In Kon-Tiki wird die Geschichte von Thor Heyerdahl erzählt, der 1947 zusammen mit einer Hand voll beinharter Abenteurer auf einem Balsaholzfloss von Peru nach Polynesien segelte um seine Theorie zu untermauern dass Polynesien von Osten her besiedelt wurde. Ich fand den Film sehr unterhaltsam, bei ein ein paar Szenen beschlich mich allerdings der Verdacht dass sie so in Wirklichkeit wohl nicht stattfanden. Der Papagei und der Draht beispielsweise oder der Ringkampf mit dem Hai. Wenn ihr Lust auf eine spannende Expedition mit spärlich bekleideten Skandinaviern mit kolossalen Bärten habt, ist das ein Streifen für euch.
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Monty Python’s Flying Circus
Vor einiger Zeit stolperte ich über eine Monty Python Referenz die mir unbekannt war, also habe ich mir aus Busse alle 45 Folgen im Originalton angesehen. Der Humor hat die vielen Jahre recht gut überdauert, aber die vielen Scherze die das Fernsehen an sich aufs Korn nehmen funktionieren nicht mehr so richtig weil sich die Ästhetik so sehr gewandelt hat. Bei einigen Sketchen, besonders wenn ältere Frauen vorkommen habe ich mich sehr schwer getan das Gekrächze zu verstehen. Der ein oder andere Lacher war schon dabei, aber im Grunde reicht es den Sinn des Lebens zu sehen – der fliegende Zirkus ist wohl nur noch etwas für Komplettisten und Kulturhistoriker.
Sightseers
Sightseers ist ein Roadmovie mit rabenschwarzem Humor über ein Pärchen das vom Leben nicht gerade auf Rosen gebettet wurde. Die beiden reisen mit einem Campingwagen durch England um sich seltsame Sehenswürdigkeiten wie das Bleistiftmuseum anzusehen und nebenbei einige Morde an Menschen zu begehen, die ihnen Anlass dazu geben – wobei diese Anlässe immer nichtiger werden. Es gibt ein paar schöne Lacher, eine Hand voll Splatterszenen und einige witzige Wendungen (vor allem das Ende kam recht unerwartet). Ich habe mich amüsiert, allerdings muss man schon ziemlich hartgesotten sein denn es sind ein paar recht deftige Szenen zu sehen. Den Soundtrack fand ich etwas zu altbacken, da hätte man sich mehr Mühe machen können aber vielleicht soll das ja die Uncoolness der Protagonisten unterstreichen. Ausserdem gab es ein paar wunderschöne Landschaftsaufnahmen zu bestaunen.
Star Trek TNG Staffel 5
Auch die 5. Staffel bestand vornehmlich aus lauwarmen Geschichten, allerdings waren auch ein paar Glanzlichter dabei. Bei Folge 16 (Ethics) habe ich eine Ein-Mann-Loalawelle gemacht als Worf in einem Lagerraum von einem Faß erschlagen wird. Mir wäre es zwar lieber gewesen wenn er mit Alexander zusammen aus einer Luftschleuse ins All gezogen worden wäre, aber man nimmt was man kriegen kann. Doch der Klingone überlebt mit einer schweren Wirbelsäulenverletzung und will sich konsequenterweise selbst entleiben (Laolawelle zweiter Teil), was aber im Star Trek Universum moralisch nicht erwünscht ist und daher von Riker mit einem Taschenspielertrick verhindert wird (Buhrufe meinerseits).
Richtig gut fand ich Folge 18 (Cause and Effect), in der die Besatzung der Enterprise in einer Zeitschleife gefangen ist. Etwas bemüht war die Lösung, in der Data sich in einer Iteration selbst den Hinweis „3“ sendet was dann auf Riker deuten soll weil der mit 3 Knubbeln an der Uniform dekoriert ist. Naja, trotzdem sehr schöne Geschichte.
