EXIT – Das Spiel

Mit EXIT – Das Spiel bietet Kosmos eine Reihe von Escape-Room-Spiele die man zuhause in gemütlicher Runde zocken kann, oder gegebenenfalls auch allein. Die Spiele kosten je nach Inhalt zwischen 10€ und 20€ und da man die Materialien dabei größtenteils zerstört, kann man jedes davon nur einmal spielen. Anschliessend wandert es in den Müll, was aber halb so wild ist, da die Boxen fast nur aus bedrucktem Papier bestehen.

Wie in Escape-Room-Spielen üblich, gilt es Rätsel zu lösen um Schlösser zu öffnen, um weitere Rätsel zu finden um noch mehr Schlösser zu öffnen, bis man letztendlich das finale Schloss aufschließt und entkommt. Oder auch nicht, denn in der Regel gibt es ein Zeitlimit und wenn man bis dahin nicht alle Aufgaben gemeistert hat, verliert man. In EXIT findet man als Lösung fast immer eine dreistellige Zahl, die man dann auf einer Drehscheibe einstellt. Dort erhält man ein Ergebnis das man wiederum in einem Kartenstapel auf seine Richtigkeit überprüfen kann. Im Erfolgsfall bekommt man weitere Rätsel in die Hand, hat man versagt kann man weiter probieren oder man schaut in einem Kartenstapel mit Tipps nach oder liest im schlimmsten Fall die Lösung, dadurch kann man garantiert nie stecken bleiben.

Mein erstes EXIT war „Das Geheime Labor“ und das gefiel mir gleich so gut, dass ich mir die komplette Reihe zu Gemüte geführt habe, abgesehen von den Einsteigerboxen, man hat ja seinen Stolz. Der Mechanismus mit der Drehscheibe und den zugehörigen Lösungskarten funktioniert gut, ich hatte nur ein mal eine falsche Zahlenkombination, die mich trotzdem zur Erfolgskarte geführt hat. Die Rätsel sind fast alle clever und wenn man aufmerksam genug ist, findet man stets genug Hinweise um alles auch ohne Tipps zu schaffen. Allerdings habe ich mich keinem Zeitdruck unterworfen, das längste Spiel waren so etwa 3.5h und das kürzeste vielleicht 1.25h. Am besten hat mir „Der einsame Leuchtturm“ gefallen, da muss man zusätzlich noch 4 Puzzles legen (das war dementsprechend auch die längste Session). „Die Grabkammer des Pharaoh“ war auch sehr gelungen.

Es ist natürlich immer mal eine Aufgabe dabei, die eher lau ist, aber nichts ist wirklich unlogisch oder unlösbar. Der Preis ist natürlich schon recht deftig, gerade wenn man solo spielt, aber man bekommt ja auch etwas geboten. Nervtötend war „Der Tote im Orient-Express“, weil bei mir etwas in der Box gefehlt hat und ich habe es erst nach etwa einer Stunde bemerkt. Auf ein Mail beim Hersteller wurde nicht reagiert, was mich noch mehr enttäuscht hat, aber vielleicht ist die Mail ja im Spamordner verloren gegangen, wer weiss. Trotzdem alles in allem: Daumen hoch für die gute Unterhaltung und das feine Training für die alte Denkwurzel.

Clash Royale und Rumms!

So ganz habe ich das Computerspielen nun doch nicht aufgegeben und so zocke ich ab und an mal ein bisserl auf dem iPhone. Das meiste finde ich schon nach ein paar Spielen langweilig, aber an Clash Royale bin ich jetzt doch ein paar Wochen lang hängen geblieben. Das ist so eine Mischung aus Tower Defense und Sammelkartenspiel: man baut sich ein Deck aus seiner Kartensammlung und kämpft dann in Echtzeit gegen zufällig ausgeloste Spieler aus aller Herren Länder.

