Botanicula

Gerade bin ich mit Botanicula fertig geworden, einem simplen Klickadventure von Amanita Design, die auch das niedliche Machinarium geschaffen haben. In Botanicula wird ein Baum, der Lebensraum für unzähliges Getier ist durch spinnenartige Parasiten bedroht, man spielt ein kleines Grüppchen von fünf seltsamen Kreaturen die versuchen die Gefahr abzuwenden.

Beim Spielen kommt man sich etwas wie ein Kleinkind vor, das mit einem Stock in einer Hecke sitzt, in der Botanik herumstochert und sich daran erfreut was alles für Getier dadurch aufgeschreckt wird. Es gibt viel zu knobeln und noch mehr zu entdecken, denn der Reiz des Spiels liegt neben dem Lösen der teils recht simplen Rätsel und einiger Geschicklichkeitsaufgaben vornehmlich darin die wuselige Flora und Fauna zu erkunden.

Wie bei Machinarium spielt Sprache keine Rolle, was zu tun ist wird durch Symbolik vermittelt. Originell fand ich die Soundeffekte, die allesamt von menschlichen Stimmbändern herrühren. Dadurch wird dieses kindliche Spielgefühl noch verstärkt, weil man sich in die Zeit zurückversetzt fühlt in der man noch selbst für die Klangkulisse beim Spielen gesorgt hat.

Botanicula ist ein nettes Adventure für zwischendurch, ich fand den Preis von 9 € für knapp 5 Stunden Spielspass ein bisschen zu hoch aber noch vertretbar. Aufmerksam darauf bin ich übrigens wie so oft durch den Nerdvana Podcast geworden.

The Hunt

Ab und an dürstet es mich nach einer Dosis traditionellem Schwermetall mit einer gehörigen Portion Pathos, es darf auch gerne klischeebehaftet sein. Früher habe ich in solchen Momenten Manowar gehört, aber nachdem ich ein paar Interviews mit Joey DeMaio deren Bassisten mit pathologischem Minderwertigkeitskomplex („I would die for Metal“) gelesen habe musste ich alle Musik der Truppe löschen weil ich beim Hören stets sein wirres Gebrabbel im Hinterkopf hatte.

Schön, dass ich mit Grand Magus eine Band gefunden habe, die diese Lücke füllt ohne Fremdschämimpulse zu wecken. Das neue Album „The Hunt“ ist wieder sehr fein, aber leider nicht ganz so stark wie die beiden Vorgänger „Iron Will“ und „Hammer of the North“. Dennoch sind mit dem Titelstück und „Valhalla Rising“ zwei echte Reisser dabei und richtige Ausfälle gibt es keine zu verzeichnen. Neuhörern würde ich aber die erwähnten älteren Veröffentlichungen empfehlen.

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Quo vadis Warhammer

Vor einigen Jahren habe ich mich intensiv mit dem Tabletopspiel Warhammer bespasst, wer es nicht kennt: es geht dabei darum Fantasyminiaturen zu basteln, anzumalen und dann auf Modellbaugelände in die Schlacht gegen andere Figuren zu schicken. Ich habe das Hobby aufgegeben, hauptsächlich weil meinem Rücken das Über-den-Tisch-beugen nicht bekommen ist, aber es gibt noch mehr daran auszusetzen.

Games Workshop, der Hersteller des Spiels überarbeitet kontinuierlich das Regelwerk des Spiels, dazu gehören auch armeespezifische Regeln. Wenn man das Spiel ersthaft betreiben will, und auch auf Turnieren mithalten mag muss man bei jeder neuen Edition das Grundregelwerk und 12 Armeebücher erstehen (schliesslich will man seine Gegner kennen)  was mit etwas über 350 € zu Buche schlägt. Regelwerke neigen dazu stets nachgebessert werden zu müssen, es liegt also nahe die Bücher kostenlos und stets aktualisiert in einem digitalen Format zu verteilen so wie das bei Brettspielen üblich ist. Bei Blood Bowl, einem anderen Miniaturenspiel vom gleichen Hersteller hat man das übrigens auch getan aber eben nicht beim Hauptsystem und das ist ein entscheidender Grund warum ich meine Armee wohl nie mehr in den Kampf schicke.

