Storm Front

Wie heisst es so schön: die besten Geschichten sind die, die man schon kennt. Storm Front ist der erste Band der Dresden Files von John Butcher, die Hauptperson ist Harry Dresden eine Art Privatdetektiv wie man ihn aus der Crime Noir Fiktion kennt, soweit nichts neues im Bücherregal. Interessant wird die Serie dadurch dass Harry ein Magier ist, und Fälle übernimmt die sich mit arkanem Ungemach befassen. Das ist keine revolutionär neue Idee (The X-Files, Pik-As), aber der Autor beherrscht sein Handwerk, die Figuren sind sympathisch, es gibt ausreichend Action mit Zauberstäben und Handfeuerwaffen, dazu noch eine Prise Humor und etwas Liebelei. Alles nicht besonders tiefschürfend, aber durchwegs unterhaltsam. Und wie es der Zufall so will passt das Szenario perfekt zum derzeitigen Wetter.

Ich gebe mal vier von fünf Sternen und der zweite Band ist auch schon auf dem Wunschzettel. Aufmerksam geworden bin ich auf Storm Front übrigens durch den Spoiler Alert Podcast, in dem allerlei nerdige Bücher besprochen werden und den ich an dieser Stelle auch einmal empfehlen möchte.

John Coffey und IRØN WOLF

Gestern war ich auf meinem ersten Konzert dieses Jahr und es begann leider etwas durchwachsen: IRØN WOLF spielten unauffälligen Sludge mit seltsam unpassendem Krächzgesang und man merkte dem Fronter an dass er sich nicht so richtig wohl fühlte. Dafür waren John Coffey dann absolut großartig.

John Coffey

Die Niederländer haben nicht nur gerockt wie die Berserker sondern sind auch charmante Entertainer. Vom Feinsten. Natürlich habe ich mir auch ein Laiberl gegönnt, blöderweise sind die Ärmel des Longsleeves gute 10cm zu kurz. Nachdem mir T-shirts aber eh lieber sind bringe ich das Teil mal zum Schneider, etwas ärgerlich aber was soll’s.

Update: hier noch das Shirt das mal ein NotLongEnoughSleeve war:

eaglechasingflies

Kitchensafe 2.0 wird gerade gekickstartet

Wenn ihr den Kitchensafe prinzipiell eine gute Idee fandet, aber vom geringen Funktionsumfang abgeschreckt wurdet, richtet eure Aufmerksamkeit auf den kSafe. Das ist ein Container der mit einer Smartphone App gesteuert wird, dadurch kann man die Box nicht nur nach einem gewissen Zeitraum öffnen lassen sondern auch wenn man bestimmte Ziele erreicht hat. So etwas wie: die Schokoriegel sind erst zugänglich wenn du 20 km gejoggt bist. Witzige Idee, wenn ich nicht schon einen Kitchensafe hätte (mit dem ich mehr als zufrieden bin) würde ich die 79$ sofort vorstrecken. Auf der anderen Seite finde ich es ganz schön dass der Vorläufer ein in sich geschlossenes System ist, eben ohne App und dadurch datensparsam.

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CS:GO schon wieder und ein wenig Musik

Ich finde CS:GO ist kein besonders gutes Spiel um auf öffentlichen Servern zu zocken, es ist aber äusserst unterhaltsam sich die Spiele der eSport Profis anzusehen. Schaut euch mal fnatic gegen die Ninjas in Pyjamas bei der ESL One in Katowice an, ein unglaublich spannendes Match. Dass Counterstrike nur vergleichsweise wenig Spielelemente enthält macht das Spielgeschehen überschaubar, im Gegensatz zu einem TF2 Highlander Match mit 18 kunterbunten Spielern, die auch noch alle unterschiedlich ausgerüstet sind. Großartige Unterhaltung jedenfalls, aber man muss wohl ein paar Stunden gespielt haben um die Karten zu kennen. Aber das sollte man sowieso getan haben wenn man sich für Pixelkultur interessiert.

