Smoke City

Smoke City ist ein düsterer 2-bändiger Krimi mit phantastischen Elementen von Mathieu Mariolle und Benjamin Carré. Eine Gruppe von Ganoven die sich alle bereits zu Ruhe gesetzt haben wird beauftragt eine sonderbare Mumie aus einem Museum zu stehlen. Der Coup alleine wäre schon schwierig genug, wenn sich nicht auch noch ein Verräter in den Reihen der Gangster befinden würde. Und dann ist da noch diese Mumie, die weit mehr als bloss ein einbalsamierter Leichnam zu sein scheint.

Ich fand Smoke City toll, vor allem die stimmungsvollen Zeichnungen haben mich überzeugt. Man merkt zwar, daß einiges am Rechenknecht nachbearbeitet wurde aber gestört hat mich das keineswegs. Der Schauplatz ähnelt einer amerikanische Großstadt zu Beginn des letzten Jahrhunderts, allerdings angereichert mit futuristischen Elementen. Die Geschichte ist zunächst ein klassischer Heist, wie etwa Ocean’s Eleven wandelt sich dann aber im weiteren Verlauf zur Phantastik, was wie ich finde eine schöne Mischung ist.

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Die Abenteuer von Tim und Struppi

Tim und Struppi von Herge ist nach wie vor eine meiner liebsten Comicserien, auch wenn aktuellere Zeichner graphisch um Längen voraus sind. Die Abenteuer des pfiffigen Reporters haben die Zeit gut überstanden und alle paar Jahre lese ich mich schwelgend durch alle Bände. Die Mischung aus Abenteuer und Slapstickhumor funktioniert einfach prächtig und die skurrilen Charaktere sind einfach liebenswert. Daher war ich grundsätzlich skeptisch, ob mir die Verfilmung gefallen würde. Ich bin ja eh kein großer Freund von Comicverfilmungen, einfach weil mir das Medium Comic besser gefällt als das Medium Film. Außerdem muß ich zu meiner großen Schande gestehen dass ich bis gestern keinen einzigen Film in 3D gesehen hatte, höchste Zeit also mal wieder ins Lichtspielhaus zu gehen.

Um es kurz zu machen, Das Geheimnis der Einhorn macht alles richtig. Herges Humor wurde glänzend eingefangen, ich habe Tränen gelacht. Der Film spielt auch schelmisch mit Idiomen aus dem Comic, etwa als Vögel Kapitän Haddocks Kopf nach einer Kollision umschwirren und sich dann als echte Exemplare einer Zoohandlung herausstellen. Wunderschön. Abenteuer gibt es auch im Überfluss und manche Actionszenen sind so überbordend daß ich tatsächlich in Versuchung bin mir den Film noch einmal im Kino anzusehen. Insbesondere die Verfolgungsjagd in Marokko und das Kranduell haben es mir sehr angetan. Die Qualität der Computergraphik ist dermaßen beeindruckend, ich habe am Anfang des Films minutenlang nur fasziniert auf die Haare der Charaktere gestarrt und mich gefragt ob wir bald das Ende des klassischen Films mit Schauspielern und Kulissen erleben werden. Der Cliffhanger am Schluß lässt auf einen nächsten Teil hoffen und das meine ich wirlich ernst, ich wünsche mir zahlreiche Fortsetzungen. In diesem Sinne: Hunderdtausend heulende und jaulende Höllenhunde, schaut euch diesen Film an ihr Troglodyten !

Zeit der Asche

Das Comic Zeit der Asche von Chevalier und Ségur ist eine Fantasytrilogie, urspünglich hierzulande erschienen im Alpha Comic Verlag und neuerdings vom SPLITTER Verlag als Sammelband in Hardcover neu aufgelegt.