Jede Karte kostet eine bestimmte Menge an Elixir und damit beschwört man Truppen, baut Verteidigungsanlagen oder schleudert Feuerbälle auf die Schergen des Feindes. Wie heutzutage üblich verdient der Hersteller über in-App Käufe, denn mit echtem Geld kann man sich schnelleren Fortschritt im Spiel erkaufen. Allerdings streitet man ja immer gegen Spieler die etwa dem eigenen Level entsprechen, wenn man aufsteigt werden also auch die Schlachten schwieriger. Momentan versuche ich mich in Arena 7 festzuklammern, steige aber immer wieder ab, vor allem wenn ich an meinem Deck herum schraube. Taugt ausgesprochen gut für tägliche 15 Minuten Scharmützel.

Und dann habe ich mir noch quasi die Offlinevariante davon rausgelassen, ein wunderbares Brettspiel mit dem selten dämlichen Namen „Rumms – Voll auf die Krone„. Aber okay, es ist ein Kinderspiel da sei das verziehen, das Original heisst übrigens Cube Quest.

Ziel ist es den Königswürfel des Gegners von der schicken Spielmatte zu schubsen und das macht man indem man seine eigenen Würfel mehr oder weniger brachial schnippst. Seine Armee kauft man sich über ein Punktesystem ein, wobei die Einheiten die in einer Box enthalten sind leider nicht genügen um extreme Taktiken umzusetzen. Aber am besten spielt man das Spiel vermutlich eh in Form kleiner Turniere mit 2 Sets.

Es ist jedenfalls ein großartiger Spass, gerade als Abwechslung nach einem kopflastigen Brettspiel und täuscht euch nicht, da sind schon ein paar Untiefen verborgen, allein für die beste Aufstellung der royalen Verteidiger kann man schon mal minutenlange physikalische Überlegungen anstrengen. Nervig ist lediglich dass die Würfel natürlich kreuz und quer durchs Zimmer fliegen, egal wie sehr man versucht sie mit dem Kartondeckel aufzuhalten. Aber das gehört halt einfach dazu, also gleich Schutzbrille mit bestellen.

Not Alone

Von der Spielwiesen neulich habe ich Not Alone mitgebracht, ein Kartenspiel bei dem die Spieler auf dem Planeten eines feindlich gesonnen Aliens notlanden und von dort so schnell wie möglich entkommen müssen. Ein Spieler übernimmt dabei die Rolle des Ausserirdischen und der hat finstere Pläne für die Eindringlinge.

Gespielt wird so: jede Runde bestimmen alle Menschen geheim durch das Ablegen einer Karte an welchem Ort sie sich diese Runde befinden, das Alien sucht sich dann aus wo es zuschlagen will und wenn es jemanden erwischt kommt es dem Sieg einen Schritt näher. Die Verfolgten versuchen indessen so lange auszuharren bis die Rettungskapsel ankommt, wobei sie Nutzen aus den besuchten Orten ziehen können, meist geht es darum Karten zu ziehen was auch bitter nötig ist denn je weniger Karten man auf der Hand hat desto größer ist die Wahrscheinlichkeit dass das Alien errät wo man sich nächste Runde aufhalten wird.

Das Alien bekommt dazu noch steten Nachschub an Aktionskarten, die in bestimmten Phasen spielbar sind, typischerweise sind das zusätzliche Angriffe. Die Astronauten können mit etwas Mühe auch an die ein oder andere solche Karte herankommen und die ist dann ziemlich mächtig. Eine lässt den Spieler beispielsweise in letzter Sekunde entkommen falls das Alien seinen Aufenthaltsort richtig geraten hat. Sehr ärgerlich wenn man derJäger ist.

