächtigen Space Marine Terminatoren und furchterregenden Aliens auf riesigen Raumschiffen, die besatzungs- und ziellos durchs Weltall treiben. Unzählige Stunden habe ich mich an der taktischen Tiefe erfreut und düstere Mächte angerufen um mir Glück beim Würfeln zu verschaffen. Irgendwann war dann aber die Luft raus, teils weil man das Spiel nur zu zweit spielen kann, teils weil ich alle Missionen schon mehrfach durchgezockt hatte. Nach einigen Jahren ohne Genestealer zu massakrieren, habe ich mich gefreut dass Space Hulk wieder mal auf dem Computer spielbar ist.

Space Hulk

Dass Software heutzutage in unfertigem und fehlerhaftem Zustand ausgeliefert wird, daran habe ich mich schon gewöhnt. Hier wurden einige Missionen und Achievements offensichtlich nie getestet, sie waren aufgrund von Bugs schlichtweg nicht schaffbar. Da werden die geneigten Spieler als kostenlose Betatester missbraucht und in den Tagen nach der Veröffentlichung werden eilig Patches nachgeschoben. Ärgerlich, aber mittlerweile keine Ausnahme mehr sondern eher die Regel.

Enthalten sind lediglich die Missionen aus dem Brettspiel, das fand ich schon ziemlich dreist aber immerhin ist ein Leveleditor angekündigt und vermutlich gibt es künftig weitere Karten als bezahlte Zusatzinhalte. Über den ein oder anderen kleinen Bug in der durchaus ansprechenden Oberfläche kann ich gnädig hinwegsehen, was mich aber in den Wahnsinn treibt ist wie langsam sich die Figuren bewegen. Man hat das Gefühl unter Wasser zu spielen und das in Zeitlupe. Nervtötend.

Space Hulk kann man in einem deutlich entschärften Modus spielen, beispielsweise muss man nicht den Zug eines Marines beenden bevor man mit dem nächsten Recken weitermacht. Das ist nicht besonders herausfordernd, ich habe meinen ersten Marine in Mission 5 verloren und das nur weil ich in einem Anflug geistiger Umnachtung freiwillig in einen Nahkampf gegangen bin. Man hat aber auch die Option das Spiel exakt nach den Regeln der Brettspielvorlage zu spielen.

Zwei Dinge sind aber vollkommen daneben: der Librarian kann mit einem Zauberspruch ein beliebiges Feld für eine Runde unpassierbar machen, im besten Fall 10 mal in einem Spiel (der Zauberspruch kostet 2 Psipunkte, man hat davon 20 und Zaubern kostet nicht einmal Aktionspunkte). Damit kann man ganze Sektoren vor den Aliens sichern und die AI ist zu doof um das zu erkennen. Und vollkommen idiotisch ist die Möglichkeit seine letzte Aktion rückgängig zu machen, damit lässt sich jeder Angriff beliebig oft wiederholen bis er dann irgendwann erfolgreich ist. Mir fehlen die Worte.

Wenn ich schon am Motzen bin, kann ich noch ein hirnrissiges Achievement erwähnen bei dem man 40.000 Gegner ausschalten muss. Wenn man das Spiel gewissenhaft durchspielt, kommt man nach den 12 Missionen vielleicht auf 300 Kills. Die Entwickler wollten halt unbedingt die Zahl 40k unterbringen, aber damit kann ich mir mal wieder abschminken bei einem Game alle Errungenschaften zu erreichen.

Es gibt auch einen Mehrspielermodus, den habe ich aber noch nicht ausprobiert weil man sich dazu unliebsamerweise beim Hersteller registrieren muss. Interessanterweise kann man wohl asynchron zocken, dann muss man wenigstens nicht ewig ausharren bis der Gegner seinen Zug gemacht hat.

Aber sei’s drum, es ist halt Space Hulk und damit obligatorisch – völlig egal was es für Macken hat. Es gibt übrigens auch einen sehr gelungenen Klon für Android: Templar Assault. Das wartet zwar mit weniger Augenschmaus auf, der Spielspass gleicht das aber wieder aus und es kostet deutlich weniger.

Rage

Rage habe ich lange Zeit nicht beachtet weil mir dieses Mad Max Endzeitszenario mit Gesetzeslosen die sich mit aufgemotzten Geländefahrzeugen in der Wüste bekriegen nicht besonders anspricht. Fast 2 Jahre nach dem es erschien gab es das Spiel kürzlich auf dem virtuellen Grabbeltisch für ein Zehntel des urspünglichen Preises, da konnte ich dann doch nicht mehr widerstehen.

rageRage ist quasi Skyrim in einem SciFi Setting, wobei die Welt deutlich kleiner ist. Es gibt eine Hauptmission zu erfüllen und eine Hand voll Nebenquesten und dazu noch ein paar Minispiele, die aber allesamt etwas lieblos und lauwarm daherkommen. Man fährt mit einem gepanzerten Buggy durch die Einöde um zu Missionszielen zu gelangen, dort erledigt man per Pedes seinen Auftrag und kehrt danach in die Stadt zurück um neue Ausrüstung zu kaufen und weitere Questen zu ergattern. Zwischendurch kann man noch Autorennen bestreiten um mit den Siegprämien sein Gefährt aufzurüsten.