Erzählt wird die Geschichte dreier Zwerge die eine gefährliche Reise unternehmen um Raken, den Thronfolger ihres verstorbenen Königs hoch im Norden zu finden. Schon bald geraten sie an den zwielichtigen Firfin, der sich ihnen nicht ganz uneigennützig als Führer anbietet. Da sich kein Söldner findet der es wagt die Gruppe auf ihrer Queste ins „Land in dem nichts geht“ zu begleiten kaufen sie Morkai, einen Kriegersklaven der zwar nicht gerade der Hellste ist dafür aber ausgesproches Talent im Blutvergiessen hat. Der Weg führt sie durch eine Welt in der es jedes Wesen auf sie abgesehen zu haben scheint, oder um es in Norens Worten zu sagen: „Bei der Pfeife des großen Zwergs, ist der große Norden denn nichts als ein einziger Alptraum ?“ Die Gefährten werden unversehens zum Spielball von uralten Mächten, die ein düsteres Geheimnis bewahren.

Ich habe den Wälzer heute Nachmittag verschlungen und bin immer noch ganz hingerissen, vor allem die Kolorierung in Pastellfarben ist zum Niederknien schön. Da bleibt man schon öfter mal ein Weilchen genußvoll an einem Panel hängen. In der feindseligen Welt wuselt es vor bizarren Kreaturen, es gibt unzählige Details abseits der Hauptcharaktere zu entdecken. Die Stimmung ist sehr düster, es wird gelitten, geblutet und gestorben während alle Beteiligten versuchen die Schicksalsfäden in ihre Richtung zu zerren.

Die Zeit der Asche ist ein echtes Juwel und hat die Neuauflage in edlem Hardcover mehr als verdient. Episch !

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Detektiv Conan

Die Anime Serie Detektiv Conan (engl. Case Closed) basiert auf dem gleichnamigen Manga von Gosho Aoyama, es gibt mehr als 600 Episoden auf Japanisch. Ich habe mir die 26 Folgen der ersten Staffel auf Englisch angesehen und fühlte mich sehr gut unterhalten. Es handelt sich um einen Crimefunny vergleichbar mit Inspector Gadget oder Spirou und Fantasio, also eher etwas für Heranwachsende und damit genau das richtige Niveau wenn man erschöpft aus der Arbeit heimkehrt.

Conan (Hommage an Arthur Conan Doyle) ist ein 17-jähriger Hobby Detektiv der durch ein experimentelles Medikament das ihm von sinistren Mitgliedern eines Verbrechersyndikats verabreicht wird in einen 10-Jährigen Buben verwandelt wird. Er zieht bei seiner Jugenfreundin Ran und ihrem Vater Kogorō ein, einem nicht ganz so brillianten Privatermittler dem er fortan mehr oder weniger unauffällig beim Lösen seiner Fälle hilft. Seine technische Ausstattung erhält er von dem verwirrten Professor Hiroshi Agasa der nebenan wohnt und ihn mit allerlei Gadgets versorgt, wie eine Fliege mit der Conan Stimmen imitieren kann, Turnschuhe mit denen er unglaublich harte Bälle schießen kann und dergleichen Dinge mehr. Unterstützung erhält er auch von seinen Schulfreunden die zusammen mit ihm die Detective Boys bilden.

Auch wenn die Serie für Kinder gedacht ist, geht es in den Fällen recht deftig zur Sache. Meist handelt es sich um Mord und Totschlag, durchaus blutig und durchtrieben was einen bizarren Kontrast zum kindlich-unschuldigen Ambiente bildet. Jede Episode ist ein Whodunnit, der Zuschauer wird geschickt zum Mitraten eingeladen indem ein Indiz nach dem anderen präsentiert wird und auch alle Verdächtigen übersichtlich dargestellt werden. Meist gibt es einen Code zu knacken oder ein Rätsel zu lösen und am Ende steht immer eine überraschende Wendung oder eine unerwartete Lösung – ein bisschen wie bei den klassischen Episoden der Drei Fragezeichen.

Erfrischenderweise wird das Ganze mit einer Prise Selbstironie präsentiert und damit funktioniert die Serie auch für etwas ältere Semester. Ein Beispiel: wenn Conan den Fall gelöst hat und die Erwachsenen aufklären will, setzt er Kogorō mit einem Betäubungspfeil ausser Gefecht, versteckt sich hinter dessen Körper und nutzt seinen Stimmimitator um sich als dieser auszugeben, der Glaubwürdigkeit halber. Irgendwann finden das natürlich auch die Umstehenden etwas merkwürdig was zu witzigen Situationen führt.

