Blood Bowl 2

Blood Bowl 2

Stellt schon mal ein Sixpack Bloodweiser kalt: es gibt mal wieder ein neues Blood Bowl Computerspiel und es rockt. Ich spiele natürlich die Orks, die mächtigen Skull Krushaz ! Als erstes habe ich den Mehrspielermodus probiert, aber nach 2 Spielen sofort wieder damit aufgehört: neben dem offensichtlichen Ungemach dass man nicht pausieren kann (um neues Bloodweiser aus dem Kühlschrank zu holen) waren die beiden Partien auch echt zum abgewöhnen: im ersten Spiel hatte ich Glück und mir gelang es dem feindlichen Werfer den Ball abzuluchsen, als Reaktion hat mein Gegner das Spiel verlassen. Timeout abwarten, keine Punkte bekommen, nächstes Spiel: in der zweiten Runde stirbt einer meiner Blitzer. Grrr.

Der Computergegner ist okay aber nicht so richtig clever, man kann also entspannt ein paar Partien zocken, gewinnt praktisch immer und levelt sein Team hoch bis man seine Traummannschaft beisammen hat. Zu Cheerleaders, Rerolls usw. kann man auch sein Stadion ausbauen was mitunter gegen ungünstige Kick-Off Ereignisse schützt. Aber große Spannung kommt dabei leider nicht auf, da muss man trotz der Quitter wohl doch mehrspielern.

Es gibt auch einen Transfermarkt für Starspieler, allerdings funktioniert der zumindest bei mir (noch) nicht. 9 Rassen sind spielbar, vermutlich kommen weitere mit dem unvermeidlichen DLC dazu. Die Einspieler bei erlogreichen Aktionen sind sehr lässig, die Kameraführung dagegen ist etwas ungeschickt. Kleiner Tipp: benennt eure Spieler um, dann habt ihr es leichter euren Spieler beim Blocken zu erkennen, wenn ihr mal gegen ein Team der gleichen Rasse spielt.

Blood Bowl eben, das Spiel in dem dein Ballträger beim Sprinten in die Endzone trotz Reroll so unglücklich stürzt dass er dabei verendet. Aber eben auch das Spiel in dem dein Troll einen Goblin mitsamt dem Ball über die gegnerische Abwehr hinwegschleudert.

Zombiecide

zombiecideZombiecide ist ein kooperatives Brettspiel für bis zu 6 Spieler und wie man dem Titel unschwer entnehmen kann müssen die Protagonisten Horden von Untoten häckseln um zu überleben. Die Zombies sind langsam und vollkommen berechenbar aber leider auch zahlreich und jede Runde werden es mehr. Um zu gewinnen sind verschiedene Missionen zu erfüllen, so gilt es beispielsweise bestimmte Vorräte zu sammeln und damit das Spielfeld zu verlassen.

Die Regeln sind sehr einfach gehalten und zu Beginn des Spiels wirkt die Aufgabe recht überschaubar aber schon nach ein paar Runden und einigen missglückten Würfelwürfen übt man sich nur noch in Flucht und Schadensbegrenzung, denn gestorben ist man in Zombiecide schnell: 2 Treffer und es ist aus. Obendrein müssen die Spieler auch möglichst leise zu Werke gehen, denn jedes Geräusch lockt die Unholde an. Für erlegte Untote gibt es Erfahrungspunkte und dafür wiederum verbessern sich die Spieler, gleichzeitig werden aber auch die Zombies besser so dass ein Levelaufstieg ein zweifelhaftes Vergnügen ist.

Unsere erste Mission nahm das erwartete Ende: wir wurde überrannt, hatten allerdings mächtig Spass dabei. Das Spielmaterial, insbesondere die Miniaturen sind vortrefflich was bei dem saftigen Preis (~75 €) aber auch so sein sollte. Erwähnenswert ist vielleicht noch dass das Spiel über Kickstarter finanziert wurde und offenbar aus der Ecke der Cool Mini or Not Gemeinde stammt. Die deutsche Übersetzung ist übrigens recht gelungen und wie es sich gehört gibt es schon einige Erweiterungen. Der einzige Makel den ich zu mokieren habe ist, dass die Bodenplatten leicht verrutschen, da hätte ich mir so einen Puzzelteilmechanismus gewünscht. Davon abgesehen: Braaaiiinnnsss !!!