Die Mischung aus Rollenspiel und Egoshooter funktioniert erstaunlich gut, allerdings war mir die Welt deutlich zu klein: selbst wenn man wirklich alle Questen annimmt, alle Minispiele spielt und sämtliche Autorennen fährt wird man nicht mehr als 20 Stunden dafür benötigen. In Skyrim habe ich die dreifache Zeit verbracht und bei weitem nicht alles gesehen was das Spiel zu bieten hat. Die Feuergefechte dagegen sind in Rage grossartig, die Gegner verschanzen sich und wirken ausgesprochen lebendig. Unglaublich gut sind auch die Animationen der Figuren und die Grafik im Allgemeinen (schaut euch mal den Himmel an), die Geschichte hat bei mir dagegen nicht so recht gezündet. Dieses Offene-Welt-Szenario ist jedenfalls deutlich witziger als die herkömmlichen Shooter, nur hätte ich so etwas gerne ein bisserl weitläufiger und mit einem ansprechenderen Setting.

Mp3 Shopping

Ich kaufe mir tatsächlich die meisten meiner Mp3s, davon den Löwenanteil bei Amazon und manches bei Bandcamp. Mir gefällt, dass ich die Musik jederzeit wieder herunterladen kann (das ersetzt zwar nicht das regelmässige Backup aber es sorgt für das behagliche Gefühl etwas „für die Ewigkeit“ gekauft zu haben) und einmal habe ich tatsächlich auch die Möglichkeit genutzt ein Album über den Cloud Player abzuspielen. Davon abgesehen ist das Einkauferlebnis aber nicht gerade prickelnd. Ich vermisse folgendes:

  • frei wählbares Datei- und Kompressionsformat
  • Songtexte in den Dateien selbst oder als zusätzliches Dokument
  • alte Musik muss deutlich billiger sein als Neuerscheinungen
  • wenn es verschiedene Versionen gibt („remastered“) will ich die von mir präferierte aussuchen können, auch wenn sie antik ist und vermeintlich schlecht klingt
  • es muss Zusammenstellungen geben, also etwa „alles von Band X“ und das deutlich günstiger als im Einzelkauf
  • ich will Fehlkäufe zurückgeben können, dabei muss ja nicht der komplette Kaufpreis erstattet werden – ein Rabatt für den nächsten Kauf genügt völlig
  • Alben sollten vorbestellbar sein und das sollte irgendwie belohnt werden, vielleicht mit Bonustracks oder von mir aus auch mit Autogrammkarten
  • Sammeln sollte belohnt werden: wenn ich alle alten Alben von Band X besitze kostet mich das neue Album vielleicht 10% weniger
  • Meine Sammlung bei einem Händler muss exportierbar sein, sprich von Amazon zu iTunes und umgekehrt
Veröffentlicht unter Musik

Shadowrun Returns

Ich muss zugeben, dass ich nie ein großer Fan des Shadowrun Universums war, zwar mag ich dieses ganze Cyberpunk Szenario mit übermächtigen Konzernen, waghalsigen Strassensamurais und nicht zuletzt der Matrix, sogar mit ein wenig Mystik und Magie kann ich mich anfreunden aber diese Metamenschen (Elfen, Zwerge, Orks und Drachen) waren mir immer zuviel. Wenn man darüber hinwegsieht und sich nicht an der antik anmutenden Grafik stört kann man mit Shadowrun Returns prächtig Spass haben.

Das Spiel ist ein Rollenspiel nach althergebrachter Art, es gibt nur zwei Elemente: Dialoge, bei denen man allerdings nicht wirklich viel Einfluss auf die Geschichte nehmen kann und das Herumlaufen und Kämpfen in isometrischer Perspektive. Dabei spielt man einen Hauptcharakter mit Unterstützung dreier Söldner die man regelmässig austauschen kann. Entwickelt wurde es vom Indy Studio Harebrained Schemes unter der Leitung von Jordan Weisman der einst das Pen & Paper Rollenspiel entwickelt hat.

Ich war in knapp 15 Stunden mit dem ersten Abenteuer durch und war sehr angetan. Die Handlung war recht originell, die rundenbasierten Kämpfe spannend und gegen Ende hin recht herausfordernd. Von der Darstellung der Matrix war ich etwas enttäuscht, beim Hacken schiesst man sich wie in einem mondänen Kampf durch ein Level um irgendwelche Systeme auszuschalten. Da hätte mir etwas in Richtung des Minispiels in Paradroid mit dem man gegnerische Robotor übernehmen konnte besser gefallen. So sieht die Matrix aus:

Shadowrun ReturnsFinanziert wurde Shadowrun Returns übrigens mit einer Kickstarter Kampagne: es kamen 1.8 Millionen Dollar zusammen, mehr als viermal soviel wie von den Entwicklern gewünscht. Es kostet momentan 18 € und das ist es auch wert, vor allem weil ein Leveleditor mitgeliefert wird der zusammen mit dem Steam Workshop auf zusätzliche Inhalte hoffen lässt. Da solltet ihr mal ein Auge darauf werfen falls ihr Rollenspielen im Retrostil etwas abgewinnen könnt.

This Thing of Ours

Wenn ihr mal Motivationsmusik braucht, also derbes wütendes Geknüppel um euch vom Sofa hochzuzerren dann schwenkt eure Lauscher in Richtung Belgien. The Setup haben gerade ein unglaublich eingängiges Hardcore Album veröffentlicht, mit markanten Riffs, grossen Hooks und etwa 28 Minuten Spielzeit: genau die richtige Länge für hochenergetische Musik. Die Songs auf This Thing of Ours sind stumpf genug um sofort zu zünden, dabei aber abwechslungsreich genug um nicht zu schnell zu langweilen. Feiner Altschulhartkern eben, mit einem mitreissend angerantzten Shouter. Als Anspieltipp sei To die for genannt, ein wunderbares Stück zum mitgrölen.

Veröffentlicht unter Musik