Not Alone

Wirklich gut funktioniert in dem Spiel dass man sich als Mensch tatsächlich gehetzt fühlt, man muss ja jede Runde aussuchen wo man sich versteckt und dann entscheidet der Ausserirdische in nervenaufreibenden Sekunden, wo er zuschlagen will. Und wenn man entkommen ist kann man sich nur kurz (aber intensiv) darüber freuen und den Effekt geniessen den der besuchte Ort einem gewärt bis es dann schon wieder daran geht sein nächtes Versteck auszuwählen.

Not Alone ist ein spannendes, schnell erlerntes Spiel für zwischendurch, einer muss halt das Alien spielen aber dafür hat der es etwas leichter. Die Karten sehen klasse aus und die Alienmarker auch aber diese Holzspielsteine die noch dabei waren wirken irgendwie anachronistisch in dem SciFi Setting. Ach und der Name des Verlags passt auch: Geek Attitude Games.

Android: Mainframe

Android MainframeAndroid: Mainframe ist im Grunde eine aufgemotzte Variante von Käsekästchen mit Cyberpunk Setting. Man spielt einen Runner der mit anderen Hackern um die Kontrolle eines Rechners kämpft. Dazu gilt es vollständig umrandete Zonen zu erstellen in der man als Einziger Zugangspunkte besitzt, sobald das erreicht ist gilt der Bereich als gesichert und unantastbar. Am Ende bekommt man Punkte für jeden Zugangspunkt in so einer sicheren Zone, multipliziert mit der Anzahl der Felder aus der sie besteht. Und wenig überraschend gewinnt wer am meisten Punkte hat.

Die blauen Barrieren müssen dazu nach vorgegebenen Mustern gelegt werden, genannt Programme und es stehen immer vier zur Auswahl, wobei es einige simple Regeln gibt nach denen die Stäbchen gesetzt werden dürfen. Alternativ dazu kann man einen zusätzlichen Zugangspunkt setzen oder ein Spezialprogramm spielen. Letztere sind ausserordentlich mächtig, jeder Runner hat 3 davon und sie werden aus einem Pool von 5 gezogen. Damit kann man als Gegenspieler nie genau wissen was der feindliche Hacker in der Hinterhand hat.

Das in meinen Augen mächtigste Spezialprogramm lässt den Spieler seinen Zug aussetzen und wenn er wieder an dir Reihe kommt darf er zwei Züge hintereinander ausführen. Dicht gefolgt von einer Routine mit der man eine Aktion eines Gegners annulieren kann. Insgesamt scheint es aber recht gut austariert zu sein.

Zuletzt die entscheidende Frage: macht das Spiel Laune ? Oh, ja, das tut es ! Der Wiederspielwert ist ausgesprochen hoch, jede Partie verläuft anders, es ist schnell zu lernen aber schwierig zu meistern und das Spielmaterial ist klasse. Besser wärs nur wenn die Barrieren fluoreszieren würden, aber da lässt sich bestimmt was basteln 8-)

Die Akte Whitechapel

whitechapelDie Akte Whitechapel ist mehr oder weniger eine gruselige Variante von Scotland Yard. Ein Spieler übernimmt die Rolle von Jack the Ripper im viktorianischen England und versucht vier Nächte hintereinander im Londoner Stadtteil Whitechapel Dirnen zu ermorden, während die übrigen Spieler verzweifelt versuchen ihm das Handwerk zu legen.

Die Regeln sind vergleichsweise simpel: Jack bewegt sich im Verborgenen indem er hinter einem Sichtschirm die Zahl des Feldes notiert auf das er geflohen ist und muss versuchen vor dem Morgengrauen sein Versteck zu erreichen, das er zu Beginn des Spiels festgelegt hat. Die Polizisten versuchen ihn einzukreisen und können in jedem Zug entweder nachfragen ob der Gejagte diese Nacht in einem ihrer Nachbarfelder war oder sie können eine Verhaftung durchführen. Es gibt noch ein paar Sonderregeln, beispielsweise kann Jack Spezialbewegungen durchführen, aber im groben war es das schon.

