Nerdshirt des Monats

pokemonNach 2 Wochen Pokémon Go und gefühlten 100km Herumspazierens bin ich Level 17, habe 65 verschiedene Monster und immer noch Spass an dem Spiel. Allerdings nutzt sich die Monsterjagd schon etwas ab, weil man immer seltener etwas neues findet und immer häufiger Rattattas, Pidgets und Spearows die man dann nur noch aufsammelt um Sternenstaub anzuhäufen mit dem man Pokémons hochleveln kann. Mit dem anderen Teil des Spiels, bei dem man Arenas einnehmen kann habe ich nicht so wahnsinnig viel am Hut, aber vielleicht gibt es noch mal einen Motivationsschub sobald man Monster tauschen kann. Geloht hat sich die Installation jedenfalls jetzt schon, allein für den Anreiz mal länger draussen herumzulaufen. Und natürlich um einen Anlass für ein neues Nerdshirt zu haben ;-)

Pokémon Go

Mein Wissen rund um Pokémon ist recht bescheiden, ich habe weder die Animes gesehen noch das Kartenspiel gespielt und auch kein Computerspiel aus dem Franchise. Aber nachdem ich den Vorläufer Ingress ganz interessant fand und ein Ersatz für die Paninisammelsucht her muss kam mir die App gerade recht, auch weil man dadurch wie schon beim Geocaching einen Anreiz hat draussen herumzuwatscheln selbst bei unwirtlichem Wetter.

Man spielt Pokémon Go indem man durch seine Umgebung streift und mit Wegpukten interagiert, ab und an trifft man dabei auf eines dieser Monster, dann vibriert das Handy und man bewirft es solange mit Bällen bis man es gefangen hat. Doppelt gefangene Monster kann man verscherbeln und mit den Resourcen die man dafür bekommt kann man andere Pokémons hoch leveln.

Später kann man dann seine Monster trainieren und gegen andere kämpfen lassen, aber dafür muss man erst mal ein paar Level aufsteigen. Die dafür nötige Erfahrung sammelt man indem man Wegpunkte abläuft und Pokémons einfängt. Man kann auch kooperieren indem man beispielsweise einen Wegpunkt mit einem Bonus bestückt worauf dieser Monster aus der Umgebaung anlockt, was dann zu merkwürdigen Ansammlungen von Leuten die auf Smartphoes starren führt, wie vorhin in einem Park in der Nähe. Ich hatte da allerdings den Eindruck dass das Mobilfunknetz etwas ausbremst wenn zu viele Spieler auf einem Haufen sind. Vielleicht ist’s aber auch einfach bloss die Last auf den Servern, die mich heute um mindestens 2 Fänge gebracht hat: manchmal friert die App nach einem Fang ein und wenn man dann ungeduldig neu startet hat man das Biest leider nicht in der Sammlung.

Nach 2 Tagen mit ausgiebigen Spaziergänge habe ich Level 5 erreicht, 5 unterschiedliche Pokémons gefangen und bin mehr als 10km herumgelatscht. Mein erster Fang war übrigens auf dem Nachhauseweg vom Supermarkt: ein Rattata. Und es ist wirklich erstaunlich wie viele Leute das Spiel zocken, praktisch in jedem Park und auf jedem größeren Platz stehen verwirrte Mombies herum und helfen sich gegenseitig mit Powerbanks ihre Handies am Leben zu erhalten. Mal sehen ob es langfristig Spass macht, aber ein paar Tage dezente körperliche Ertüchtigung sind auf jeden Fall schon mal garantiert und es peppt definitiv den Alltag auf: der Gang zur Post kann mit einem Pikatchu in der Sammlung enden !

Wytch Hazel, Monument, Virus und so weiter

Sisyphus hätte seine wahre Freude an meinem neusten Spleen: ich versuche nach und nach alle meine Mp3s mit Lyrics auszustatten, nachdem ich herausgefunden habe dass der iPod das anzeigen kann. Ein unfassbarer Berg Arbeit aber eben auch sehr angenehm wenn man die Texte dann mitlesen kann. Eigentlich sollte das bei gekauften Musikdateien ja schon enthalten sein, manchmal frage ich mich schon was Plattenfirmen eigentlich den lieben langen Tag lang tun.