Ich denke das Hauptgeschäft von GW liegt darin, Miniaturen, Farben und Werkzeuge zu verkaufen und nicht Druckwerke (obwohl diese sehr schön aufgemacht sind). Der Neueinstieg in das Hobby wäre jedenfalls sehr viel leichter wenn man nichts für das Regelwerk zahlen müsste.

Die Miniaturen selbst sind preislich angemessen, schliesslich kann man an einer Einheit mit 10 Figuren für etwa 30€ etliche Stunden herumbasteln und malen. Allerdings wird vorausgesetzt dass man sich völlig in das Hobby stürzt, das Spiel wird erst ab etwa 50 Miniaturen interessant. Daraus folgt unweigerlich dass man sich für eine einzelne Armee entscheiden muss, und diese dann in unzähligen Stunden mühsamer Detailarbeit fertigstellt. Bei jedem Strategiecomputerspiel kann man nach Lust und Laune verschiedene Völker ausprobieren, bei Warhammer ist das nicht besonders praktikabel: es ist schlicht zu teuer wenn man nur für einige Partien eine neue Armee ausprobieren will. Und viel zu arbeitsintensiv wenn man diese dann auch noch bemalt haben mag.

Ich denke mit den 3D Druckern wird sich das ganze Hobby radikal ändern. Stellt euch vor es gäbe ein freies Regelwerk für Miniaturen im 25mm Maßstab. Die Figuren kann man dann als 3D Modelle herunterladen und auf seinem eigenen Makerbot ausdrucken. Zukünftige 3D Drucker werden auch gleich in verschiedenen Farben drucken können, damit kommt man dann rasch zu einer halbwegs ansehlichen Truppe zum kleinen Preis und mit geringem Zeiteinsatz. Enthusiasten können natürlich die weitaus filigraneren Modelle von kommerziellen Herstellern nutzen und diese opulent bemalen, aber Gelegenheitsspieler könnten so überhaupt erst mal in den Genuss einer Schlacht kommen.

Vielleicht muss man auch privat gar keinen 3D Drucker besitzen sondern kann sich die Modelle in einem Hobbyladen nach Bedarf herstellen lassen.

Für die Tabletopfirmen kommen jedenfalls stürmische Zeiten, denn selbstredend wird es ihre Kreationen dann auf zwielichtigen Tauschbörsen geben, falls sie den Fehler machen ihre Blaupausen nicht selbst für kleines Geld anzubieten. Aber es sieht so aus als ob stattdessen lieber der Weg über Klagen und Verbote gegangen wird, selbst wenn man Modelle erschafft die gar keine Kopien sind sondern lediglich einen ähnlichen Stil wie ihre Vorbilder haben. Das wird unweigerlich nach hinten losgehen.

Ich bin übrigens sehr wohl daran interessiert, dass es Games Workshop wirtschaftlich gut geht schließlich bin ich Aktionär – wenn auch in sehr bescheidenem Rahmen.

Kleiner Nachschlag zum Südtirolausflug

Nachdem ich endlich dazu gekommen bin die Bilder vom Flixel anzuschaun, hier noch ein kleiner Nachschlag an atypischen Urlaubserinnerungsfotos.

Das Wetter war etwas durchwachsen, an einem regnerischen Tag sind wir dann in ein halbwegs trockenes Bergwerk gefahren. Das war ein ziemlicher Glücksgriff, denn so wurde der verlorene Tag unverhofft noch zu einem tollen Erlebnis. Das Bergwerk ist von Freiwilligen teilweise vom Schutt befreit worden und man hat für spärliche Beleuchtung gesorgt aber sonst waren die Schächte praktisch noch im Originalzustand inklusive antiker Stützbalken. Da konnte man sich schon recht gut vorstellen was für eine Plackerei das einst gewesen sein muss.

So sieht ein glücklicher Nerd in einem Bergwerk aus:

So sahen die vertrauenserweckenden Holzkonstruktionen unter Tage aus:

Hier noch ein Foto von Regensang mit Spinnenabwehrstock™ in einem finsteren Tunnel ganz wo anders.