Relic

Ich war nie ein großer Freund von Talisman, allerdings hatte ich das Spiel schon sehr lange nicht mehr gespielt und als ich sah dass es mit Relic eine Variante davon gibt die im Warhammer 40k Universum spielt beschloss ich dem Machwerk eine Chance zu geben.

Gefallen hat mir der Stil, also die Bilder und Grafiken die wie man es von Games Workshop kennt absolut prächtig sind und das Spielmaterial ist wie bei Fantasy Flight Games gewohnt über jeden Zweifel erhaben. Das Brettspiel selbst aber ist leider eins der schlechtesten das ich je erdulden musste und schon 5 Minuten nachdem das Spielfeld aufgebaut war, war ich in Rage und wusste dass die Box sofort wieder aus meinem Regal zu verschwinden hat.

Relic ist ein reines Glücksspiel, der Spieler kann praktisch nur aussuchen ob er seine Figur im oder gegen den Uhrzeigersinn ziehen will und der Rest ist sinnfreies Gewürfel ohne jegliche taktische Tiefe. Da ist mir ja Mensch ärger dich nicht noch lieber, das versucht wenigstens nicht seine Simplizität hinter einem SciFi-Fluff-Nebel zu verschleiern. Furchtbar.

Escape

Escape ist ein kooperatives Brettspiel in dem die Spieler die Rolle von Abenteurern übernehmen, die in einem Tempel möglichst viele magische Steine aktivieren müssen um aus dem einstürzenden Gemäuer zu entkommen. Es gibt einen Vorrat aus dem diese magischen Steine genommen werden und je weniger davon noch übrig sind wenn die Spieler beim Ausgang angekommen sind desto leichter können sie die letzte Aufgabe lösen. Escape wird in Echtzeit gespielt, während des Spiels läuft ein Soundtrack und nach spätestens 10 Minuten müssen die Abenteurer den Tempel verlassen haben. Sollte auch nur einer es nicht schaffen, verlieren alle Spieler das Spiel.

Um sich zu bewegen, neue Räume zu entdecken oder Aufgaben zu lösen wird gewürfelt, es gilt verschiedene Kombinationen von Symbolen zu erlangen. Wenn ein Würfel das Fluchsymbol zeigt darf man diesen nicht mehr nutzen bis man ihn mit einem Gegenzauber gebannt hat, dadurch kann es passieren dass ein Abenteurer handlungsunfähig in einem Raum festsitzt weil er keinen einzigen Würfel mehr zur Verfügung hat. Um dem armen Tropf zu helfen muss sich dann ein Mitspieler zu ihm gesellen und ihm mit einem Gegenfluch aushelfen. Das ist besonders nervenaufreibend wenn es gilt unter Zeitdruck in die Startkammer zurückzueilen, diese Aufgabe wird durch den Soundtrack ausgelöst und sorgt für einige Aufregung.

Escape

Besonders an Escape ist, dass alle Spieler gleichzeitig spielen. Das ist ein ziemlicher Radau, weil wirklich alle zur selben Zeit würfeln bis zur Erschöpfung, nebenbei der Soundtrack läuft und man sich währenddessen über den Lärm hinweg auch noch absprechen muss. Das ist das genaue Gegenteil eines beschaulichen Brettspiels und erinnert von der Hektik her etwas an das großartige Space Alert. Wir haben jedes einzelne Spiel gewonnen, es ist also ein bisschen zu leicht aber man kann den Schwierigkeitsgrad einfach steigern indem man mehr Steine in den Vorrat legt. Wenn man die Komplexität etwas erhöhen mag, kann man auf die beiden im Grundspiel enthaltenen Zusatzmodule Flüche und Schätze zurückgreifen, wobei vor allem ersteres zu großer Erheiterung führen sollte (es gibt beispielsweise einen Fluch bei dem man immer eine Hand an den Kopf halten muss bis man ihn gebannt hat). Es gibt natürlich auch Erweiterungssets.