Hier meine derzeitigen Dauerbeschallungskandidaten:

Prelude von Wytch Hazel, majestätischer epischer Rock durchsetzt mit etlichen Dudelparts die man vortrefflich vor sich hinpfeifen kann. Allerdings muss man ein Faible für Pathos haben, sonst macht das Album wenig Spass.

Apropos Gitarrengedudel, wer Iron Maiden schätzt aber von den ausufernden Progstücken der letzten Veröffentlichungen enttäuscht ist, möge sich mal Hair of the Dog von Monument zu Gemüte führen. Die klingen mehr nach Maiden als Maiden selbst, mit gedoppelten Harmonien, Steve Harris Basslinien und der Sänger ist stellenweise auch nicht allzuweit von Bruce Dickinson entfernt. Sehr schön, auch wenn ein, zwei Gurken dabei sind.

Und dann habe ich noch Momento Collider von Virus auf der Liste, was die Norweger da spielen ist wirklich schwer einzuordnen. Relativ geradlinige Midtempogrooves treffen auf seltsame Bassläufe und dazu gibt es dissonante Akkorde und darüber singt / rezitiert jemand recht theatralisch gar düstere Texte. Seltsam und interessant und weniger anstrengend als ihr jetzt befürchtet.

Sonst grabe ich mal wieder in grauer Vorzeit: die ersten beiden Blind Guardian Alben sind doch besser als ich dachte, alte Benediction laufen mir recht angenehm ins Ohr, am soften Ende der Skala dürfen’s auch mal die Smiths sein. Therapy?, die Band mit der aufdringlichsten Snare überhaupt waren aus meinem Kosmos ganz verschwunden bis ich das famose Disquiet von 2015 entdeckte. Ist ein würdiger Troublegum Nachfolger. Dann natürlich noch das Pflichtprogramm: Denner / Shermann, das Gitarrenduo von Mercyful Fate haben Neues am Start, neue EP von Candlemass, Nattesferd von Kvelertak , die großartigen Vektor und gerne auch mal Paradox. Und völlig überraschend: Popcorn von Hot Butter, Equinoxe von Jean Michel Jarre und Discovery von Daft Punk. Als Sahnhäubchen am Schluss sei noch auf den Massenmörder-Doom von Church of Misery hingewiesen, passt gut wenn man diese Crime Zeitschrift liest.

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Die Akte Whitechapel

whitechapelDie Akte Whitechapel ist mehr oder weniger eine gruselige Variante von Scotland Yard. Ein Spieler übernimmt die Rolle von Jack the Ripper im viktorianischen England und versucht vier Nächte hintereinander im Londoner Stadtteil Whitechapel Dirnen zu ermorden, während die übrigen Spieler verzweifelt versuchen ihm das Handwerk zu legen.

Die Regeln sind vergleichsweise simpel: Jack bewegt sich im Verborgenen indem er hinter einem Sichtschirm die Zahl des Feldes notiert auf das er geflohen ist und muss versuchen vor dem Morgengrauen sein Versteck zu erreichen, das er zu Beginn des Spiels festgelegt hat. Die Polizisten versuchen ihn einzukreisen und können in jedem Zug entweder nachfragen ob der Gejagte diese Nacht in einem ihrer Nachbarfelder war oder sie können eine Verhaftung durchführen. Es gibt noch ein paar Sonderregeln, beispielsweise kann Jack Spezialbewegungen durchführen, aber im groben war es das schon.

Das Spiel ist spannend bis zum Schluss, wobei Jack the Ripper naturgemäss den aufregenderen Part hat. Die Detektive müssen langfristig denken und sich strategisch positionieren, denn wo sie die letzte Nacht ihren Dienst beendet haben wirkt sich darauf aus wo sie in der darauffolgenden Nacht die Jagd beginnen. Am Anfang versucht man erst einmal grob die Gegend herauszufinden in der sich das Versteck des Delinquenten befindet um ihn dann später dort stellen zu können, was sich als gar nicht so einfach erweist: bei unserem ersten Versuch haben die Sicherheitsbehörden jedenfalls jämmerlich versagt.

Die Idee ist zwar nicht neu, aber der Flair gefällt mir besser als Scotland Yard und die Ausstattung geht auch in Ordnung. Mir hat’s gefallen und ich freu mich schon darauf mal den Schlitzer zu spielen.