Das Spiel ist spannend bis zum Schluss, wobei Jack the Ripper naturgemäss den aufregenderen Part hat. Die Detektive müssen langfristig denken und sich strategisch positionieren, denn wo sie die letzte Nacht ihren Dienst beendet haben wirkt sich darauf aus wo sie in der darauffolgenden Nacht die Jagd beginnen. Am Anfang versucht man erst einmal grob die Gegend herauszufinden in der sich das Versteck des Delinquenten befindet um ihn dann später dort stellen zu können, was sich als gar nicht so einfach erweist: bei unserem ersten Versuch haben die Sicherheitsbehörden jedenfalls jämmerlich versagt.

Die Idee ist zwar nicht neu, aber der Flair gefällt mir besser als Scotland Yard und die Ausstattung geht auch in Ordnung. Mir hat’s gefallen und ich freu mich schon darauf mal den Schlitzer zu spielen.

Camel (C)up und Looping Louie

In meiner Brettspielsammlung fehlten noch ein paar locker fluffige Spiele für zwischendurch und da ist mir erst einmal Camel Up in die Hände gefallen. Der Titel ist etwas verwirrend weil sich der Schriftzug auf der Packung in meinen Augen als Camel Cup liest, der offizielle Name ist aber wohl Camel Up. Sei’s drum. Man spielt eine Person der ägyptischen Oberschicht und wettet auf den Ausgang eines chaotischen Kamelrennens, das man lediglich marginal beeinflussen kann indem man Oasen oder Wüstenplättchen auf der Strecke auslegt die das Renntier beschleunigen oder zurückwerfen. Die Kamele werden per Würfelwurf vorwärtsbewegt, der Clou ist dass sich die Viecher aufeinanderstapeln und dadurch völlig unerwartet Nachzügler plötzlich als Favoriten das Feld anführen können. Man gewinnt Camel Up wenn man ein Händchen dafür hat zum richtigen Zeitpunkt die richtige Wette abzuschliessen und natürlich zum größten Teil durch reines Glück.

Was das Spiel neben der kurzen Spieldauer von etwa 30 Minuten und den simplen Regeln auszeichnet ist dass es bis zum Schluss spannend bleibt, denn erst dann werden die lukrativen Wetten auf den Gesamtsieger und das letzte Kamel aufgedeckt. Den ganzen Abend lang kann man es sicher nicht spielen aber ab und zu eine Runde einschieben macht durchaus Laune.

Looping LouieIn die selbe Kerbe schlägt Looping Louie, eigentlich ein Kinderspiel aber offenbar auch bei älteren Semestern vor allem als Trinkspiel beliebt. Jeder Spieler hat 3 Hühnerchips, die er vor dem namensgebenden irren Bruchpiloten verteidigen muss, der batteriebetrieben seine Runden über das Spielfeld zieht. Wenn Louie dem eigenen Hühnerstall zu nahe kommt, muss man im passenden Augenblick einen Hebel betätigen der das Flugzeug je nach Kraftaufwand ein Stück in die Höhe katapultiert, Wenn man geschickt ist, kann man Louie dazu bringen seinen Sinkflug so knapp vor des Gegners Chips zu beenden dass dieser sich nicht mehr retten kann. Allzu enthusiastisch darf man aber auch nicht auf den Hebel hämmern, weil man sonst entweder seine Chips durch die Vibration allein herunterstößt oder Louie liegt einen Looping und attackiert sofort wieder die eigenen Hühner.

Großartiger alberner Spass und relativ robust fabriziert, kann ich weiterempfehlen.

Wuerfelhaufen

WuerfelsammlungGerade verscherbelt: meine Sammlung seltsamer Würfel, ein paar sind wirklich lässig: einer mit 8 Himmelsrichtungen. ein 7-seitiger, ein paar runde (mit einer Kugel darin), Dungeongeneratoren und merkwürdigerweise auch ein kleiner Skarabäus.