Fazit: Escape ist ein witziges Spiel für zwischendurch, wenn man seinen Puls mal ein wenig in die Höhe treiben möchte und wegen der einfachen Regeln auch für Gelegenheitszocker geeignet. Mir hat’s gut gefallen (meinen Nachbarn vermutlich eher weniger ;-).

Fluxx

Ab und zu will man ja mal ein etwas simpleres Spiel zocken, in diese Kategorie fällt Fluxx von Looney Labs. Das Spiel beginnt mit zwei simplen Grundregeln: ziehe eine Karte und spiele eine Karte. Der Clou ist, dass man diese Regeln durch das Ausspielen von Karten verändern kann, beispielsweise müssen dann alle Spieler 4 Karten ziehen und 2 Karten ausspielen. Gewinnen kann man das Spiel indem man eine Karte ausspielt die für alle Spieler die Siegbedingungen vorgibt, meist muss man eine bestimmte Kombination von Sammelkarten ausliegen haben um zu gewinnen.

Fluxx ist ganz lustig, aber wegen der vielen völlig unberechenbaren Momente kann man nicht taktisch vorgehen und gewinnt letztendlich hauptsächlich durch pures Glück. Zur kurzen Auflockerung eines Spieleabends taugt es allerdings durchaus.

Descent, die 2. Edition

Wegen einiger kritischen Besprechungen war ich zunächst äusserst skeptisch gegenüber der Neuauflage des üppigen Dungeoncrawlers. Wer es nicht kennt: Descent ist ein Brettspiel, in dem eine Heldengruppe sich durch ein Szenario kämpft wie in einem klassischen Rollenspiel, der Fokus liegt allerdings nicht darauf eine Geschichte zu erzählen oder einen Charakter zu verkörpern, sondern darauf Monster niederzumetzeln und Schätze zu finden.

Der größte Kritikpunkt an der 2. Edition (oder hier auf deutsch) war dass Komplexität herausgenommen wurde, doch genau das ist in meinen Augen eine entscheidende Verbesserung: früher dauerte ein Szenario mit Leichtigkeit 6 Stunden und mehr. Jetzt spielt man viele kleine Abschnitte von vielleicht 1-2 Stunden Länge, die allerdings miteinander verknüpft sind und wer Lust auf ein epischeres Spielerlebnis hat, kann eine Kampagne spielen bei der sowohl die Helden als auch der Dungeonmaster von Level zu Level Erfahrung sammeln können und damit neue Fähigkeiten erlangen. Durch die Aufteilung in kleine, handhabbare Häppchen ist es beispielsweise problemlos möglich einen neuen Spieler während eines laufenden Spiels in die Gruppe aufzunehmen: dieser muss lediglich auf den nächsten Abschnitt des Abenteuers warten.

Descent 2. Edition

Die Regeln wurden glattgeschliffen und sind mittlerweile sehr geradlinig und intuitiv, vor allem das Bestimmen der Sichtlinien und die Bewegung großer Kreaturen wird jetzt deutlich großzügiger gehandhabt. Sehr fein finde ich die Neuerung beim Kampf, dass der Verteidiger jetzt seine Abwehr erwürfeln muss, damit ist man mehr ins Geschehen involviert auch wenn man gerade nicht am Zug ist. Descent II spielt sich sehr flüssig, auch weil wenig im Regelwerk nachgelesen werden muss da vieles auf den schicken Spielkarten erläutert ist.

Im Grundspiel sind 16 Missionen enthalten, die sich meist auf 2 Abschnitte aufteilen. Man kann die Szenarios auch mehrmals spielen ohne dass es fad wird, denn es gibt ein paar Elemente die sich von Spiel zu Spiel unterscheiden, beispielsweise kann der Overlord manchmal die Monster auswählen mit welchen er die Helden malträtieren möchte. Und es gibt auch ein paar zufällige Elemente, etwa welche Gegenstände die tapferen Recken in ihrem Abenteuer finden.