Meine Ohren malträtiere ich gerade mit Firegod von Gorilla Monsoon, die Dresdner spielen doomigen Stonerrock mit rauem aber melodischen Gesang, ein bisschen wie Orange Goblin. Euch erwarten überlange Songs mit bleischweren Riffs in Zeitlupentempo und einer gesunden Portion augenzwinkernden Humors. Am besten gefällt mir gerade „Law of the Riff“.

Und dann wäre da noch Chapter and Verse von Funeral for A Friend aus Wales, mitsingbarer Posthardcore mit recht metallischem Drumming. Anspieltipp: Pencil Pusher. Ein paar lauwarme Nummern sind leider auch auf dem Album, das akkustikgeklampfte Brother etwa. Trotzdem eine klare Empfehlung.

Was ich mit dem Hertie anstellen würde…

Der Einzelhandel im Allgemeinen und Kaufhäuser im Speziellen stecken ja bekanntlich in der Krise und wie es bei den sanierenden Managern so üblich ist reagiert man darauf mit Einsparungen, vornehmlich beim Personal, anstatt einmal das Konzept als solches zu überdenken. Aber Visionen sind bei den hochbezahlten Businesskasperln ja rar gesät, daher hier mal kostenfrei was ich mit dem Hertie anstellen würde (für Auswärtige: gemeint ist der Karstadt zwischen Stachus und Hauptbahnhof in München):

Mein Plan wäre dort überhaupt nichts mehr zu verkaufen, sondern eine Mischung aus ständiger Messe und Freizeitpark zu etablieren. Da gibt es dann eine Fläche für eine gigantische Geisterbahn und vielleicht kann man in einem Aufzugschacht einen Freefalltower oder gar eine kleine Achterbahn installieren ohne die Denkmalschützer auf die Barrikaden zu bringen. Dazu noch Märchenbahn, Bälleparadies für die Kleinen und so ein Impossible Mission Laser Abenteuer wie im Ripley’s. Und wo wir schon dabei sind, gleich noch ein Wachsfiguren- und ein Kuriositätenkabinett dazu.

Die restlichen Etagen werden mit Ausstellungen gefüllt, in der Hersteller ihre Waren anpreisen können, man kann dort auch Dinge kaufen aber alles wird geliefert und nichts kann gleich mitgenommen werden. Bis auf Fanartikel und derlei Tand vielleicht.

Stellt euch beispielsweise eine Fläche vor auf der Dutzende Küchen von unterschiedlichen Herstellern aufgebaut sind. Da kann man dann direkt die Luxusküche mit der vom Billigmöbelhaus vergleichen, wird beraten und vielleicht gibt es jede Stunde eine Kochvorführung. In einer anderen Abteilung gibt es Schuhe, und zwar von jedem Produkt genau ein Paar pro Größe. Die Idee ist dass man nur zum Anprobieren herkommt und bei Gefallen kann man sich das Objekt der Begierde bequem liefern lassen. Natürlich darf auch ein Unterhaltungselektronikparadies nicht fehlen, in dem man die neuesten Gadgets, Spielkonsolen und Fernseher ansehen, anfassen und ausprobieren kann. Selbstverständlich mit qualifizierter Beratung.

Bleibt die Frage wie man damit Geld verdient. Man könnte Eintritt verlangen der vielleicht bei einem Kauf erstattet wird und natürlich gibt es Kundenkarten die Ermässigungen bieten und im Gegenzug das Verhalten der Besucher zur späteren Auswertung erfassen. Die oben erwähnten Küchenhersteller zahlen Miete für ihre Ausstellungsfläche und wenn man einen Fernseher bestellt bekommt der Hertie eine Provision. Bleibt nur noch das Problem dass einige sich zwar beraten lassen, das Gerät dann aber anderswo bestellen. Möglicherweise muss man dafür die großen Versandhändler mit ins Boot nehmen, aber das muss ja kein Nachteil sein.

