Chew

Das Comic Chew spielt in einem Amerika in dem Prohibition herrscht, allerdings ist nicht Alkohol verboten sondern Hühnerfleisch aufgrund einer verheerenden Vogelgrippeepidemie vor einigen Jahren. Und wie in den 20er Jahren floriert auch hier der Schwarzhandel mit den illegalen Waren. Der Hauptcharakter Tony Chu ist ein Cibopath, was auch immer er kaut vermittelt ihm Eindrücke aus der Vergangenheit seiner Speise. Bei einem Apfel kann er sich an den Baum erinnern an dem dieser hing, an den Wind und an die Sonne die ihn wachsen liessen. Wenn er dagegen an einem Finger eines Mordopfers herumnagt, erlangt er einige von dessen Erinnerungen. Das Gesundheitsamt erfährt von Chu’s Gabe und stellt ihn als Agenten ein und fortan löst er Fälle in der finsteren Welt der Hühnerfleischmafia.

Trotz guter Rezensionen, New York Times Bestsellerstatus und einem Eisner Award habe ich die Serie bislang gescheut weil ich sie für eine Superheldengeschichte um einen Cop mit übernatürlichen Kräften hielt. Da lag ich ziemlich daneben. Chew ist ein zynisches, groteskes, ekelerregendes und unglaublich lustiges Comic mit skurrilen Charakteren und haarsträubenden Geschmacklosigkeiten. Der Zeichenstil erinnert eher an frankobelgische Funnies als an Strumpfhosenhelden. Allzu zart besaitete Leser sollten vielleicht eher nicht zugreifen, aber wer über den richtigen Humor verfügt wird viel Freude an den Widerlichkeiten haben.

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Sunbather

Deafheaven spielen Black Metal mit klirrenden Gitarren, genretypischem Keifgesang und den obligatorischen Blastbeats. Die Band unterscheidet sich aber grundsätzlich von herkömmlichen Schwarzwurzlern, was man schon am rosafarbenen Cover und dem Albumtitel „Sunbather“ erahnen kann. Die verträumten Melodien schwingen recht entspannt durch die Gehörgänge und vor dem geistigen Auge erscheinen keine Szenen aus Dantes Inferno sondern romantische Stunden am Strand. Allerdings mit Corpsepaint anstelle von Sonnencreme.

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Tim und Struppi

Tim und StruppiDas ist bislang mein größtes Bild, die Leinwand (80 x 60 cm) lag schon erkleckliche Zeit bei mir herum bis ich mich endlich für ein Motiv entschieden hatte: Tim und Struppi, immer noch meine Lieblingsserie. So großflächig zu pinseln ist sehr unhandlich, vielleicht fällt das mit einer Staffelei leichter aber so war ich froh dass es nicht zu detailliert war. Die Farben sind etwas kräftiger als im Original, das Orange ist schon ziemlich grell – bei mir ist Tim halt ein Punk.

Lustig auch: durch die große schwarze Fläche sieht es an der Wand ein bisserl aus wie ein Flachbildschirm :-)

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Kuriositätenkabinett

In Singapur haben wir einen Laden entdeckt in dem es eine echte Wonne war ausgiebig herumzustöbern, es gab unfassbar viele absonderliche Produkte zu bestaunen aber genau da war auch der Haken: besitzen will man davon die wenigsten. Das ist ein bisschen wie in diesen Geschenkeläden, in denen man ja auch niemals etwas für sich selbst kaufen würde. Aber angesehen haben wir uns den Tand natürlich dennoch sehr gerne, als Zeichen meiner Wertschätzung habe ich dann einen Radiergummi (mit dem Aufdruck „delete“) erstanden und der Inhaberin des Ladens ein Kompliment ob ihrer Geschmackssicherheit gemacht aber davon wird sie kaum die Miete zahlen können.

Daher fände ich es schön, wenn es wieder Kuriositätenkabinetts gäbe wie es sie früher als Vorläufer zu Museen gab. Allerdings ohne jeglichen Bildungsauftrag und nur um das Volk zu delektieren. Ich stelle mir da Räume voller Vitrinen vor, gefüllt mit den schrägsten Dingen die aufzutreiben sind, da darf dann auch mal ein gefälschter Schrumpfkopf dabei sein oder asiatische Winkkatzen und dergleichen Dinge mehr. Alles ohne begleitende Texte und Führungen. Vielleicht könnte man das auch als Unterabteilung eines „echten“ Museums einrichten, die Pinakothek der Moderne in München könnte ein paar echte Hingucker beispielsweise dringend brauchen.

Wirklich Geld kann man damit wohl eher nicht verdienen, eine Idee wäre es vielleicht sich von den Herstellern der Exponate Werbegelder zu erschnorren. Aber vielleicht würde sich so ein Kuriositätenkabinett mit ein wenig Bezuschussung ja doch halten können, schliesslich sind die Ausstellungsstücke vergleichsweise günstig und auch an Einrichtung und Sicherheitssystemen kann man sparen. Ich würde das jedenfalls enthusiastisch begrüßen wenn es so etwas wieder gäbe.

Star Trek TNG Staffel 7

Die letzte Staffel war wie zu erwarten am schwächsten, ich hatte den Eindruck dass alle guten Geschichten schon erzählt waren und die Charaktere mit keinen Überraschungen mehr aufzuwarten hatten. Ich hatte mich auch schon so an die Erzählweise gewöhnt, dass ich oft nach dem ersten Drittel schon wusste wie die Folge endet.

Am besten fand ich „Phantasms“, hier hat Data verstörende Träume und die beste Szene war als Beverly Crusher der Nummer 1 mit einem Strohhalm das Gehirn aussaugt. Das hatte ich nun wirklich nicht erwartet. Darüberhinaus sind mir keine erwähnenswerten Momente im Gedächtnis geblieben, es waren aber auch keine abgrundtief schlechten Episoden dabei.

The Next Generation gehört fraglos zum Nerdkanon, aber wirklich sehenswert war bloss etwa ein Viertel der Folgen. Meine Lieblingscharaktere waren (natürlich) Picard, Ryker, Data und Dr. Crusher (die Counselor Troi irgendwann an Schnuckligkeit überholt hat). Interessant auch, dass ich zuvor fest davon überzeugt war etwa ein Drittel aller Folgen schon zu kennen, tatsächlich kannte ich vielleicht 10%.

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Der Narwal

Der Narwal ist eine Sammlung von 10 Comic-Kurzgeschichten um den Taucher Robert Narval, der für Bloodshift, die Firma seines ruppigen Vaters allerlei gefährliche Aufträge durchführt. Mal geht es darum einen versunkenen Schatz zu bergen, mal muss die hiesige Kloake nach einem Leck durchsucht werden. Das Genre liegt irgendwo zwischen Krimi und Abenteuer, wobei die düsteren und melancholischen Geschichten meist einen besonderen Clou oder eine unerwartete Wendung haben. Die Zeichnungen sind im klassischen franko-belgischen Stil und sehr stimmungsvoll, gerade bei den Unterwasserszenen. Sehr unterhaltsam.

Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass das Comic völlig Carlsen-untypisch als Hardcoveralbum erscheint.

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