Liebster Award

0. Leider bin ich kein besonders guter Netzwerker, daher fürchte ich der Liebste Award wird bei mir stecken bleiben :-/ Aber ich freue mich natürlich demütigst über die völlig unverdiente Aufmerksamkeit und antworte folgendes:

1. Warum bloggst oder podcastest du? Ich lese selbst gerne obskure Foren und Blogs und freue mich wie ein Kind im Süsswarenladen wenn ich irgendetwas Neues entdecke das mich fesselt. Es würde mich freuen wenn das jemandem genauso geht wenn er zufällig auf mein Blog stösst. Aber hauptsächlich schreibe ich weil es mir Spass macht, so einfach ist das :-)

2. Und für wen? Ich antworte mal so: stell dir vor du machst Urlaub in einem idyllischen Provinzdorf und im örtlichen Supermarkt stolperst du über ein Furryfanzine das offenbar der Sohn der Kassiererin in pubertärem Eifer herstellt. Wenn du Freude an so etwas hast magst du vielleicht auch Teile hiervon.

3. Was ist der seltsamste Ort, an dem du je geschrieben oder gepodcastet hast? Einmal tatsächlich an einem Pool auf Bali, aber ehrlich gesagt bloss um das einmal gemacht zu haben.

4. Von welchem Blog oder Podcast wünschst du dir mehr, weil er einfach so toll ist? Ich mag derzeit sehr gerne den Troja Alert, wo antike Sagen und Mythen erzählt und besprochen werden. Sehr entspannend und ab und zu gibt es auch eine Erleuchtung, da wäre ich einer höheren Veröffentlichungsfreqeuenz nicht abgeneigt.

5. Star Trek, Star Wars, oder alles Nerd-Kram? Star Wars ist natürlich besser als Star Trek, einfach weil es menschlicher ist mit den ganzen versifften Raumschiffen und den Weltraumhalunken. Am meisten mag ich die überbordende Phantasie die in Star Wars steckt, Star Trek ist halt eher die erwachsene, nüchterne Spacephilosophenshow. Aber schön dass es beides gibt !

6. Welchen peinlichen Film, Buch o.ä. magst du am liebsten (guilty pleasure)? Mir ist nichts so richtig peinlich, entweder ich mag es und trau mich das auch zu sagen oder eben nicht.

7. Welches Buch liest du gerade und wieso? Afterparty von Daryl Gregory, das ist eine Geschichte über synthetische Drogen die man in naher Zukunft mit ChemJet Druckern in der Garage herstellen kann. Ich glaube das wurde von Cory Doctorow empfohlen und auf dessen Urteil kann man sich in der Regel verlassen. Bislang gefällt es mir, aber es hat leider auch seine Längen.

8. Wie gruselig muss es werden, damit du dich unter der Bettdecke versteckst? Also manchmal nachts im Wald beim Geocaching, wenn meine Begleitung ausser Sichtweite ist und ich allein im Dunkeln stehe wird’s mir schon mulmig. Insbesondere wenn zuvor Gewehrschüsse von Jägern zu hören waren… Und Paranormal Activity fand ich auch ziemlich bitter.

9. Wer ist der Held oder die Heldin deiner Kindheit und warum ist er oder sie es noch oder nicht mehr? Greg Graffin von Bad Religion, als moralischer Leuchtturm.

10. Bei welcher deiner Lieblingsbands rennen alle weg, wenn du ihre Lieder spielst? Nile beispielsweise. Ich gebe ja zu, dass man sich da ein bisserl reinhören muss, aber so arg ist es jetzt ja auch wieder nicht !!1!

11. Welches Thema würdest du gerne einmal behandeln, hast dich aber noch nicht herangetraut? Frau, Umwelt und Karneval.

The Other F Word / Sound It Out

Heute möchte ich mal zwei melancholische Filme empfehlen die das Musikbusiness aus ungewöhnlichen Perspektiven beleuchten. In The Other F Word geht es darum wie die alternden kalifornischen Punks damit umgehen Väter zu sein. Können ganzkörpertätowierte anarchistische Drogies mit bunten Haaren gute Eltern sein ? Insbesondere wenn sie den grössten Teil des Jahres in aller Herren Länder unterwegs sein müssen weil Bands schon lange nicht mehr an Plattenverkäufen verdienen ? Im Mittelpunkt steht Jim Lindberg von Pennywise, der die Band nach 20 Jahren verlässt um sich besser um seine Familie kümmern zu können. Darüberhinaus gibt es tiefe Einblicke ins Elterndasein von Fat Mike, Flea, Tony Adolescent, Brett Gurewitz, Greg Hetson, Tim McIlrath, Tony Hawks und vielen anderen. Herzerwärmend.