Falls das so umgesetzt wird erwarte ich aus Dankbarkeit lebenslang kostenlosen Eintritt ;-)

Apocalypse Z: The Beginning of the End

Apocalypse Z: The Beginngin of the End ist der Auftakt einer Zombietrilogie vom „spanischen Stephen King“ Manel Loureiro, wobei seltsamerweise das Wort „Zombie“ kein einziges mal im Text vorkommt. Die wandelnden Leichen werden durchgängig als Untote oder Mutanten bezeichnet obwohl von Anfang an klar ist um was für Wesen es sich dabei handelt, konsequenterweise hätte die Serie dann auch Apocalypse M genant werden sollen, aber das verkauft sich vermutlich schlechter.

Der Roman erzählt in Form von Tagebucheinträgen den wilden Ritt des Protagonisten durch das zombifizierte Spanien, wobei als Gegenspieler wie so oft irgendwelche Verbrecher auftreten aber dankenswerterweise nur kurz und auch nur um dem Helden einen Anreiz für seine Handlungen zu bieten. Den geneigten Leser erwartet jede Menge spannende Action mit Blut und Hirnmasse, wer das Genre mag wird nicht enttäuscht sein aber frische Ideen sollte man nicht erwarten. Ich fand das Buch recht gelungen aber leider nicht originell genug um auch die Folgebände zu lesen. Darüber hinaus lässt die Textqualität zumindest in der englischen Ausgabe sehr zu wünschen übrig, es fehlten etliche Bindewörter was mich immer etwas aus dem Lesefluss warf. Als Schulnote ausgedrückt vielleicht eine 3.

Labyrinth, Anubis und Valley of the Snake

Neulich habe ich bei Youtube nach Drumcovers von Nile Stücken gesucht (macht das mal, es ist wirklich mehr als beeindruckend zu was der menschliche Körper in der Lage ist), dabei bin ich über einen Track von Fleshgod Apocalypse gestolpert der mich dermassen weggeblasen hat dass ich mir gleich das Labyrinth Album rausgelassen habe. Die Römer spielen technischen Death Metal mit symphonischen Elementen, Rondò Veneziano trifft Nile oder so ähnlich. Leider verdrängen die klassischen Instrumente etwas die Gitarren, aber ich achte sowieso hauptsächlich auf den Schlagzeuger.

Um die Ohren danach zu entspannen eignen sich die beiden Stücke die Lucifer gerade veröffentlicht haben, die Nachfolgeband von The Oath mit freundlicher Unterstützung von Gaz Jennings (Cathedral, Death Penalty). Entspannter 70er Doom mit glasklarem weiblichen Gesang, da bin ich schon gespannt auf das Debutalbum.

Apropos entspannter Doom: wenn ihr Uncle Acid and the Deadbeats mögt, hört euch mal Ruby the Hatchet’s Valley of the Snake an. Die Combo aus Philadelphia spielt beinahe den gleichen Stil und wenn es nach mir geht kann es von dieser Art Musik nie genug geben und wer da wen kopiert ist mir egal solange die Qualität passt.

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The Great News

Die Niederländer John Coffey in ein Genre einzuordnen ist nicht ganz leicht, bei mir landen sie wie Kvelertak und Only Crime einfach unter Hardcore / Punk. Ihr neues Album The Great News ist am Anfang etwas sperrig, aber schon nach ein paar Durchgängen bohrt es sich tief in die Hörrinde, lediglich das seltsame Trompetenstück „Jean Trompette“ lag mir etwas schräg im Ohr. Ich finde den Klang von Blechblasinstrumenten einfach unerträglich, schlimmer wäre nur ein Saxofon gewesen. Also gleich in den digitalen Orkus mit dem Stück und dafür lieber ein paar mal öfter das großartige „Relief“ hören. Töfte !

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