Der Goon und Frankie

Gestern war mal wieder Pinseltag, diesmal war der Goon und sein fieser kleiner Sidekick Frankie dran. Irgendwie konnte ich nicht anders als die Proportionen etwas realistischer zu machen…

Star Trek TNG – Season 1

Die letzten Tage habe ich mit Fieber im Bett verbracht, das war meine erste Sommergrippe und hoffentlich auch die letzte. Jedenfalls hatte ich damit Zeit mir die erste Staffel Star Trek – The next Generation fertig anzusehen. Generell mag ich die Serie recht gern, allerdings kann ich mich fürchterlich über Details aufregen.

Der mächtige Klingonenkrieger Worf war eine herbe Enttäuschung, er verliert jeden einzelnen Kampf und tritt auch sonst vornehmlich als Witzfigur in Erscheinung. Beste Szene: eine Frau die gerade aus dem Tiefgefrierschlaf erwacht fällt in Ohnmacht als sie ihn erblickt und sein Gesichtsausdruck dabei ist einfach unfassbar komisch.

Mir ist klar, dass das Beamen nur eine Verlegenheitslösung ist damit man nicht ständig Leute mit kleinen Transportschiffen von der Enterprise zur Planetenoberfläche bringen muss, aber etwas konsistenter hätte man das schon handhaben können. Braucht man nun einen Transporterraum an der Quelle oder am Ziel oder bloss irgendwo ? Die absurdeste Szene war als sie einen Verletzten von der Oberfläche auf die Krankenstation gebeamt haben, aber nicht auf eine Liege sondern auf den Boden und dann heben sie ihn einfach wie einen Kartoffelsack auf das Bett, ohne zu wissen was ihm fehlt. Hätte ja eine Rückenverletzung sein können und warum den Patienten nicht gleich auf das Bett beamen ? Plausibler wäre die ganze Teleportiererei wenn man bei Quelle und Ziel je eine Apparatur bräuchte, zivilisierte Planeten haben so etwas standardmässig und wenn nicht wird einfach ein Modul als Gegenstelle auf den Planeten fallen gelassen.

Die Handphaser sind auch ein Designdesaster, eine Handschlaufe wie bei der Wii wäre das Mindeste um die Waffen alltagstauglich zu machen. Was vollkommen fehlt ist eine Zielvorrichtung, wenn schon alle aus der Hüfte feuern hätte man wenigstens einen Laserstrahl zum Anvisieren einbauen können.

Es gab natürlich auch Nebensächlichkeiten die mich sehr erfreut haben, wie die Bettdecken die bloss dünne beschichtete Folien sind. Oder das Crossdressing: man sieht öfter männliches Personal im Hintergrund mit Miniröcken bekleidet durch die Gänge wandeln. Das Design der Räume, des Mobiliars und der Kostüme ist wirklich sehr gelungen denn so sieht es noch immer in keiner Wohnung aus die ich kenne und ich mag tatsächlich die meisten Charaktere. Bis auf Jar Jar Binks, äh Wesley Crusher.

Ausserdem ist mir aufgefallen, dass niemand auf der Enterprise übergewichtig ist. Ich bin mir nicht sicher ob ich das jetzt gut oder schlecht finden soll.

Aufschneider

Was ist das nur mit den Wienern und dem Tod ? Kürzlich habe ich mir den Aufschneider von und mit Josef Hader angeschaut und bin aus dem Grinsen gar nicht mehr herausgekommen.

Der Meisterzyniker Hader spielt einen Pathologen dessen Exfrau eine Affäre mit seinem Erzfeind, dem Chirurgen Dr. Böck hat – er versucht seit geraumer Zeit diesem einen Kunstfehler nachzuweisen. Dazu kommt noch dass seine Tochter ein Techtelmechtel mit seinem neuen Assistenten anfängt und eine Kollegin ihren toten Vater entführt damit dieser nicht obduziert wird. Auch die Gehilfen in der Pathologie sind nicht ganz koscher und bessern sich ihr Gehalt mit dem Handel von Leichenteilen auf.

Der Film ist voller herrlich absurder Szenen und großartig geschauspielert, lediglich die Bestatterin Anke hat mich gestört vermutlich wegen des berliner Dialekts der schon arg aufgesetzt wirkt.

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Jess and the Ancient Ones

Aufgepasst, Freunde des gepflegten Okkultretrorocks: es gibt einen weiteren Stern am Firmament: Jess and the Ancient Ones. Es erwartet euch entspannter 70er Rock inklusive Hammondorgel mit charmantem weiblichen Gesang und stellenweise Iron Maiden-artigem Gitarrengedudel. Hinreissend.

