The Tripods

Neulich habe ich mich an eine Serienepisode aus den 80ern erinnert in der ein Musiker in einem Wohnmobil mit allerlei elektronischer Ausrüstung und einer E-Gitarre Songs erschuf um damit unterschwellige Botschaften zu verbreiten. Die Geschichte spielte in einer dystopischen Welt in der die Menschheit von riesigen dreibeinigen Maschinen ausserirdischen Ursprungs unterjocht wird. Irgendwie liess mir das keine Ruhe und ich habe mir The Tripods angesehen, eine SciFi Serie der BBC mit 25 etwa halbstündigen Folgen.

The Tripods stammt aus den 80ern und das sieht und hört man: der Synthiesoundtrack ist kaum zu ertragen, die Optik sieht nach billigster Fernsehproduktion aus und die Spezialeffekte wirken teilweise unfreiwillig komisch. Das Szenario dagegen hat mir ausgesprochen gut gefallen. Die Erde wird von technologisch überlegenen Aliens beherrscht, den Menschen wird beim Eintritt ins Erwachesenalter ein metallenes Gerät auf den Schädel gesetzt das rebelliches Verhalten und Kreativität blockiert und die Bevölkerung dadurch gefügig macht. Ein paar Jugendliche fliehen vor diesem Ritual um zu einem mythischen weissen Berg zu reisen, wo angeblich noch freie Menschen leben.

Leider wurde die letzte Staffel nie gedreht (lustigerweise weil die Spezialeffekte zu teuer waren) und damit bleibe ich reichlich unbefriedigt mit zwei losen Fäden in der Hand zurück, denn zum Einen will ich jetzt natürlich das Ende der Geschichte wissen (dafür kann man den letzten Teil der Romanvorlage von John Christopher lesen, The Pool of Fire) und zum Anderen kam die Szene mit dem Musiker im Wohnmobil in der Serie überhaupt nicht vor, womit ich wieder am Anfang angekommen wäre.

Bob’s Burgers

Wenn ihr wie ich schon durch seid mit den Simpsons, Futurama, Family Guy und American Dad könnte Bob’s Burgers die Unterhaltungslücke adäquat füllen. Es geht um die Belchers – eine Familie, die einen Burgerschuppen betreibt und in allerlei haarsträubende Abenteuer gerät, beispielsweise verdingen sich die 3 Sprösslinge in einer Folge auf einer Hanffarm am Stadtrand und dergleichen Dinge mehr. Dabei ist Bob die Insel der Vernunft in der überdrehten Gruppe, seine Frau ist impulsiv und derb – ein bisschen wie ein weiblicher Homer. Am liebsten mag ich die jüngste Tochter Louise, die stets rosa Hasenohren trägt und mit einer gesunden Portion Misanthropie gesegnet ist. Klare Empfehlung meinerseits.

100 Movies seen

Ich habe mir ja vor kurzem vorgenommen alle Filme aus dem Buch 1001 Movies you must see before you die anzusehen und ich war recht fleissig, so dass ich tatsächlich schon etwa 100 Streifen abgehakt habe. Ein paar davon hatte ich dieses Jahr schon gesehen bevor ich damit begonnen habe, damit waren es etwa 90 die ich mir die letzten Wochen über zu Gemüte geführt habe. An einem Tag (ich war krank) waren es tatsächlich 7 auf einen Streich. Jedenfalls hat sich das Unterfangen schon jetzt absolut gelohnt, denn es waren etliche Perlen zu entdecken die mir sonst verborgen geblieben wären und auch bekannte Klassiker machen im Originalton richtig Spass (Jackie Chan auf Chinesisch ohne Untertitel funktioniert beispielsweise besser als erwartet).

Ich habe mich bei Amazons Lovefilm angemeldet, wo ich mir die neueren Filme auf DVD zuschicken lasse was ganz gut funktioniert. Stummfilme schaue ich mir meist auf Youtube an und höre dazu vernünftige Musik (zu Calligari empfehle ich Ghost). Den Rest leihe ich mir von meinem schwedischen Compadre, der eine üppige Sammlung sein eigen nennt. iTunes ist wohl auch passabel, weil man Filme dort mit Originalton leihen kann, das habe ich aber noch nicht ausprobiert.

