Von Piraten und Mafiosi

Nachdem das Geo Epoche Heft über Geheimdienste so unterhaltsam war, habe ich mir noch zwei ältere Ausgabe nachgeordert. Das Piratenheft beleuchtet die Freibeuterei von der Antike bis zur Gegenwart und in Mafia wird vom organisierten Verbrechen rund um die Welt erzählt, ich fand beide unglaublich interessant und spannend. Und teils recht drastisch, wie die folgenden beiden Zitate belegen:

Pablo Escobar:

[…] im Gefängnis bis zum Hals in ein Fass mit ätzender Flüssigkeit setzen lassen, die nach und nach das Fleisch des Mannes zerfressen habe. Die Leiche sei danach tagelang im Fass geblieben: der Kopf unversehrt, der Rest des Körpers bis auf die Knochen aufgelöst.

François l’Ollonais:

[…] einem soll er das Herz bei lebendigem Leib herausgeschnitten, daran geknabbert und es einem anderen Gefangenen ins Gesicht geschleudert haben. Er stirbt so, wie er gemordet hat: Vor der Küste Panamas fangen ihn Indianer, die ihn in Stücke schneiden, rösten und schließlich verspeisen.

(mit Illustration !)

Thief 4

Die Schleichorgie mit dem Meisterdieb Garret gehört zu meinen Lieblingsserien, was Computerspiele anbelangt. Als Thief 4 günstig zu erstehen war, habe ich es mir natürlich gezogen, musste dann aber mit Entsetzen feststellen dass es auf meinem alten Hobel schlicht unspielbar war, mit gerade einmal 10 FPS.

Also musste umgehend ein neuer Rechenknecht her, wobei mir wieder einmal aufgefallen ist dass Computer nie billiger werden. Im Gegenteil, obwohl ich DVD Laufwerk und Festplatte meiner alten Maschine weiter verwenden konnte habe ich gut 250 € mehr ausgegeben als für meinen alten. Die Hardware lässt sich heutzutage sehr viel angenehmer zusammenbasteln als früher, beispielsweise zeigt die Grafikkarte mit Leuchtdioden an ob sie den Strom bekommt den sie erwartet und auch die Kabel und Befestigungen der Laufwerke sind um Längen einfacher zu handhaben als zu Pentium Zeiten. Mit Windows 8 kann ich mich noch nicht so richtig anfreunden, aber der schnelle Systemstart durch die SSD ist wahrlich ein Segen. Leider habe ich es nicht geschafft TF2 auf die SSD zu installieren, weil Steam alle Programme im gleichen Verzeichnis haben möchte.

Dazu habe ich mir noch ein neues Mousepad gegönnt, zuvor hatte ich eines von Steel Series das wunderbar als Untersetzer für Getränke oder als Würfelmatte taugt aber zum Zocken zumindest für mich völlig unbrauchbar war. Jetzt habe ich ein Razer Manticor und bin damit sehr glücklich. Es ist aus angenehm kühlem beschichteten Aluminium, die Unterseite ist gummiert und rutscht damit nicht. Jetzt muss ich nur noch herausfinden ob man das Ding in die Spülmaschine packen darf :-)

ThiefSo, jetzt zum Spiel: es hat sich nicht viel geändert, noch immer schleicht man durch die Schatten und erleichtert die Bewohner einer Fantasy/Steampunkstadt um ihr Hab und Gut und manchmal auch ihr Leben. Thief versucht den Eindruck einer offenen Welt zu erwecken, was sich darin äussert dass man neben den Hauptmissionen noch kleinere Aufträge erledigen kann. Mir hätte ein Ansatz besser gefallen, bei dem man zu Beginn einer Mission seine Ausrüstung auswählt und dann damit zurechtkommen muss. Stattdessen gibt man sein sauer erbeutetes Gold für Upgrades und Verbrauchsgüter aus. Vor allem bei Seilpfeilen fand ich das nervtötend weil es mir öfter passiert ist dass ich eine Stelle nicht erreichen konnte weil mein Vorrat leer war. Ich finde man sollte entweder eine richtig umfangreiche offene Welt bieten, wie in Skyrim oder sich lieber auf die Kernidee beschränken. Dieses halbgare Zwischending funktioniert irgendwie nicht so richtig gut, siehe Rage.

Aber ich hatte natürlich nichtsdestotrotz Spass, vor allem das Herumschleifen und Stapeln bewusstloser Leiber hat es mir aus irgendeinem unerfindlichen Grund angetan (siehe Screenshot). Etwas enttäuscht war ich von den Audioschnipseln, die Gespräche der NPCs wiederholen sich ständig was leider schnell den Eindruck einer lebendigen Welt zerstört. Und trotzdem ist es ein hervorragendes Spiel mit einem einzigartigen Ansatz.

