Gratis Comic Tag

Nächsten Samstag, am 12.5.2012 ist wieder Gratis Comic Tag. An diesem Tag kann man zum Bildbandverkäufer seines Vertrauens pilgern und umsonst ein paar Heftchen abstauben, meistens kann man sogar aussuchen was man gerne möchte – das hängt vom jeweiligen Händler ab. Selbst für manische Sammler wie mich ist das interessant, nicht um der Comics selbst wegen denn die sind verständlicherweise nicht auf dem besten Papier gedruckt, sondern um Neues zu entdecken oder schlimmstenfalls den Zeitschriftenstapel auf dem stillen Örtchen zu erweitern.

Falls ihr eine Entscheidungshilfe braucht: ich empfehle Thorgal, Zombies und Sweet Tooth.

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Dein letztes Leben

Dein letztes Leben ist ein Comic das die aus Tron oder Otherland bekannte Geschichte neu erzählt: Menschen werden aus der realen Welt in die Virtualität gezogen und müssen sich dort in Computerspielen beweisen, wobei eine Niederlage auch Konsequenzen in der Realität hat. Die zweibändige Miniserie von Juan Gimenez ist ein rasantes Popcorn-Cyber-Actioncomic mit Spannung, Explosionen und üppigen Dekolletées. Wen diese Reizwörter ansprechen, der wird seine Freude an der Bildgeschichte haben.

Etwas irritert war ich von der Darstellung eines Panzers mit drei Ketten, der soll offenbar nur geradeausfahren können denn gedreht werden kann so ein Tank ja nur durch die unterschiedliche Laufrichtung zweier Ketten. Gestört hat mich auch dass die Spiele in dieser Zukunftsvision auf antiken Disketten ausgeliefert werden, da hätte man sich einen klischeeloseren McGuffin ausdenken können. Davon abgesehen fand ich die graphische Umsetzung jedoch sehr stimmig, es werden zahlreiche Computerspielgenres abgedeckt und alles wirkt für den geneigten Zocker angenehm vertraut. Sehr unterhaltsam.

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Roger

Diesmal wollte ich nicht so viele Farbschichten malen, da kam mir Roger aus American Dad als Motiv gerade recht. Dementsprechend hat das Bild auch nur vielleicht 4 Stunden Pinselei gefordert. Jetzt muss ich mir nur noch überlegen was ich links davon aufhänge :-)

Vision of Escaflowne

Ich lese ja vornehmlich europäische und amerikanische Comics, doch es gibt ja auch noch Japan, das eine unfassbare Menge an Bildgeschichten erzeugt. Um mich etwas in die Materie einzufinden habe ich beschlossen mir die populärsten Animes anzusehen. Bislang waren auch tolle Entdeckungen dabei, Death Note zum Beispiel. Aber es gibt durchaus auch Serien denen ich gar nichts abgewinnen kann – wie Vision of Escaflowne.

Hierbei handelt es sich um eine Animeserie mit 20 Episoden, in der ein Mädchen in eine mittelalterliche Parallelwelt versetzt wird, in der es neben Prinzen und Prinzessinnen auch menschenähnliche, flugfähige Kampfroboter gibt. Escaflowne ist so ein Mech und es gibt zahlreiche Anlässe bei denen diese Stahlkolosse miteinander kämpfen, aber nicht wie man erwarten würde mit Raketen, Lasern und Plasmastrahlen – nein, es wird mit Schwertern aufeinander eingehackt. Das Besondere an Escaflowne ist, dass er im Flug wie ein Drache aussieht. Normalerweise sitzt man in dem Roboter etwa wie Ripley in diesem Gabelstaplerbot in Alien, aber beim Fliegen setzen sich alle Passagiere auf den Rücken und der Pilot hat zwei Seile in der Hand mit denen er lenkt (wirklich ! ich konnte es auch nicht glauben).

Die Hauptperson, Hitomi verfügt über die Fähigkeit mittels Tarotkarten in die Zukunft zu blicken und mit einem Pendel unsichtbare Gegner zu sehen. Später stellt sich heraus, dass sie die „Kraft von Atlantis“ besitzt – die Fähigkeit das Schicksal zu beeinflussen. Ausserdem hegt sie romantische Gefühle für zwei Prinzen, sehr zum Verdruss eines Katzenmädchens das einen der beiden umgarnt. Im Grunde war das die ganze Handlung.

Vielleicht bin ich einfach nicht in der Zielgruppe dieses Machwerks: japanische Schulmädchen die von Prinzen träumen welche auf Roboterdrachen durch die Lüfte reiten. Jedenfalls erschliesst sich mir nicht warum die Serie so populär ist, dass sie in einigen Bestenlisten auftaucht.