Folge 22 (Imaginary Friend) war äusserst gruselig, es geht um eine imaginäre Freundin eines Kindes, die plötzlich real wird und nichts Gutes im Schilde führt. Und ähnlich beklemmend Folge 6 (The Game) in der Wesley seine Kameraden vor einer süchtig machenden Spielkonsole rettet.
TPB AFK
The Pirate Bay – Away from Keyboard (TPB AFK) ist eine Dokumentation über die Gründer der Piratenbucht und den Prozess der ihnen wegen „Beihilfe zu Urheberrechtsverletzungen“ gemacht wurde. Selbstverständlich gibt es den Film kostenfrei (Creative Commons) als Torrent, man muss hier aber noch die entsprechenden Untertitel einzeln herunterladen falls man kein Schwedisch versteht. Auf Youtube gibt es eine Version mit englischen Untertiteln zu sehen.
Ich fand die Doku interessant, vor allem wegen der Hauptpersonen. Am meisten hat mich Peter Sunde (Flattr) beeindruckt und natürlich die Szenen in denen die Hardware zu sehen ist auf denen die größte Filesharingsite der Welt läuft.
Juan of the Dead
Juan of the Dead ist eine Zombiekomödie, die auf Kuba spielt. Es wird genau das geboten wonach es klingt: schräger Humor und Untotengemetzel aber das Ganze eben im Kommunismus. Ein paar wunderbare Szenen waren dabei: der Auftritt und Abgang des Amerikaners und der „letzte Wunsch“. Die Zombies nennen sie erst mal anarchistische Dissidenten und irgendwann müssen sie in einem Lada fliehen. Ich schmunzelte viel.
Until the light takes us
Nach dem Black Mandel letzens war mein Interesse am Norwegischen Black Metal der 90er geweckt und obwohl ich mit der Musik nicht viel anfangen kann fand ich Until the light takes us äusserst sehenswert. Man kann den kompletten Film inklusive Bonusmaterial auf der verlinkten Website ansehen, inhaltlich kommen die ganzen Schauergeschichten vor: Vikernes Mord an Oystein, die Kirchenbrände und der Selbstmord von Dead. Die Hauptperson ist Fenriz von Darkthrone, viel Zeit wird auch Count Grishnak eingeräumt der seltsamerweise recht sympathisch herüberkommt, trotz seiner kruden Ansichten.
Star Trek TNG Staffel 4
Die 4. Staffel war bislang die schlechteste, es waren einfach wenige Folgen dabei mit interessanten Geschichten. Stattdessen lag der Seifenoper Anteil deutlich über meiner Toleranzgrenze, der Tiefpunkt war dass Worff jetzt einen Sohn hat, der aber glücklicherweise erst mal nicht mehr vorkommt.
Devil’s Due, die Episode #13 fand ich gut. Es ging um eine Hochstaplerin die sich für eine Gottheit ausgab. Und gleich danach #14, in der die Enterprise einen Planeten entdeckt mit Bewohnern die lieber unentdeckt bleiben wollen und zu diesem Zweck die Gedächtnisse der Besatzung manipulieren als hätte das Ereignis nicht stattgefunden. Allerdings finden sich zahlreiche Hinweise auf diese Manipulation, was den detektivischen Eifer der Sternenfahrer anstachelt und zur erneuten Entdeckung des Planeten führt. Und dann gleich die nächste herausragende Folge, #15 in der der Erstkontakt mit einem Volk gründlich in die Hose geht und man beschliesst erst einige Jahre ins Land gehen zu lassen bevor man einen erneuten Versuch unternimmt. Aber danach fiel die Qualität der Geschichten wieder merklich ab.
Allerdings muss ich sagen, dass gerade während ich eine fiese Grippe auskurierte Star Trek und damit auch die seichten Folgen gerade recht waren, weil sie so unaufgeregt dahinplätschern. Grundsätzlich bin ich kein echter Fan der Serie, ich schau mir das hauptsächlich an weil es Pflichtprogramm für Nerds ist. Meistens langweile ich mich nach der Hälfte einer Folge so sehr dass ich den Rest am nächsten Tag fertig schaue.