Vergebung

Der dritte Teil der Millenium Trilogie von Stieg Larsson hat mir mit Abstand am wenigsten gefallen. Im Grunde genommen räumt der Autor leidenschaftslos das Chaos auf, das er im zweiten Teil hinterlassen hat. Lisbeth im Krankenhaus, Lisbeth vor Gericht und schliesslich Lisbeth im Urlaub. Dazu wenig glaubwürdige Hackereien, eine vollkommen unnötige Stalkernebengeschichte und die vorhersehbare Beziehung Blomkvists mit dieser athletischen SiPo Agentin. Den nagelharten Endkampf fand ich recht gelungen aber gerettet hat er das Buch dann doch nicht. Schade, da war meine Hoffnung auf einen fulminanten Thriller wohl – vergeblich.

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Bonedance

bonedance

Man kann ja nie zu viele virtuelle Bands haben, daher habe ich schon wieder eine neue gegründet ;-) Bonedance ist meine Schublade für das ganze Melody-Hardcore-Punk Zeug das ich zocke wenn mal ausnahmsweise die Sonne scheint und ich zu gut gelaunt für Doom bin. Das erste Stück heisst King without a Crown, vielleicht leg ich da irgendwann sogar mal Vocals drüber. Mal sehn.

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Der Nerd beim Impfen

Neulich war ich beim Impfen und ich kann nicht anders, da kommt bei mir der Sammler durch. Ich habe natürlich schon vorher geschaut was für Pestilenzen meinem Immunsystem schon vorgestellt wurden – und wie bei jeder Sammlung das Wichtigste: was mir noch fehlt. Bei der Beratung wurde festgestellt dass ich einen Klassiker noch nicht vollständig hatte, damit war das Budget dann leider schon verbraucht und ich konnte mir nicht noch die Immunisierung gegen Japanische Enziphalitis gönnen, mit der ich schon beim Schmökern des Angebots geliebäugelt hatte, bloss weil der Name so exotisch klingt. Impfen ist schon was feines, auch aus einer romantischen Sichtweise heraus: das ist ein bisschen als ob man zum Dorfschamanen geht und ein paar Talismane für eine längere Reise ersteht, mit dem Unterschied dass es wirkt natürlich. Es ist einfach ein tröstlicher Gedanke zu wissen an was man die nächsten Jahre sicher nicht erkranken wird.

Monty Python’s Flying Circus

Vor einiger Zeit stolperte ich über eine Monty Python Referenz die mir unbekannt war, also  habe ich mir aus Busse alle 45 Folgen im Originalton angesehen. Der Humor hat die vielen Jahre recht gut überdauert, aber die vielen Scherze die das Fernsehen an sich aufs Korn nehmen funktionieren nicht mehr so richtig weil sich die Ästhetik so sehr gewandelt hat. Bei einigen Sketchen, besonders wenn ältere Frauen vorkommen habe ich mich sehr schwer getan das Gekrächze zu verstehen. Der ein oder andere Lacher war schon dabei, aber im Grunde reicht es den Sinn des Lebens zu sehen – der fliegende Zirkus ist wohl nur noch etwas für Komplettisten und Kulturhistoriker.

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Corsair

Mir schlägt der Winter auf’s Gemüt, die Kälte, die Glätte, der Matsch, die Dunkelheit, der Rollsplitt – es nervt gewaltig. Wenn ich morgens nach dem Aufstehen Schnee auf meinem Balkon liegen sehe, weiss ich schon dass ich den ganzen Tag wieder darüber nachdenken werde wohin ich auswandern könnte um dem Wetterunbill zu entkommen. Seufz.

Umso schöner wenn ich dann etwas entdecke das meine finstere Stimmung etwas aufhellt, wie das wunderbare selbstbetitelte Corsair Album. Das Quartett aus Virginia spielt instrumentallastigen, erdigen Rock mit zahlreichen Schnörkeln, Dudelparts und Solos. Der Gesang ist eher Nebensache, im Vordergrund stehen klar die Gitarren. Es fühlt sich an, als ob die Stücke live und analog aufgenommen worden wären. Alles etwas kantig dafür mit Herz. Damit vertreiben sie zwar nicht den Winter, aber sie machen ihn ein bisschen erträglicher wofür ich sehr dankbar bin.

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Torchlight II

Ich kann nicht genau sagen warum, aber der Diablo-Klon Torchlight 2 hat mir besser gefallen als das Original von Blizzard. Zunächst einmal hat es nur 1/3 vom großen Vorbild gekostet aber mit etwa 20 Stunden Spielzeit ist der Inhalt auch geringer. Vielleicht liegt es auch an der Welt, die neben dem üblichen Fantasyplunder auch Steampunk Elemente enthält, was erstaunlich gut funktioniert. Es gibt allerlei Schusswaffen, dampfbetriebene Roboter und feuerspeiendes Rohrwerk. Bei den Gegnern habe ich mich besonders über die Schabenkrieger gefreut, man ist es ja gewohnt gegen Spinnen und allerlei Gewürm zu kämpfen aber menschengroße Kakerlaken sind mir bislang nicht untergekommen. Witzig auch das Haustier, das man sich zu Beginn aussuchen darf und das Botengänge in die Stadt erledigen kann. Ich habe mich für ein extrem exotisches Geschöpf entschieden: einen Dachs. Hier beisst Sepp, mein Dachs eine Riesenschabe:

torchlight2Ich habe einen Magier gespielt, wie es so meine Art ist. Als Hauptangriff hatte ich das ganze Spiel über den Feuerball, als Sekundärzauber später die Teleportation welche mir etliche male die Haut gerettet hat. Gegen Gegner in der Überzahl noch zielsuchende Feuersäulen und einen astralen Schergen der mich ein paar Sekunden lang unterstützt. Damit bin ich recht gut durchgekommen, gestorben ist mein Magier vielleicht ein dutzend mal. Meistens weil ich während einem vermeintlich harmlosen Scharmützel in meinem Inventar herumgestöbert habe.

Eine nette Idee sind auch die kleinen Tümpel an denen man fischen kann, den Fang verfüttert man dann an sein Haustier und verwandelt es damit eine Weile in eine andere Kreatur die den Spieler aber mehr verwirrt als ihm zu nutzen.

Torchlight ist prächtige Hack & Slay Unterhaltung, gerade wenn man nicht mehrere Projektjahre investieren will um das Ende zu erreichen. Wenn ich mich recht entsinne musste man sich irgendwo registrieren um das Spiel spielen zu können – trotz Steam und auch im Einzelspielermodus, das wäre dann das einzige Haar in der Suppe.

Spika in Snüzz

Am Wochenende waren wir mal wieder auf einem Konzert, es spielten Spika in Snüzz aus München auf. Für einen kleinen Aufpreis hätte man die neueste Veröffentlichung auf Vinyl nach Hause nehmen können, da hätte ich mir die Option gewünscht stattdessen einen Downloadcode für Mp3s kaufen zu können, aber irgendwas hab ich ja immer zu jammern. Besonders angetan war ich von der Stimme und der Energie der Frontfrau und der große, ausgiebig tätowierte Bassist hat mich irgendwie schwer beeindruckt. Jedenfalls habe ich mir das Debutalbum rausgelassen und bin sehr angetan davon, besonders von Planet of the Apes und Read between the lines. Ein paar Gurken sind auch dabei, aber die übergehe ich mal großzügig aus purem Lokalpatriotismus :-)

Spika in Snüzz

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