Hier meine Top 3 der Filme die ich ohne das besagte Buch nie entdeckt hätte:

Les Vampires. Eine 10-teilige Stummfilmserie, die nicht wie man denken könnte von Blutsaugern handelt sondern vom Kampf eines Reporters gegen eine kriminelle Untergrundorganisation. Die Handlung ist wunderbar naiv und voller lustiger Gadgets, ein bisschen hat mich das Ganze an Tim und Struppi erinnert. Meine Lieblingsszene: jemand hört etwas auf der Strasse, steckt seinen Kopf aus dem Fenster und wird von einem Bösewicht mit einer Schlinge heruntergezerrt, überlebt den Sturz aus dem 1. Stock aber unbeschadet. Man sieht dass es eine Puppe ist, aber das ist dermassen absurd dass ich es mir etliche male angeschaut habe und dabei jedes mal herzlich lachen musste. Auch sehr gelungen die Aktion mit der Kanone…

Freaks. Der Film über eine tragische Liebesgeschichte unter Schaustellern einer Freakshow hat mich nachhaltig verstört. Danach musste ich längere Zeit recherchieren um das einordnen zu können was mir da gezeigt wurde. Kein Wunder jedenfalls dass er in einigen Ländern längere Zeit verboten war, das ist schon ein recht bizarres Werk mit einigen beklemmenden Bildern die man nie wieder aus dem Kopf bekommt. (Die Larve !).

Abre los ojos. Was ich bei Medien sehr schätze ist wenn ich überrascht werde. Egal ob in Filmen, Büchern oder Comics – Geschichten funktionieren stets am besten wenn man gar nichts im Vorfeld über sie weiss. Bei den Filmen, die in dem Buch aufgelistet sind kann man sich darauf verlassen dass es keine Verschwendung von Lebenszeit ist sie anzusehen und gerade bei Abre los ojos empfiehlt es sich so wenig wie möglich zuvor zu wissen, am besten nicht einmal das Genre. Mehr mag ich dazu gar nicht sagen, einfach mal anschauen :-)

Auf dem Weg zur Schule

An so sonnigen Tagen wie heute hadere ich ja gerne mal mit der Gesamtsituation, eigentlich sollte man mit einem kühlen Hellen an der Isar liegen und vor sich hinträumen. Stattdessen verbringt man seine Zeit vor einem Bildschirm. Um mal einen kleinen Realitätsabgleich durchzuführen habe ich mir gestern Auf dem Weg zur Schule angesehen, in der Dokumentation werden Kinder aus Indien, Patagonien, Kenia und Marokko gezeigt die teils recht abenteuerliche, kilometerlange Wanderungen durch malerische Landschaften auf sich nehmen um ein wenig Bildung zu erhaschen. Dabei zerren die Schüler aus Indien ihren gehbehinderten Bruder in einem verrosteten Rollstuhl durchs Gelände und die Geschwister aus Kenia müssen sich an unberechenbaren Elefantenherden vorbeischleichen. Da wirkt der Tag im wohltemperierten Büro plötzlich doch nicht mehr so garstig :-)

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Game of Thrones Season 2

An Game of Thrones kommt man ja kaum vorbei, so manch ein Blog entblödet sich nicht jede einzelne Episode nachzubesprechen. Ich habe ja schon über die erste Staffel etwas geschrieben und im Grunde gilt das alles auch für die nächsten 10 Folgen. Der Fantasyanteil wurde ein winziges bisschen erhöht, der Winter lässt weiter auf sich warten und mir ist noch immer keiner der Charaktere sympathisch. Versteht mich nicht falsch, gelangweilt habe ich mich nicht aber ich kann einfach nicht nachvollziehen was daran so faszinierend sein soll wer da wen heiratet, meuchelt, betrügt und sehr selten einmal unterstützt. Aber ich kann auch mit der Lindenstrasse nichts anfangen und auch wenn Game of Thrones natürlich viel besser gemacht ist kann all der Sex und die übertriebene Gewalt nicht darüber hinwegtäuschen dass es im Grunde nichts anderes als eine mittelalterliche Seifenoper ist. Naja, wenigstens kann ich jetzt mitreden…