Die Einladung

Wer mal ein unaufgeregtes, einfühlsames Comic lesen mag, dem sei die Einladung von Téhy und Mermoux ans Herz gelegt. Rafael wird spät nachts von seinem Freund Leo angerufen, der eine Autopanne in der Pampa hat und ihn bittet vorbeizukommen um ihm zu helfen. Doch die Panne ist nur ein Vorwand, denn es steckt etwas ganz anderes dahinter.

In dem Album geht es um Freundschaft und den Unterschied zwischen Bekannten und echten Freunden. Die Stimmung und der Erzählstil haben mich etwas an Herrn Hase von Trondheim erinnert, auch die Zeichnungen sind ähnlich schlicht aber nicht ganz so kindlich. Die Einladung ist jedenfalls wieder mal ein Comic das man Menschen empfehlen kann die sonst mit Bildgeschichten nichts anfangen können und meinen sequenzielle Kunst beschränke sich auf Batman, Garfield und Mickey Maus. Der einzige Wermutstropfen war dass der Band so schnell ausgelesen war.

Eins noch: ich empfehle ausdrücklich nicht die Beschreibung des Comics auf der SPLITTER Homepage zu lesen, weil da ungeschickterweise eine überraschende Wendung in der Geschichte verraten wird.

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Mail-order Mysteries

Wer einmal ein John Sinclair Heftchen gelesen hat kennt wohl die Seite mit Anzeigen für allerlei skurrile Dinge die man für sein Taschengeld bestellen konnte. Mir sind vor allem die Sea Monkeys in Erinnerung geblieben, von denen ich bislang irrtümlicherweise annahm es handele sich um Urzeitkrebse.

Kirk Demarais hat sich die Mühe gemacht all diese Produkte aufzuspüren und in seinem Buch Mail-order Mysteries Real Stuff from Old Comic Book Ads ! jeweils mit Fotos und den Originalanzeigen zu beschreiben. Obwohl die Werbung dafür amerikanischen Comicheften entnommen wurde kennt man vieles hierzulande aus Wundertüten oder als YPS Gimmicks.

Ich habe gerade zwei Stunden in Kindheitserinnerungen geschwelgt, weitaus interessanter ist es jedoch die Werbetexte zu studieren denn es wurden zwar stets unglaubliche und wundervolle Dinge angepriesen die sich dann in Wirklichkeit als weitaus profaner darstellten aber geflunktert wurde in den Anzeigen meist nicht. Es wurde lediglich etwas übertrieben und mit der Neugier des Lesers gespielt und das ist eine echte Kunstform wie ich meine.

Heutzutage würde so etwas gar nicht mehr richtig funktionieren weil man einfach im Netz recherchieren kann was sich etwa hinter der Röntgenbrille oder dem „7 Foot Dinosaur“ genau verbirgt.

Fazit: ein schöner Bildband aber leider etwas zu dünn für’s Geld.

Nävis

Im Urlaub war Zeit endlich mal Nävis (aus Sillage) fertigzumalen. Das ist das erste mal dass ich Licht/Schatteneffekte gepinselt habe und ich muss sagen dass der Aufwand schon erheblich höher ist als bei den „flachen“ Bildern die ich sonst so fabriziere. Mit dem Ergebnis bin ich recht zufrieden auch wenn es gewiss viel zu verbessern gibt.

Echoes

Echoes von Joshua Hale Fialkov und Rahsan Ekedal ist ein Horror/Psychothrillercomic. Es handelt von Brian Cohn, der an Schizophrenie leidet und auf Medikamente angewiesen ist um sein Leben einigermaßen im Griff zu haben. Dennoch verfolgen ihn Trugbilder und Angstzustände. Als er seinen sterbenden Vater im Krankenhaus besucht, erzählt dieser ihm in seinen letzten Atemzügen etwas von toten Mädchen, einer Kiste mit schrecklichem Inhalt und wo er diese versteckt hat. Brian versucht herauszufinden was hinter den wirren Worten des Greises steckt als ein kleines Mädchen spurlos verschwindet.

Echoes ist ein sehr intensives Comic, das Horrorgenre zehrt gemeinhin ja von Schockszenen was in gedruckter Form meist nicht besonders gut funktioniert. Daher leben Horrocomics hauptsächlich von der düsteren Stimmung die sie erzeugen und das klappt hier vortrefflich. Die Geschichte ist dermassen spannend erzählt dass dem Leser nichts anderes übrig bleibt als sie in einem Zug zu verschlingen. Die Zeichnungen sind eher schlicht und schwarz-weiss, dafür aber recht dynamisch und passend zum Erzählten. Mir hat’s jedenfalls gefallen.

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