Freedom Fall

Freedom Fall

Freedom Fall ist ein niedliches Jump & Run das zwei Dinge anders macht als die Genrekonventionen vorschreiben: erstens reist man in den Levels nicht von unten nach oben oder seitwärts sondern fällt die meiste Zeit herab. Zweitens muss man keine Prinzessin befreien, nein, man flieht vor dem kleinen sadistischen Scheusal. Grafik und Musik sind vortrefflich und es spielt sich sehr geschmeidig, einziges Manko ist die kurze Spielzeit: in kaum 2 Stunden hatte ich das Ende erreicht und selbst nachdem ich noch ein paar Errungenschaften abgearbeitet hatte waren kaum 4 Stunden vergangen. Das fand ich etwas betrüblich, denn ich wäre gern noch einige Zeit durch die mit Fallen gespickten Türme gehopst.

Lowest Level Reincarnation, Science 1994 und Go to Prison

Erinnert sich noch jemand an Jingo De Lunch ? Ich war nie der größte Fan der Band, mochte aber die Stimme der Sängerin ganz gern und als ich las dass Yvonne Ducksworth mittlerweile krachigen Sludge fabriziert war ich zu neugierig um Treedeon einfach ungehört passieren zu lassen. Das Album ist ein garstiger, zähflüssiger Riffmonolith mit überwiegend gebrüllten Vocals aber ab und an dringt auch mal eine Gesangslinie durch und in diesen Momenten kann man sich (mit etwas Mühe) tatsächlich an Jingo de Lunch erinnern.

Vor ein paar Jahren hat mir mal ein Pärchen auf einem Fest von der Band Indian Summer vorgeschwärmt und neulich blubberte das völlig unerwartet in meinem Hirn wieder hoch worauf ich mir das Science 1994 Album einverleibt habe. Dargeboten wird Emocore, die Songs pendeln zwischen Dissonanz und Harmonie, der Gesang zwischen klagendem Geschrei und sanftem Gemurmel. Ich kann nicht genau sagen was mich an dem Album so fasziniert, es hat einfach etwas magisches, unwiderstehliches und ich verstehe gut warum die Band trotz ihres kurzen Daseins einen so großen Eindruck hinterliess.

Und das beste zum Schluss: The Pears aus New Orleans haben mit Go to Prison mal eben ein Hardcore / Punk Spektakel der absoluten Spitzenklasse abgeliefert. In 22 Minuten knüppelt sich das Quartett durch räudige Hardcoreparts die immer durchsetzt sind mit ohrenumschmeichelnden Poppunkpassagen. Mittlerweile haben die Burschen bei Fat Wreck unterschrieben und ich kann die nächste Veröffentlichung kaum erwarten – von einem Konzert mal ganz abgesehen. Glorreiches Hörfutter !

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Schmankerl am Band und Coverdruckservice

Hier mal wieder zwei kleine Geschäftsideen:

Man könnte eine Art bayrisches Running Sushi Restaurant eröffnen, das genauso funktioniert wie das japanische Vorbild aber eben mit lokalen Spezialitäten. Die Portionen sollten dabei klein genug sein damit man möglichst vieles durchprobieren kann. Mein Namensvorschlag wäre „Das Schmankerlband“ und das würde es alles geben: Radieserl, Radi, Minibrezn, Obazda, Kaiserschmarrn, Leberkas, Erdapfelkas, Bayrisch Creme, Krautsalat, Piccoloweisswurscht, Semmelnknödeln, Wurschtsalat und so weiter…

Ausserdem fände ich es schön wenn es einen Service gäbe bei dem man sich Cover und Inlays von Musikalben zu einem Heft zusammenstellen und dieses dann in passabler Qualität drucken und sich zusenden lassen könnte. Es ist ja so, dass das Coverartwork und die Texte nur noch eine kleine Schar Enthusiasten in Originalgröße geniessen können, die sich Vinyl ins Regal stellen. Die große Mehrheit kennt nur die winzigen Thumbnails auf dem Ipod und schlecht abgetippte Lyrics von diesen zwielichtigen Songtextseiten. Nehmt Somewhere in Time von Iron Maiden als Beispiel, da sind so viele Details auf dem Cover die man auf der winzigen CD Version gar nicht sieht, da wäre es doch schön so etwas in Hochglanz zum durchblättern zu haben, findet ihr nicht ?

Invisible, Inc.

Invisible, Inc.Nachdem Warmachine Tactics eine ziemliche Enttäuschung war kam mir Invisible, Inc. gerade recht um meinen Durst nach rundenbasiertem Taktikgeplänkel zu stillen. Man spielt Agenten einer geheimen Organisation die in Cyberpunk Manier einen Weltkonzern infiltrieren um dessen finstere Machenschaften zu durchkreuzen. Dazu sind zunächst einige harmlose Missionen zu erfüllen in denen das Team verbessert und ausgerüstet werden kann bevor man aufbricht um den finalen Auftrag zu erledigen und selbstverständlich die Welt zu retten. Die Spielfiguren schleichen, kämpfen und hacken sich durch überschaubare Bürolevels auf der Suche nach Credits, Gefangenen und Ausrüstung wobei der Focus auf Heimlichkeit liegt und nicht auf offener Konfrontation.

Invisible, Inc. ist ein vortreffliches Indiestrategiespiel für zwischendurch, die leichteste Stufe kann man in 5 Stunden locker durchzocken und danach locken zahlreiche weitere Herausforderungen. Abspeichern kann man zwar nicht, aber dafür gibt es die Möglichkeit eine begrenzte Anzahl an Zügen zurückzuspulen um etwaige Fehler zu korrigieren. Gut durchdacht und perfekt umgesetzt, Daumen hoch meinerseits.