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Chasing Mummies

Neulich wurde ich auf die Dokumentationsreihe Chasing Mummies hingewiesen, in der ein Filmteam den Ägyptologen Zahi Hawass bei seinen Entdeckungen begleitet. Mit von der Partie sind noch ein paar Praktikanten, die um die Gunst des unleidlichen Doktors buhlen. Es gibt etliche Aufnahmen von engen Gängen und schummrigen Gräbern zu sehen, durch die unstete Kameraarbeit wirkt es fast ein bisschen als wäre man wirklich dabei, gerade weil nicht alles perfekt ausgeleuchtet ist. Besonders informativ ist die 10-teilige Serie nicht, aber ich habe mich köstlich über die Wutausbrüche von Dr. Hawass amüsiert, da sind etliche gute Sprüche dabei die man im täglichen Arbeitsleben nutzen kann („What you did was awful ! You will be punished ! Jump down here, it’s the only way to get rid of you ! Stop arguing with me or you’ll be fired ! Stop asking silly questions ! Yalla !“). Der einzige Praktikant der mir sympathisch war, weil er sich eben nicht an den selbstherrlichen Hawass heranwanzt sondern auch mal bockig diskutiert war Derek und wie zu erwarten stand er in der Gunst des „Pharaos“ ganz unten. Wenn ihr auf Pyramiden und Mumien steht, solltet ihr zumindest die erste Folge mal anschauen – es gibt sie bei Youtube.

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Transcendence

Mein kurze Meinung zu Transcendence, dem neuen Film mit Johnny Depp: Meh.

Die Langfassung (Achtung Spoiler): es wird mal wieder die alte Geschichte von der Unsterblichkeit durch Übertragung des Bewusstseins in den Computer erzählt (dazu besser Otherland lesen). Die Visualisierung der entsprechenden Software, sowohl der Code als auch die Selbstdarstellung der AI (animiertes Gesicht, was sonst) ist dermassen altbacken und fad, man fragt sich ob die Macher nie Matrix gesehen haben. An einer Stelle „entkommt“ die AI in Sekundenschnelle „ins Internet“, nachdem sie einen „Satellitenuplink Treiber“ installiert hat (visualisiert mit einem Fortschrittsbalken, natürlich).

Irgendwann kommen Nanoroboter ins Spiel, alle natürlich vernetzt und eine Bedrohung für alles Leben auf diesem Planeten. Komischerweise interessiert sich die Regierung jahrelang nicht dafür, sondern nur eine kleine Schar Besorgter die am Schluss das Rechenzentrum stürmt (mit einem Artilleriegeschütz), die der AI als Hauptquartier dient (moment, lebt die AI nicht eh schon überall im „Internet“ ?). Selbstverständlich wird das ganze artifizielle Lumpenpack (Software + Nanoroboter) auf einfachste Weise vernichtet: mit einem Virus (welch unvorsehbare Wendung). Der Virus macht dann ausnahmslos alle elektronischen Geräte weltweit unbrauchbar, die Auswirkung ist Friede + Freude + Eierkuchen (keinesfalls Anarchie, dazu besser Revolution anschauen).

In den 80ern wäre Transcendence vielleicht sehenswert gewesen aber heutzutage wirkt der Film einfach nur jämmerlich. Und wenn ich das richtig verstanden habe ist die Moral der Geschichte „Technik ist gefährlich, besser zurück ins Mittelalter“. Da wäre der gute Johnny wohl besser in der Karibik geblieben.

Vikings

Wenn ihr mal eine Serie sehen wollt, in der Wikinger relativ realistisch dargestellt werden, dann schaut euch Vikings vom History Channel an. Die bärtigen Barbaren sind ziemlich räudig, fernab vom edlen Nordmann mit gehörntem Helm. Soweit ich das beurteilen kann sind Sitten und Bräuche, die Götterwelt, die Schiffe und die Kostüme sehr authentisch inszeniert. Meine Lieblingsszene ist der Waschtag, als sich die Krieger reihum rituell Gesicht und Haare mit der gleichen Schüssel Wasser waschen, und anschliessend hinenrotzen bevor der nächste an der Reihe ist. Damals hatte man halt noch kein Haargel :-) Und auch sonst wird nichts beschönigt, es war eben ein archaisches Volk das blutige Raubzüge unternahm, Sklaven hielt und ihren Göttern Blutopfer darbrachte. Erzählt wird grob die Legende von Ragnar Lodbrok, so macht Geschichte Spass. Schade ist bloss dass man nicht Bathory’s Hammerheart als Soundtrack verwendet hat.

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