From Enslavement to World Downfall

Noch immer habe ich nicht alle Schallplatten die ich einst besessen habe in meiner digitalen Sammlung, es fehlte beispielsweise noch From Enslavement to Obliteration von Napalm Death, das mir Ende der Achtziger von einem Kumpel aus Trollerei geschenkt wurde, denn er wusste dass ich mit dem wüsten Geknüppel nichts anfangen kann. Das war das erste mal dass ich Blastspeed gehört habe und dementsprechend ein ziemlicher Kulturschock. Aber ein Track hatte es mir dann doch angetan und zwar der Zeitlupensong Evolved as One.

Als ich das Album in den Warekorb legen wollte ist mir ein Review aufgefallen in dem es als Meilenstein des Grindcore gepriesen wurde, aber noch besser sei World Downfall von Terrorizer, also hab ich das aus musikhistorischen Gründen gleich mit eingesackt in der Erwartung jedes der beiden Werke genau einmal zu hören und sie dann einzubalsamieren. Doch weit gefehlt: ich konnte gar nicht genug kriegen von World Downfall. Wenn man Grindcore zwischen Punk und Death Metal verortet, dann schwingt das Pendel hier deutlich in Richtung Punk, dabei ist aber alles sauber gespielt, insbesondere das Schlagzeug. Kein Wunder dass Pete Sandoval danach von Morbid Angel abgeworben wurde, was für ein Brett ! Aber das Album kommt bei aller Härt mit der Leichtfüssigkeit einer Hardcore-Punk Platte daher. Wundervoll.

Einmal angefixt habe ich mir noch ein späteres Werk, nämlich Caustic Attack zugelegt und auch das ist grandios, aber deutlich näher am Death Metal, worauf ich mir noch Sounds of the Animal Kingdom von Brutal Truth zugelegt habe und schwups bin ich zum Grindcore Fan mutiert. Wobei mich bei letzterem Langspieler das Stilmittel nervt wo sie nach dem Ende des Songs nochmal kurz nachlegen, ich denke da muss ich mal wieder an den Soundfiles herum manipulieren.

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Spirou in Berlin und Envy the Night

Spirou in Berlin hatte ich schon ewig auf meiner Leseliste, aber die Serie gibt es nicht auf Comixology und ich wollte den Band auch auf deutsch lesen. Aber es war wie verhext: immer wenn ich das Comic kaufen wollte, war es nicht vorrätig und irgendwann war die Erstauflage vergriffen und ich habe es aus den Augen verloren, denn etwas im Buchhandel bestellen und dann nochmal wiederkommen zum Abholen ist irgendwie nicht so meins. Aber jetzt habe ich es geschenkt bekommen, bin gerade fertig geworden und muss sagen: Flix ist völlig zurecht der erste deutsche Zeichner der einen Spirou malen durfte, denn er hat nicht nur einen geschmeidigen Strich sondern er kann auch Geschichten erzählen und hat ein feines Gespür für Komik. Und obendrein merkt man bei Flix die Einflüsse, die mir wichtig sind: Bill Watterson und Hergé. Das Comic ist ein typisches Spirou und Fantasio Abenteuer, es spielt in der DDR kurz vor dem Mauerfall und ist voller Anspielungen und Déja-vus. Wirklich toll.

Nachdem mir How it Happened so gut gefallen hat, habe ich mir mit Envy the Night einen weiteren Thriller von Michael Koryta reingezogen, aber wie es oft der Fall ist wenn man hohe Erwartungen hat, war ich etwas enttäuscht. Handwerklich ist das Buch schon okay und es kommt auch ein Quäntchen Spannung auf, aber so richtig mitgerissen hat es mich leider nicht.

Creative Pebble und PAC SNI-1/3.5

Mein Monitor hat ja USB Anschlüsse und eine Klinkenbuchse und wenn ich mein Notebook anschliesse werden Klänge via HDMI an den Bildschirm übertragen. Da lag es nahe externe Lautsprecher anzuschaffen, die kein eigenes Netzteil haben sondern über die USB Ports gespeist werden. Meine Wahl fiel auf die Pebbles von Creative und für die paar Euro haben sie einen durchaus ansprechenden Klang. Wenn man allerdings die USB Ports des Monitors als Stromquelle nutzt, bekommt man unangenehme Störgeräusche.

Nach ein wenig Recherche bin ich auf dieses feine Gadget gestossen: Den SNI-1/3.5 Ground Loop Isolator, das ist ein kleines Kästchen das man zwischen Klinkenausgang und Lautsprecher schaltet und wie von Geisterhand verschwindet das nervtötende Brummen und Zirpen. Bloss als kleiner Rat falls euch mal ein ähnliches Problem nervt.

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1001 Movies: Meilenstein, The dead don’t die, Trillium

Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Nach zähem Ringen habe ich es tatsächlich geschafft eine Seite des Buches 1001 Movies you must see before you die zu komplettieren. Dabei versuche ich möglichst alle Filme legal im Netz zu sehen, was teils schwierig bis unmöglich ist. Die größten Problemfilme (Dilwale dulhania le jayenge, Biruma no tategoto) habe ich mir dann via eBay aus Südkorea bestellt, für unfassbar günstige 5€ inklusive Porto. Trotz des Aufwands folge ich der Mission noch immer, denn am Ende des Tages erweitert man seinen Horizont doch beträchtlich, gerade wenn man Filme aus fernen Ländern anschaut, die sich nicht an Hollywood Konventionen halten.