Geo Epoche: Der 2. Weltkrieg

Ich lese mich ja seit geraumer Zeit durch die alten Ausgaben von Geo Epoche und bislang waren alle Ausgaben exzellent, doch die Doppelnummer zum 2. Weltkrieg übertraf meine ohnehin schon hohen Erwartungen mit Leichtigkeit. Allerdings sind die Hefte nicht gerade leichte Kost, die monströsen Gräuel des entsetzlichsten Krieges in der Geschichte der Menschheit werden dermassen plastisch erzählt dass bei mir nach jeder Lesestunde einige Folgen Scrubs nötig waren um meine Stimmung einigermassen zu nivellieren.

Aber es hat sich gelohnt: die Lektüre hat einige Wissenslücken geschlossen und mein Weltbild an ein paar Stellen gerade gerückt. Besonders gelungen fand ich dass die Shoah distanzlos mittels Zitaten von Überlebenden geschildert wurde, eine Lektion in Demut.

Warmachine Tactics

Als ich noch Zinnfiguren bemalte und mit Miniaturarmeen in Schlachten zog, war Warmachine die populärste Alternative zum Marktführer Warhammer. Zum einen fand ich den Steampunk Hintergrund erfrischend und zum anderen benötigte man für eine Armee nicht ganz so viele Miniaturen. Wirklich gespielt habe ich Warmachine aber nicht, ich war schon mit meinen Echsen beschäftigt genug, umso erfreuter war ich als ich sah dass ein Computerspiel aus der Ecke erscheinen sollte.

Warmachine TacticsWarmachine Tactics ist ein rundenbasiertes Strategiespiel das auf einem quadratischen Gitter gespielt wird, der Spieler steuert einen Warcaster (eine Art Zauberer), einige dampfgetriebene Roboter und eine Hand voll menschlicher Infantrie. Grafisch war das Spiel durchaus gelungen, auch wenn die Framerates höher hätten sein können und auch die Spielmechanik fand ich interessant. Was mir das Spiel allerdings vergällt hat war die fehlende Möglichkeit in der Kampagne abzuspeichern.

Die Benutzeroberfläche war etwas ungelenk so dass man bei den Missionen nie so recht wusste was konkret zu tun war, also welche Figur man wo hinbewegen muss um ein Ziel zu erreichen. In der Regel musste man eine Mission also erst einmal ausprobieren um das herauszufinden und dann das Ganze noch einmal „richtig“ spielen. Und wenn dann gegen Ende etwas aus dem Ruder lief konnte man das Level wieder von vorn beginnen, inklusive endloser Filmsequenzen. Bei den einfacheren Szenarios zu Beginn kann man darüber noch hinwegsehen, aber sobald die Missionen etwas anspruchsvoller werden nervt die fehlende Speichermöglichkeit so sehr dass es zumindest mir jegliche Motivation geraubt hat. Ich bin mir übrigens sicher dass das keine Designentscheidung war sondern schlicht Unvermögen der Programmierer. Schade drum, da wäre deutlich mehr drin gewesen.

Relic

Ich war nie ein großer Freund von Talisman, allerdings hatte ich das Spiel schon sehr lange nicht mehr gespielt und als ich sah dass es mit Relic eine Variante davon gibt die im Warhammer 40k Universum spielt beschloss ich dem Machwerk eine Chance zu geben.

Gefallen hat mir der Stil, also die Bilder und Grafiken die wie man es von Games Workshop kennt absolut prächtig sind und das Spielmaterial ist wie bei Fantasy Flight Games gewohnt über jeden Zweifel erhaben. Das Brettspiel selbst aber ist leider eins der schlechtesten das ich je erdulden musste und schon 5 Minuten nachdem das Spielfeld aufgebaut war, war ich in Rage und wusste dass die Box sofort wieder aus meinem Regal zu verschwinden hat.

Relic ist ein reines Glücksspiel, der Spieler kann praktisch nur aussuchen ob er seine Figur im oder gegen den Uhrzeigersinn ziehen will und der Rest ist sinnfreies Gewürfel ohne jegliche taktische Tiefe. Da ist mir ja Mensch ärger dich nicht noch lieber, das versucht wenigstens nicht seine Simplizität hinter einem SciFi-Fluff-Nebel zu verschleiern. Furchtbar.

Kingdom Rush

Für iOs Nutzer ist Kingdom Rush vermutlich ein alter Hut, auf Steam dagegen ist es halbwegs aktuell und nachdem das Wochenende mal wieder verregnet war habe ich heute die letzen Levels durchgespielt. Um es kurz zu machen: Kingdom Rush ist ein klassisches Tower Defense Spiel, bei dem alle Details passen. Vom Stil her ist es putzige Fantasy mit dezent ironischem Unterton, es gibt 4 Türme die wie üblich aufgewertet werden können (Fusstruppen, Magierturm, Bogenschützen und Zwergenartillerie). Dazu kann man noch einen von 16 Helden auswählen um die Monsterhorden zurückzuwerfen, wobei jeder der dutzenden Gegner ein bisschen anders funktioniert.

Kingdom RushEtwa 30 Stunden Spass hat mir das Spiel verschafft und wenn ich überhaupt etwas auszusetzen habe, dann dass man im letzen Drittel des Spiels alle Upgrades erkauft hat und fortan auf seinen sauer verdienten Sternen sitzen bleibt. Mein Lieblingsmonster war übrigens die Hexe, die auf einem Besen fliegt und Krieger in Frösche verwandelt. Fazit: Pflichtzock für Freunde des Genres.