R.I.P. Dreiauge

Nachdem er alle anderen Aquariumsbewohner bis auf einen einsamen Feenkrebs vertilgt hatte und ausgewachsen war habe ich ihm einen Sandhaufen zum wühlen spendiert. Der hat ihm wohl auch recht gut gefallen, jedenfalls hat er sich ausgiebig damit beschäftigt dort herumzugraben. Heute früh lag er dann reglos am Boden, an was das kleine Ungeheuer verstorben ist kann ich nicht sagen. Ich habe den Temperatursturz im Verdacht, oder zu viel Futter. Oder zu wenig. Bei der Obduktion (kleiner Scherz) war er ohne die Geisseln etwa 3 cm gross und könnte glatt als Zerg durchgehen.

Die Vermessung des Triops Das Experiment war spassig und interessant aber was mir echt zuwieder war, war der Gestank des Futters – dieser räudige Muff den man aus der Fischabteilung des Tiergeschäfts kennt. Bah. Ein Aquaristikfan wird aus mir jedenfalls sicher nicht. Ich fand auch das Heftchen das dem Set beilag wenig informativ, ich mag es beispielsweise nicht wenn man mir Anweisungen gibt ohne den Sinn dahinter zu erklären. Und gerade wenn man das als „pädagogisch wertvoll“ vermarkten will, sollte man doch auch ein bisserl mehr Informationen über das Getier dazupacken und wenn es nur aus der Wikipedia kopiert ist. Dafür war das Becken gross genug dimensioniert, das Plastikzubehör hat seinen Zweck erfüllt und letztendlich hat ja alles funktioniert – bloss nicht besonders lange. Daumen hoch also meinerseits für das Set.

Dreiauge

Diesen Sommer galt es einen unverzeihbaren Makel in meiner Nerdlaufbahn auszumerzen, denn obwohl ich leidenschaftlich Yps las hatte ich nie Urzeitkrebse. Dementsprechend habe ich mir gleich das Triops Maxi de Luxe rausgelassen, mit einem ansehlichen Becken und allerlei obskurer Gerätschaft.

Das Tiops Set

Und das macht man damit: das Becken wird mit destilliertem Wasser gefüllt, man schüttet eine Mischung aus Futter und Eiern hinein die etwas wie Tabak aussieht, hält die Temperatur um die 25° (was im Sommer völlig unproblematisch ist) und wartet darauf dass Leben entsteht. Ein paar Tage später habe ich dann tatsächlich Bewegung gesehen: ein paar Wasserflöhe die erratisch herumhüpfen, etwa ein Dutzend Feenkrebse (das sind die Urzeitkrebse bzw. Sea Monkeys) und ein einzelner Triops den ich erst recht spät entdeckt habe weil er im Gegensatz zu den restlichen Bewohnern am liebsten am Boden herumwuselt statt umherzuschwimmen. Aber schon ein paar Tage später war er nicht mehr zu übersehen, ein Koloss im Vergleich zum Rest (etwa 2,5 cm derzeit) und er wächst weiter.

triops2

Die meiste Zeit verbringt der Triops damit Dinge am Boden herumzuwirbeln oder aus dem Becken zu starren, manchmal macht er Unterwasserakrobatik und ab und zu habe ich das Gefühl er versucht aus dem Aquarium zu klettern. Alles jedenfalls deutlich spektakulärer als die Feenkrebse, da bin ich ja fast froh dass ich diese Yps Urzeitkrebse nie hatte.

Geheimdienste – Die Geschichte der Spionage

Wenn ihr euch für Schlapphüte und deren Umtriebe interessiert, könnte das neue Geo Epoche Heft etwas für euch sein. In Geheimdienste ist die Geschichte der Spionage in knapp 200 Seiten äusserst lesenswert aufbereitet, wobei die Missetaten der NSA dankenswerterweise nur knapp abgehandelt werden, dafür erfährt man etliches darüber was andere Dienste (mutmasslich und ab und zu sogar belegt) im Lauf der Jahrhunderte so abscheuliches getrieben haben.

Natürlich kommt auch die Enigma vor und allerlei andere kryptographische Errungenschaften und darüber hinaus werden einige höchst amüsante Anekdoten erzählt, am besten fand ich dass Alan Turing im Sommer immer mit Gasmaske geradelt ist weil er panische Angst vor Heuschnupfen hatte. Das kann ich absolut nachvollziehen *nies* *Augen reib*. Den Preis von 10 € finde ich völlig gerechtfertigt, vor allem weil keine Werbung in dem Heft ist.