Was ich immer ganz witzig finde sind die Fragen nach dem okkulten Hintergrund in Interviews. Ich zumindest gehe grundsätzlich nicht davon aus, dass mir in den lyrischen Ergüssen einer Rockband irgendwelche Wahrheiten vermittelt werden. Es geht doch darum Geschichten zu erzählen, Bilder entstehen zu lassen und Stimmungen zu erzeugen. Es frägt ja auch keiner Frau Rowling ob sie wirklich an Magie glaubt.

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7 Wonders

7 Wonders ist ein Kartenspiel, erschienen beim belgischen Spieleverlag Repos Production. Der Spieler übernimmt die Leitung eines antiken Stadtstaates und hat die Aufgabe eines der 7 Weltwunder zu erbauen und noch einige zivilisatorische Errungenschaften mehr. Jede dieser kulturellen Leistungen ist eine gewisse Anzahl an Siegpunkten wert und am Ende des Spiels gewinnt derjenige der die meisten dieser Punkte ergattern konnte.

Der Spielmechanismus ist wie folgt: jeder Spieler bekommt 7 Karten wovon er sich eine aussucht und diese ausspielt oder auch ablegt und die restlichen Karten werden an einen Nachbarspieler weitergegeben. Damit kann man sowohl die eigenen Ziele vorantreiben als auch die Pläne des Nachbarn vereiteln. Neckischerweise dreht sich die Richtung in der die Karten weitergereicht werden im Lauf des Spiels, was vor allem nach dem Genuss einiger Brauereiprodukte zu reichlich Verwirrung führen kann.

Die Übersetzung ist leider nicht ganz so gut gelungen, zum Beispiel werden Steine in einer Ausgrabungsstätte produziert und Holz kommt von einem Holzplatz. Mich hat auch gestört, dass die Spielmarker für Punkteabzüge denen für Zusatzpunkte sehr ähnlich sehen, ich hätte letztere lieber grün eingefärbt gesehen. Aber das sind nur Kleinigkeiten, denn im Großen und Ganzen ist 7 Wonders ein sehr gelungenes Spiel das völlig zurecht als Kennerspiel des Jahres ausgezeichnet wurde.

Besonders hat es mir angetan, dass alle Spieler mehr oder weniger gleichzeitig agieren können und man somit nur wenig Zeit damit verbringt auf seine Mitspieler zu warten.

Reise zum Kerguelen-Archipel

Emmanuel Lepage reiste 2010 mit dem Schiff zum Kerguelen Archipel und hat seine Eindrücke in atemberaubenden Bildern festgehalten. Das Comic ist keine durchgehende Geschichte, sondern eine chronologische Zusammenstellung von Landschaften, Stimmungen und Portraits der Mitreisenden, eben ein Reisebericht. Die Zeichnungen sind wunderschön, teils Bleistiftskizzen teils Aquarelle. Obendrein gibt es tatsächlich auch einiges Wissenswertes zu erfahren, das ganze Comic ist ein wenig wie eine Mischung aus Tagebuch, Fotoreportage und Skizzenblock.

Ich habe es sehr genossen in die Bilder einzutauchen und die Landschaften, die Tiere und das Meer auf mich wirken zu lassen. Das ist sicher nicht jedermanns Sache, eher etwas für die Arte und GEO Fraktion aber interessant dass so etwas auch als Comic wunderbar funktionieren kann.

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El Mercenario

Der Splitter Verlag hat gerade damit begonnen Vincente Segrelles Ausnahmecomic El Mercenario als Sammleredition zu veröffentlichen, ein idealer Zeitpunkt also um sich dieses opulente Meisterwerk zuzulegen. Die Alben sind komplett in Öl gemalt und unterscheiden sich damit deutlich von der in Comics üblichen Tuscheoptik. Wie von dem Bielefelder Verlag gewohnt sind die Hardcover Bände äusserst hochwertig und enthalten in jeder Nummer einen schicken Kunstdruck.

El Mercenario ist ein Fantasycomic, es geht um einen Söldner der Abenteuer in einer Welt voller Drachen und kaum bekleideten Schönheiten besteht. Bemerkenswert ist dabei der Realismus der trotz aller Phantastik bewahrt wird, mechanische Gerätschaften sind sehr detailliert und würden auch in unserer Welt funktionieren und die Drachen sehen aus wie Nachfahren von Flugsauriern. Von der Geschichte habe ich mir nicht besonders viel erwartet, vor allem in den ersten Teilen einer Serie ist diese ja öfter etwas holperig. Hier wurde ich positiv überrascht wie unterhaltsam die Story war, es ist halt sehr klassische Kost – ein bisschen wie eine Heldensage aus der Antike. Freunde heroischer Fantasy sollten unbedingt mal einen Blick hineinwerfen.

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