Ich muss gestehen dass ich am Anfang nicht besonders begeistert von der Serie war, weil es mir doch etwas zu kindisch war, vor allem wenn die Schulfreunde auftreten. Aber die einzelnen Kriminalfälle sind einfach so gut gestrickt daß das nach einiger Zeit keine Rolle mehr spielt, eben wie bei Justus, Peter und Bob oder Percy Pickwick. Das ist sicher nicht jedermanns Sache, aber wer wie ich Crimefunnies mag kann ruhig mal einen Blick riskieren. Ich denke nicht, dass ich mir alle 600 Folgen ansehen werden aber bislang war Detektiv Conan äusserst unterhaltsam.

Death Note

Ich lese ja schon ziemlich lang Comics, aber mit Animes und Mangas bin ich bisher nicht so recht warm geworden. Durch die Band Maximum the Hormone (keine Sorge, zu denen schreib ich auch noch was ;-) bin ich auf Death Note aufmerksam geworden, von ihnen stammt die Musik in Vor- und Abspann ab Folge 20.

Death Note ist ein Anime in 37 Teilen mit je etwa 23 Minuten Länge, basierend auf dem gleichnamigen Manga von Tsugumi Ōba. Die Geschichte handelt von Light Yagami, einem brillianten Schüler der durch Zufall in den Besitz eines magischen Notizbuchs gelangt. Wenn man in dieses Buch den Namen einer Person schreibt und sich dabei ihr Gesicht vorstellt, stirbt dieser Mensch. Light beginnt damit die Möglichkeiten des Notizbuchs auszuloten, seine Opfer sind immer Kriminelle. Er fasst den Plan die Welt von den Bösen zu befreien um damit einen besseren Ort für die Guten zu schaffen.

Schon bald erweckt er die Aufmerksamkeit der Medien und der Polizei und ein Gegenspieler tritt auf den Plan. Es handelt sich um „L“, einem leicht autistischen Detektiv der den Kampf gegen „Kira“, wie Light von den Medien getauft wird aufnimmt. Light entwickelt sich zu einem veritablen Massenmörder, der unzählige Verbrecher über die Klinge springen lässt. Einzig „L“ bereitet ihm Sorgen und so versucht er den Namen und das Gesicht des Detektivs in Erfahrung zu bringen, während „L“ mit durchtriebenen Plänen die Identität von „Kira“ zu ermitteln versucht.

Soweit zur Handlung, die man auch zusammenfassen könnte mit: Pseudonyme schützen ! (zumindest vor Psychopathen mit magischen Notizbüchern). Der Reiz liegt auch etwas darin herauszufinden wer denn jetzt eigentlich der Gute ist und wer der Böse.

Die Serie ist angenehm ruhig erzählt, Spannung kommt durch heikle Situationen und Ränkespiele auf und nicht durch Faustkämpfe. Generell ist Death Note eher etwas für ein erwachsenes Publikum. Vielleicht bilde ich mir’s ein, aber ich denke dass häufiger Twin Peaks zitiert wurde, und zwar Szenen mit Ventilatoren und Ampeln das kam bei David Lynch ja auch öfter vor.

Die Charaktere sind erfrischend markant, vor allem natürlich „L“ der sich vornehmlich von Süßkram und Snacks ernährt und immer etwas abwesend wirkt. Am besten dabei hat mir seine Gestik gefallen: wenn er beispielsweise ein Handy benutzt, sieht es aus als ob er eine Kröte zwischen den Finger hält. Ich denke das werde ich mir auch angewöhnen.

Alles in allem ist die Serie wärmstens zu empfehlen, auch wenn ich finde dass sie bei Folge #25 hätte enden sollen. Danach wirkt es etwas, als ob man ein erfolgreiches Konzept zwanghaft strecken wollte. Vielleicht wieder eine Hommage an Twin Peaks ?

Na gut, schön fand ich natürlich auch daß Folge 33 „scorn“ heisst :-)