Das Spielmaterial ist wie von Fantasy Flight Games (bzw. dem Heidelberger Spieleverlag) gewohnt erstklassig, besonders gelungen finde ich dass die puzzleförmigen Bodenteile jetzt auf einer Seite einen Dungeon darstellen und auf der anderen die Aussenwelt. Ich empfehle gleich noch mindestens einen zusätzlichen Satz Würfel zu besorgen, das macht den Spielfluss deutlich geschmeidiger.

tl;dr: die 2. Edition ist deutlich besser als die Vorgängerversion, hartgesottene Spieler können sich Nächte mit dem Kampagnenmodus um die Ohren schlagen.

Netrunner

Ich bin ja schon länger auf der Suche nach einem Kartenspiel das es mit der Komplexität und dem Spielgefühl von Magic the Gathering aufnehmen kann und ich denke jetzt habe ich zumindest einen vielversprechenden Kandidaten gefunden. Die Rede ist von Netrunner von Richard Garfield, dem Autor von Magic und Jihad. Netrunner gab es früher schon einmal als Sammelkartenspiel und wurde jetzt von Fantasy Flight Games (Heidelberger Spieleverlag hierzulande) als Living Card Game neu aufgelegt. Der große Unterschied zu Collectible Card Games ist, dass man keine Packungen mit zufälligem Inhalt erwirbt sondern immer komplette Sätze und sich die Investition somit in überschaubarem Rahmen hält. Gemeinsam ist, dass jeder Spieler sich im stillen Kämmerchen ein Deck zusammenbastelt und dann damit einen Gegner zum Duell fordert.

Thematisch geht es um den Kampf zwischen mächtigen Konzernen (Corporation) und verschlagenen Datendieben (Runner), dabei ist das Spiel asymmetrisch – sprich die Karten des Konzernspielers können nicht vom Runner benutzt werden und andersherum. Der Corporationspieler versucht Agendas voranzubringen, sein Gegner will diese stehlen. Zum Schutz der Agendas und allgemein seiner Infrastruktur installiert der Konzern Schutzprogramme (Ice) vor seine Server und der Eindringlich probiert diese zu durchbrechen um an die wertvolle Datenbeute zu gelangen. Der Runner ist also eher der aktive Part, der Konzern verteidigt sich dagegen eher passiv.

Wir haben erst eine Partie gespielt, daher kann ich nicht sagen ob das Spiel auch langfristig Spass macht. Aber soviel kann ich sagen: für etwas mehr als 30 € bekommt man ein gelungenes Kartenspiel für 2 Personen, mit 7 vorgegebenen Decks und zahllosen Variationen wenn man die Decks selbst anpasst. Vermutlich muss man die Rollen ab und zu wechseln, denn ich habe den Eindruck dass es etwas spannender ist den Angreifer zu spielen. Die Gestaltung der Karten ist hübsch und das Regelwerk macht einen äusserst durchdachten und robusten Eindruck. Ausserdem finde ich das Szenario sehr reizvoll weil es nicht so abgenutzt ist wie es etwa Schlachten in einer Fantasywelt sind. Eine klare Empfehlung also meinerseits, zumindest für die Grundbox.

Space Skirmish 0.6

Heute habe ich das erste Testspiel gegen mich selbst gespielt, was den Vorteil hat dass ich in jedem Fall gewinne. Wie erwartet waren die Schaben stark überlegen und haben die Marines dominiert, der Raum mit dem Missionsziel war fast ausschlisslich in der Hand des Gewürms.

Debakel für die MarinesAlso habe ich einiges getan um die Fraktionen auszubalancieren, danach lief es für die Erdlinge schon viel besser. Einige Regelschwammigkeiten habe ich auch noch repariert, es spielt sich schon recht robust mittlerweile. Und ein neues Szenario ist auch hinzugekommen, es ist dafür gedacht mit einem einzelnen Schabenspieler gegen mehrere Marinespieler gezockt zu werden.