Detektiv Conan

Die Anime Serie Detektiv Conan (engl. Case Closed) basiert auf dem gleichnamigen Manga von Gosho Aoyama, es gibt mehr als 600 Episoden auf Japanisch. Ich habe mir die 26 Folgen der ersten Staffel auf Englisch angesehen und fühlte mich sehr gut unterhalten. Es handelt sich um einen Crimefunny vergleichbar mit Inspector Gadget oder Spirou und Fantasio, also eher etwas für Heranwachsende und damit genau das richtige Niveau wenn man erschöpft aus der Arbeit heimkehrt.

Conan (Hommage an Arthur Conan Doyle) ist ein 17-jähriger Hobby Detektiv der durch ein experimentelles Medikament das ihm von sinistren Mitgliedern eines Verbrechersyndikats verabreicht wird in einen 10-Jährigen Buben verwandelt wird. Er zieht bei seiner Jugenfreundin Ran und ihrem Vater Kogorō ein, einem nicht ganz so brillianten Privatermittler dem er fortan mehr oder weniger unauffällig beim Lösen seiner Fälle hilft. Seine technische Ausstattung erhält er von dem verwirrten Professor Hiroshi Agasa der nebenan wohnt und ihn mit allerlei Gadgets versorgt, wie eine Fliege mit der Conan Stimmen imitieren kann, Turnschuhe mit denen er unglaublich harte Bälle schießen kann und dergleichen Dinge mehr. Unterstützung erhält er auch von seinen Schulfreunden die zusammen mit ihm die Detective Boys bilden.

Auch wenn die Serie für Kinder gedacht ist, geht es in den Fällen recht deftig zur Sache. Meist handelt es sich um Mord und Totschlag, durchaus blutig und durchtrieben was einen bizarren Kontrast zum kindlich-unschuldigen Ambiente bildet. Jede Episode ist ein Whodunnit, der Zuschauer wird geschickt zum Mitraten eingeladen indem ein Indiz nach dem anderen präsentiert wird und auch alle Verdächtigen übersichtlich dargestellt werden. Meist gibt es einen Code zu knacken oder ein Rätsel zu lösen und am Ende steht immer eine überraschende Wendung oder eine unerwartete Lösung – ein bisschen wie bei den klassischen Episoden der Drei Fragezeichen.

Erfrischenderweise wird das Ganze mit einer Prise Selbstironie präsentiert und damit funktioniert die Serie auch für etwas ältere Semester. Ein Beispiel: wenn Conan den Fall gelöst hat und die Erwachsenen aufklären will, setzt er Kogorō mit einem Betäubungspfeil ausser Gefecht, versteckt sich hinter dessen Körper und nutzt seinen Stimmimitator um sich als dieser auszugeben, der Glaubwürdigkeit halber. Irgendwann finden das natürlich auch die Umstehenden etwas merkwürdig was zu witzigen Situationen führt.

Ich muss gestehen dass ich am Anfang nicht besonders begeistert von der Serie war, weil es mir doch etwas zu kindisch war, vor allem wenn die Schulfreunde auftreten. Aber die einzelnen Kriminalfälle sind einfach so gut gestrickt daß das nach einiger Zeit keine Rolle mehr spielt, eben wie bei Justus, Peter und Bob oder Percy Pickwick. Das ist sicher nicht jedermanns Sache, aber wer wie ich Crimefunnies mag kann ruhig mal einen Blick riskieren. Ich denke nicht, dass ich mir alle 600 Folgen ansehen werden aber bislang war Detektiv Conan äusserst unterhaltsam.

Death Note

Ich lese ja schon ziemlich lang Comics, aber mit Animes und Mangas bin ich bisher nicht so recht warm geworden. Durch die Band Maximum the Hormone (keine Sorge, zu denen schreib ich auch noch was ;-) bin ich auf Death Note aufmerksam geworden, von ihnen stammt die Musik in Vor- und Abspann ab Folge 20.

Death Note ist ein Anime in 37 Teilen mit je etwa 23 Minuten Länge, basierend auf dem gleichnamigen Manga von Tsugumi Ōba. Die Geschichte handelt von Light Yagami, einem brillianten Schüler der durch Zufall in den Besitz eines magischen Notizbuchs gelangt. Wenn man in dieses Buch den Namen einer Person schreibt und sich dabei ihr Gesicht vorstellt, stirbt dieser Mensch. Light beginnt damit die Möglichkeiten des Notizbuchs auszuloten, seine Opfer sind immer Kriminelle. Er fasst den Plan die Welt von den Bösen zu befreien um damit einen besseren Ort für die Guten zu schaffen.

Schon bald erweckt er die Aufmerksamkeit der Medien und der Polizei und ein Gegenspieler tritt auf den Plan. Es handelt sich um „L“, einem leicht autistischen Detektiv der den Kampf gegen „Kira“, wie Light von den Medien getauft wird aufnimmt. Light entwickelt sich zu einem veritablen Massenmörder, der unzählige Verbrecher über die Klinge springen lässt. Einzig „L“ bereitet ihm Sorgen und so versucht er den Namen und das Gesicht des Detektivs in Erfahrung zu bringen, während „L“ mit durchtriebenen Plänen die Identität von „Kira“ zu ermitteln versucht.

Soweit zur Handlung, die man auch zusammenfassen könnte mit: Pseudonyme schützen ! (zumindest vor Psychopathen mit magischen Notizbüchern). Der Reiz liegt auch etwas darin herauszufinden wer denn jetzt eigentlich der Gute ist und wer der Böse.

Die Serie ist angenehm ruhig erzählt, Spannung kommt durch heikle Situationen und Ränkespiele auf und nicht durch Faustkämpfe. Generell ist Death Note eher etwas für ein erwachsenes Publikum. Vielleicht bilde ich mir’s ein, aber ich denke dass häufiger Twin Peaks zitiert wurde, und zwar Szenen mit Ventilatoren und Ampeln das kam bei David Lynch ja auch öfter vor.

Die Charaktere sind erfrischend markant, vor allem natürlich „L“ der sich vornehmlich von Süßkram und Snacks ernährt und immer etwas abwesend wirkt. Am besten dabei hat mir seine Gestik gefallen: wenn er beispielsweise ein Handy benutzt, sieht es aus als ob er eine Kröte zwischen den Finger hält. Ich denke das werde ich mir auch angewöhnen.

Alles in allem ist die Serie wärmstens zu empfehlen, auch wenn ich finde dass sie bei Folge #25 hätte enden sollen. Danach wirkt es etwas, als ob man ein erfolgreiches Konzept zwanghaft strecken wollte. Vielleicht wieder eine Hommage an Twin Peaks ?

Na gut, schön fand ich natürlich auch daß Folge 33 „scorn“ heisst :-)