Apropos Filme, Jim Jarmusch hat mit The dead don’t die einen Ausflug ins Zombiegenre unternommen und ich finde es ist eine Bereicherung für die lebenden Toten. Der Film ist sehr entspannt und hat ein paar gute Lacher, es ist aber trotz der wunderschönen Aufnahmen vom ländlichen Amerika immer noch ein Horrorfilm. Mir hat er jedenfalls gefallen.

Gute Laune verschafft mir immer noch Comixology, da habe ich für 22 € die Werkausgabe von Mike Mignolas Hellboy erstanden, wenn man die Comics in gedruckter Form besitzen möchte, muss man so etwa 240 € abdrücken. Aber es gibt tatsächlich auch etwas zu bejammern: gerade habe ich Jeff Lemiers wunderschönes Trillium gelesen und da sind einige Seiten auf dem Kopf gezeichnet, wenn man dann das Tablet herumdreht, passt sich natürlich der Bildschirm an und man sieht es wieder verkehrt herum. Man hat’s nicht leicht in der digitalen Welt.

NOPE

Es kommt ja alles immer wieder: Schlaghosen, Batikhemden und wie ich letztens bei einer Skateboardveranstaltung entdecken konnte: Aufnäher. Die Auswahl an Nerdpatches war überraschend groß, ich hab mich dann spontan für Grumpy Cat entschieden. Aber natürlich bin ich schon wieder angefixt und durchforste gerade diesen Shop nach weiteren Jeansjackenverschnörkelungen.

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Keyforge

Keyforge ist ein neues Kartenspiel von Richard Garfield und es hat einige Ähnlichkeiten mit beispielsweise Magic the Gathering, aber es gibt einen entscheidenden Unterschied: es ist kein Sammelkartenspiel. Vermarktet wird es als „Unique Deck Game“, das bedeutet man kauft sich für etwa 10€ eine Schachtel die ein einzigartiges Deck enthält und mit diesem spielt man dann, ohne dass man die Zusammenstellung der Karten ändern kann.

Der Clou ist, dass die Rückseite der Karten in jedem einzelnen Deck unterschiedlich ist, was nicht weniger als eine produktionstechnische Meisterleistung ist. Ein Algorithmus bestimmt welche Karten enthalten sind und dann wird ein Name für das Set zusammengewürfelt und das Bild eines Avatars generiert. Nochmal, weil ich es so unfassbar finde: jedes Deck hat eine einzigartige Rückseite, das sieht dann beispielsweise so aus:

Es gibt 7 Fraktionen, denen eine Karte angehören kann und jedes Deck besteht aus 3 Fraktionen mit je 12 Karten. Es gibt unterschiedliche Seltenheitsgrade, aber die spielen nur eine Rolle für die zufällige Zusammenstellung. Der Spielablauf erinnert natürlich etwas an Magic, aber es gibt deutliche Unterschiede. So haben die Karten keine Kosten, die zu zahlen sind, sondern man entscheidet zu Beginn jeder Runde welche Fraktion man spielen möchte und dann kann man beliebig Karten dieser Fraktion ausspielen oder welche nutzen die sich bereits im Spiel befinden. Alle anderen Karten können diese Runde nicht benutzt werden. Das sorgt dafür, dass wenn man beispielsweise einen starken Zug mit den Marsianern hatte, man in der folgenden Runde entweder wieder die Marsianer wählt, dann aber meist nur wenige Karten dieser Fraktion spielen kann, einfach weil man schon so viele davon ausgespielt hat. Oder man nimmt eine ander Fraktion, aber dann kann man die Marsianer, die man zuvor gespielt hat diese Runde nicht aktivieren.

Im Gegensatz zu Magic geht es nicht darum die Lebenspunkte des Gegners auf 0 zu reduzieren, sondern man muss Schlüssel schmieden und das tut man indem man Aember ausgibt. Aember bekommt man meist indem man eine Kreatur zum Arbeiten schickt, statt sie zu benutzen um eine gegnerische Kreatur zu bekämpfen. Es geht also etwas friedlicher zu, denn wer nur kämpft, kann keine Schlüssel schmieden. Wer zuerst 3 Schlüssel sein Eigen nennen kann, gewinnt das Spiel.

Ich kann nur raten das Spiel einmal auszuprobieren, gerade wenn man Magic immer gescheut hat, weil es doch recht teuer ist. Hier kann man für ein paar Euronen in die Welt der komplexen Kartenspiele eintauchen, es ist ein bisserl wie wenn man mit vorkonstruierten Magic Decks spielt, nur dass Keyforge etwas besser ausbalanciert zu sein scheint. Vor kurzem ist die erst Erweiterung erschienen, was den Wiederspielwert noch einmal deutlich erhöht. Ich kann mir gut vorstellen dass das nicht das einzige „Unique Deck Game“ bleiben wird und würde zu gern mal sehen wie genau die Karten hergestellt werden. Klare Empfehlung meinerseits.

Nerdshirt des Monats

Ich bin ja kein großer Freund von eMail Spam, den einzigen den ich zähneknirschend akzeptiere ist der von Bandcamp. Und da kam letztens die Nachricht dass es ein hübsches neues Shirt von einer meiner Lieblingsbands gibt, und zwar von den fabelhaften Solstice. Knapp 2 Stunden nachdem die Mail ankam wollte ich das Laiberl bestellen, aber da war es schon ausverkauft. Naja, bei der nächsten Mail hab ich dann so schnell es geht bestellt und das oben abgebildete ergattert. Das Schicksal hat es gut mit mir gemeint, denn das hier sieht um Längen besser aus als das erste.