Quiet: The Power of Introverts in a World That Can’t Stop Talking

Quiet von Susan Cain ist ein Buch über Introvertiertheit. Betrachtet werden Introvertierte in der Kultur wie sie in den U.S.A. vorherrscht, ein Land in dem Bücherwürmer nicht gerade besonders populär sind. Aber auch bei uns wird Extrovertiertheit als erstrebenswertes Ideal angesehen, beispielsweise wenn ein Lehrer einem stillen Kind vorwirft es möge sich mehr am Unterricht beteiligen. Mehr als 1/3 der Menschheit sind aber nunmal schüchtern und verbringen lieber einen gemütlichen Abend auf dem Sofa mit einem guten Buch in der Hand als auf einem Fest mit dutzenden Gästen in angeregter Konversation.

Quiet fordert ein wenig Verständnis gegenüber den stillen Menschen ein und vermittelt ein paar neue Erkenntnisse aus der Forschung. Neu war mir etwa dass scheu/mutig einfach zwei unterschiedliche Überlebensstrategien sind, die natürlich auch im Tierreich vorkommen. Wirklich nachdenklich sollte die Tatsache machen, dass Extrovertierte die Karriereleiter leichter erklimmen und damit wichtige Entscheidungen von Menschen getroffen werden die eher impulsiv handeln als Dinge sorgfältig durchzudenken. Und das liegt nur daran, dass unsere Gesellschaft Selbstdarstellung höher einschätzt als Zurückhaltung, in Asien ist das beispielsweise anders.

Alles in allem war das Buch interessant, aber nicht unbedingt gespickt mit bahnbrechenden Weisheiten. Ich habe für mich mitgenommen, dass es vollkommen ok ist den Sylvesterabend vor dem Rechner zu verbringen wenn einem das besser gefällt als in Gesellschaft zu feiern.

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Titeuf

titeufTiteuf ist ein präpubertärer Rotzlöffel der im gleichnamigen Comicstrip infantilen Spässen nachgeht, ganz amüsant wenn man den Humor mag.

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Troubled Horse, Free Fall, Orchid

Troubled Horse waren der Ersatz für Witchcraft die aus mir unbekannten Gründen ihren Auftritt abgesagt hatten. Die Schweden haben erst einen Langspieler veröffentlicht und dementsprechend waren ein paar lauwarme Nummern im Set. Die seltenen doomesken Ausflüge, das virtuose Geklampfe und die seltsamen Zittergesten des Sängers fand ich cool aber ein Fan der Truppe bin ich nicht geworden.

Free Fall haben einen unglaublich guten Sänger, die Stimme erinnerte mich fast ein bisschen an Axel Rose. Die Band spielt klassischen Rock und das äusserst ansprechend aber mir gefällt diese Art Musik nicht besonders, ich konnte auch mit AC/DC noch nie viel anfangen. Gute Show allerdings von allen Beteiligten. Und seltsame Oberlippenbärte.

Orchid waren dann die würdigen Headliner und haben ihr großartiges Feuerwerk aus Riffs abgefackelt. Seit einer Woche gibt es übrigens das neue Album The Mouths of Madness, das etwas vertrackter ausgefallen ist als das Ohrwurmfüllhorn Capricorn. Dementsprechend lag der Fokus auch auf dem Liedgut des Vorgängeralbums, das relativ unspektakulär aber mit Inbrunst und glasklarem Sound vorgetragen wurde. Ich kann mich nicht erinnern wann ich zuletzt einen derartigen Muskelkater im Nacken vom ausgiebigen Kopfnicken hatte, das muss wohl ein Entombed Konzert gewesen sein.

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