Von Troja bis PSYOPS

Wenn man sich für psychologische Kriegsführung interessiert ist die Lektüre Von Troja bis PSYOPS von Tomas A. Müller eine ausgezeichnete Wahl. Es ist eine gut strukturierte Abhandlung zum Thema und liest sich recht geschmeidig weil zahlreiche Anekdoten eingeflochten sind. Diese waren auch der Hauptgrund warum ich mir das Buch zugelegt habe, das übrigens nicht in elektronischer Form zu haben war was mich ziemlich geärgert hat weil ich mir gerne Passagen digital markiert hätte und eine Suchfunktion in Sachbüchern ist einfach extrem praktisch. Also liebe Menschen vom ibidem Verlag, kommt bitte mal in der Neuzeit an.

Hier noch meine Top 3 Propaganda Stücke:

– ein Briefmarke im II. Weltkrieg mit dem skelettierten Konterfei Hitlers und darunter statt „Deutsches Reich“: „Futsches Reich“

– aus der selben Zeit: Flugblätter in Form von Toilettenpapier wieder mit einem Bild Hitlers

– ein Pamphlet das  in Afghanistan abgeworfen wurde und eine Friedenstaube zeigt, das wurde von den Einheimischen als Gutschein für ein Brathähnchen missinterpretiert

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Camel (C)up und Looping Louie

In meiner Brettspielsammlung fehlten noch ein paar locker fluffige Spiele für zwischendurch und da ist mir erst einmal Camel Up in die Hände gefallen. Der Titel ist etwas verwirrend weil sich der Schriftzug auf der Packung in meinen Augen als Camel Cup liest, der offizielle Name ist aber wohl Camel Up. Sei’s drum. Man spielt eine Person der ägyptischen Oberschicht und wettet auf den Ausgang eines chaotischen Kamelrennens, das man lediglich marginal beeinflussen kann indem man Oasen oder Wüstenplättchen auf der Strecke auslegt die das Renntier beschleunigen oder zurückwerfen. Die Kamele werden per Würfelwurf vorwärtsbewegt, der Clou ist dass sich die Viecher aufeinanderstapeln und dadurch völlig unerwartet Nachzügler plötzlich als Favoriten das Feld anführen können. Man gewinnt Camel Up wenn man ein Händchen dafür hat zum richtigen Zeitpunkt die richtige Wette abzuschliessen und natürlich zum größten Teil durch reines Glück.

Was das Spiel neben der kurzen Spieldauer von etwa 30 Minuten und den simplen Regeln auszeichnet ist dass es bis zum Schluss spannend bleibt, denn erst dann werden die lukrativen Wetten auf den Gesamtsieger und das letzte Kamel aufgedeckt. Den ganzen Abend lang kann man es sicher nicht spielen aber ab und zu eine Runde einschieben macht durchaus Laune.

Looping LouieIn die selbe Kerbe schlägt Looping Louie, eigentlich ein Kinderspiel aber offenbar auch bei älteren Semestern vor allem als Trinkspiel beliebt. Jeder Spieler hat 3 Hühnerchips, die er vor dem namensgebenden irren Bruchpiloten verteidigen muss, der batteriebetrieben seine Runden über das Spielfeld zieht. Wenn Louie dem eigenen Hühnerstall zu nahe kommt, muss man im passenden Augenblick einen Hebel betätigen der das Flugzeug je nach Kraftaufwand ein Stück in die Höhe katapultiert, Wenn man geschickt ist, kann man Louie dazu bringen seinen Sinkflug so knapp vor des Gegners Chips zu beenden dass dieser sich nicht mehr retten kann. Allzu enthusiastisch darf man aber auch nicht auf den Hebel hämmern, weil man sonst entweder seine Chips durch die Vibration allein herunterstößt oder Louie liegt einen Looping und attackiert sofort wieder die eigenen Hühner.

Großartiger alberner Spass und relativ robust fabriziert, kann ich weiterempfehlen.