Die zweite Dokumentation die ich euch ans Herz legen möchte heisst Sound It Out und erzählt vom letzten Plattenladen einer Kleinstadt im Nordosten Englands. Es geht um Musikliebhaber und Sammler und deren Angst um das Fortbestehen ihres Ladens, der ja weit mehr ist als nur ein Geschäft in dem Tonträger feilgeboten werden. Man frägt sich unweigerlich was aus den gescheiterten Existenzen werden soll, für die das Sound It Out ein sicherer Hafen in ihrem stürmischen Leben war. Ich fand den Film ziemlich deprimierend, vor allem weil ich nicht glaube dass es einen Ausweg für die Plattenläden gibt denn auch das Vinylrevival wird sie nicht vor dem Untergang retten. Und ich bin ja selbst nicht unschuldig, denn ich kaufe mir Musik und Merchandise ja auch beinahe ausschliesslich im Netz. Auf der anderen Seite gab es aber nie mehr Auswahl und es war nie leichter neue Musik zu entdecken. Ich denke das verschiebt sich einfach alles in die Virtualität, traurig bloss für diejenigen die zurückbleiben.

Des Hobbits letzter Teil

Natürlich kann man auch dem letzten Teil der Hobbit Trilogie wieder vorwerfen dass er diese Mischung aus Computerspiel- und Making-of-Optik hat, oder dass Peter Jackson die Romanvorlage unnötig aufgebläht hat oder dass die hehre Highfantasy Atmosphäre durch die absurden Actionszenen verwässert wird. Man kann aber auch einfach Spass daran haben und dem Kritiker wohlfeil entgegnen: Deine Mutter zieht Katapulte nach Isengard !

Ich jedenfalls hatte einen phantastischen Kinoabend und fand sogar die 14.50 € Eintritt akzeptabel angesichts der Tatsache dass ich 2 1/2 Stunden bestens unterhalten wurde. Die 45 Minuten Kinowerbung nervt allerdings wie eh und jeh.

Am besten haben mir die Reittiere gefallen, allen voran das Reitschwein, dicht gefolgt vom Hirsch und nicht zu vergessen die Gemsen oder was auch immer die Zwerge bestiegen haben um den Berg zu erklimmen. Glorreich war auch Thorins Kampf auf dem Eis und natürlich die obligatorischen Legolas Stunts. Um es in eBay-Sprech zu sagen: alles bestens, gerne wieder !

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The Black Box und BAD_COMMAND

Neulich bin ich beim Stöbern nach interessanter elektronischer Musik auf Aivi & Surasshu gestossen, angezogen hat mich zunächst einmal das Cover im Stil frankobelgischer Comics und die Tatsache dass zum Album noch eine Bildergeschichte dargeboten wird. Letztere fand ich nicht so richtig lesenswert aber die Musik ist dafür umso spannender: Jazziges Piano trifft auf Chiptunes ! So stelle ich mir die Hintergrundbeschallung einer Bar auf einer Mondbasis vor.

Und um den Kreislauf danach wieder in Schwung zu bekommen empfehle ich BAD_COMMAND von Bandetto. Ein fröhliches Breakcore / Gabber Album das müde Knochen durchschüttelt und zum hektischen Zappeln anregt. Übrigens, der perfekte Ort um diese Art Musik zu hören ist meines Erachtens nach eine Hüpfburg.

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Die drei ??? Adventskalender

Drei Fragezeichen AdventskalenderDiesem Adventskalender konnte ich nicht widerstehen: Rätsel im Gespensterschloss ! Ich hatte ja keine Ahnung dass neben Überraschungseier- und Bayernloskalendern auch noch welche für Nerds gibt. Und so funktioniert er: jeden Tag gilt es ein Rätsel zu lösen um das richtige Türchen herauszufinden. Dahinter erwartet den geneigten Juniordetektiv (oder den alternden Nerd) ein Gimmick das vermutlich nicht nur Selbstzweck ist sondern auch beim Lösen zukünftiger Aufgaben hilft (zumindest würde ich mir das wünschen).

Gerade habe ich das erste Fach geöffnet und im Inneren eine bedruckte schwarze Plastikfolie gefunden. Mein erster Gedanke war „Oh, ein Drei Fragezeichen Müllbeutel ?! Um darin den ganzen Kruscht zu entsorgen der hinter den 23 restlichen Türchen steckt ?!„. Bei genaurem Hinsehen entpuppte es sich aber als Absperrband zum Sichern von Tatorten:

Detektive im EinsatzWunderbar ! Ich kann’s kaum erwarten die restlichen Gimmicks auszupacken 8-)

Braunschlag

David Schalko, der uns schon den Aufschneider brachte, hat mit Braunschlag eine 8-teilige Serie abgeliefert die einen so starken Sog hat dass zumindest ich mich nicht davon losreissen konnte bis das Finale erreicht war.

Die namensgebenden Gemeinde an der tschechischen Grenze ist wegen einiger dubioser Geschäfte pleite worauf der Bürgermeister und sein Spezl der Diskothekenbetreiber eine Marienerscheinung fingieren um solvente Pilger in den Ort zu locken. Fast hat es den Anschein als ob der Coup höhere Mächte verärgert hat, denn fortan stürzt eine Katastrophe nach der anderen auf Braunschlag ein.

Fast alle Protagonisten sprechen starken Dialekt, so dass es Nordlichter vermutlich schwer haben werden den Dialogen zu folgen. Wer aber mit der Gnade der südlichen Geburt gesegnet ist, den erwartet eine bizarr lustige und gleichzeitig tragische Geschichte in der man nebenbei man noch einige derbe Sprachschnipsel aus der Alpenrepublik lernt. Kurzum: Braunschlag ist Pflichtprogramm für Freunde von skurillem schwarzen Humor.

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