Die Schleichorgie mit dem Meisterdieb Garret gehört zu meinen Lieblingsserien, was Computerspiele anbelangt. Als Thief 4 günstig zu erstehen war, habe ich es mir natürlich gezogen, musste dann aber mit Entsetzen feststellen dass es auf meinem alten Hobel schlicht unspielbar war, mit gerade einmal 10 FPS.
Also musste umgehend ein neuer Rechenknecht her, wobei mir wieder einmal aufgefallen ist dass Computer nie billiger werden. Im Gegenteil, obwohl ich DVD Laufwerk und Festplatte meiner alten Maschine weiter verwenden konnte habe ich gut 250 € mehr ausgegeben als für meinen alten. Die Hardware lässt sich heutzutage sehr viel angenehmer zusammenbasteln als früher, beispielsweise zeigt die Grafikkarte mit Leuchtdioden an ob sie den Strom bekommt den sie erwartet und auch die Kabel und Befestigungen der Laufwerke sind um Längen einfacher zu handhaben als zu Pentium Zeiten. Mit Windows 8 kann ich mich noch nicht so richtig anfreunden, aber der schnelle Systemstart durch die SSD ist wahrlich ein Segen. Leider habe ich es nicht geschafft TF2 auf die SSD zu installieren, weil Steam alle Programme im gleichen Verzeichnis haben möchte.
Dazu habe ich mir noch ein neues Mousepad gegönnt, zuvor hatte ich eines von Steel Series das wunderbar als Untersetzer für Getränke oder als Würfelmatte taugt aber zum Zocken zumindest für mich völlig unbrauchbar war. Jetzt habe ich ein Razer Manticor und bin damit sehr glücklich. Es ist aus angenehm kühlem beschichteten Aluminium, die Unterseite ist gummiert und rutscht damit nicht. Jetzt muss ich nur noch herausfinden ob man das Ding in die Spülmaschine packen darf :-)
So, jetzt zum Spiel: es hat sich nicht viel geändert, noch immer schleicht man durch die Schatten und erleichtert die Bewohner einer Fantasy/Steampunkstadt um ihr Hab und Gut und manchmal auch ihr Leben. Thief versucht den Eindruck einer offenen Welt zu erwecken, was sich darin äussert dass man neben den Hauptmissionen noch kleinere Aufträge erledigen kann. Mir hätte ein Ansatz besser gefallen, bei dem man zu Beginn einer Mission seine Ausrüstung auswählt und dann damit zurechtkommen muss. Stattdessen gibt man sein sauer erbeutetes Gold für Upgrades und Verbrauchsgüter aus. Vor allem bei Seilpfeilen fand ich das nervtötend weil es mir öfter passiert ist dass ich eine Stelle nicht erreichen konnte weil mein Vorrat leer war. Ich finde man sollte entweder eine richtig umfangreiche offene Welt bieten, wie in Skyrim oder sich lieber auf die Kernidee beschränken. Dieses halbgare Zwischending funktioniert irgendwie nicht so richtig gut, siehe Rage.
Aber ich hatte natürlich nichtsdestotrotz Spass, vor allem das Herumschleifen und Stapeln bewusstloser Leiber hat es mir aus irgendeinem unerfindlichen Grund angetan (siehe Screenshot). Etwas enttäuscht war ich von den Audioschnipseln, die Gespräche der NPCs wiederholen sich ständig was leider schnell den Eindruck einer lebendigen Welt zerstört. Und trotzdem ist es ein hervorragendes Spiel mit einem einzigartigen Ansatz.