Serviceoase

Es wird ja viel geschimpft über mangelhaften Service hierzulande. Daher mal kurz wie es auch laufen kann: vor einiger Zeit habe ich mir wie es so meine Art ist ein Nerdshirt bestellt. Das kam erst nach ungebührlich langer Zeit an, weshalb ich eine negative Bewertung beim Versandhaus hinterlassen habe. Keine Stunde später meldete sich ein Mitarbeiter des Unternehmens, entschuldigte sich für die lange Lieferzeit und bot mir ein kostenloses Shirt meiner Wahl an, das dann auch 2 Tage später im Briefkasten lag. So verhätschelt man erfolgreich Kunden.

Geströmter Fussball

Ich habe ja keinen Fernseher und vermisse diesen üblen Zeiträuber auch nicht, aber ab und zu möchte ich dann doch mal ein Fussballspiel ansehen, vor allem wenn aus den umliegenden Wohnungen Jubelgeschrei tönt. Nun leben wir ja glücklicherweise in der Zukunft und man kann sich die Spiele auch im Netz ansehen, allerdings nicht ganz reibungslos.

Ein Spiel habe ich mir auf einem russischen Server angesehen, der Sky gestreamt hat was sicher nicht ganz legal war. Die Techniker haben offenbar nicht mit einer Verlängerung gerechnet, jedenfalls ist der Stream kurz vor dem Elfmeterschiessen plötzlich abgebrochen.

Manchmal sehe ich nur ein grünes Rechteck untermalt von der Berichterstattung der Kommentatoren. Oder ein grünes Rechteck in dem es rauscht und fitzelt.

Ab und zu reisst der Stream ab und nach einem Neuladen der Seite springt die Wiedergabe ein paar Minuten zurück, da wundert man sich dann schon wenn ein Spielzug kommt den man schon gesehen hat.

Am seltsamsten war aber ein Spiel, bei dem die Audiospur den Bildern 2-3 Sekunden hinterherhinkte so dass ich bei jedem Tor erst mal dachte dass es nicht zählt weil kein Jubel zu hören war und der Kommentator auch ruhig blieb. Und dann wieder 2 Sekunden später jubeliert es in der Nachbarschaft.

Das Netz ist also offenbar immer noch nicht für Liveübertragungen geeignet. Ändert das mal mit meinen GEZ Gebühren !

Skandal im Müsliregal

Ich bin ja ein ausgewiesener Müslifan. Neuerdings knusper ich mich durch die Biomüslis vom Ökosupermarkt und muss sagen, da sind schon einige Köstlichkeiten dabei. Die sind zwar etwas teurer als das Volkshaferflockennüsseweintraubengemisch, aber dafür auch wohlschmeckender und vor allem abwechslungsreicher. Das Let’s Rock Müsli etwa finde ich unfassbar lecker, aber das Verhältnis Packung zu Inhalt ist, äh, verbesserungswürdig.

Fortschrittsbalken

Gestern habe ich mal wieder größere Datenmengen auf meine externe Festplatte gesichert und dabei längere Zeit damit verbracht dem Windows Fortschrittsbalken bei seinem gletscherartigen Vorwärtskriechen zuzusehen. Grund genug diesem possierlichen Widget mal einen kleinen Artikel zu widmen.

Wenig überraschend ist der Fortschrittsbalken patentiert, und zwar von Sony, jedoch habe ich noch nichts davon gehört dass dafür jemals Tantiemen eingeklagt worden wären. Es ist jedenfalls ein Paradebeispiel für Trivialpatente.

Solch einen Balken beim Fortschreiten zu beobachten ist seltsamerweise beruhigend und befriedigend zugleich, ich denke dass die Grafik den Sammlertrieb anspricht: unser Gehirn mag es einfach wenn Dinge sich vervollständigen wie ein Puzzle das sich Teil für Teil zu einem Gesamtbild zusammenfügt. Es ist ein bisschen wie den Zeigern einer Uhr bei ihrem Lauf zuzusehen, mit dem Unterschied daß ein Ende abzusehen ist.

Merkwürdig finde ich daß nach all der Zeit die es diese Anzeigen gibt immer noch das langgezogene Rechteck dominiert, obwohl ein Kreis deutlich einfacher zu lesen wäre. Eben wie das Ziffernblatt einer analogen Uhr. Vermutlich will man diese Assoziation beim Benutzer aber nicht hervorrufen, zu offensichtlich wäre es wieviel Lebenszeit man gerade beim Warten verschwendet.

Enorm frustrierend finde ich es wenn der Fortschrittsbalken sein Ende erreicht hat, aber nichts weiter passiert weil das System eben doch noch nicht ganz fertig mit seiner Aufgabe ist. Da wünsche ich dem Entwickler immer eine Wurzelbehandlung deren Abschluss ihm mit seiner eigenen Statusanzeige angekündigt aber auf unbestimmte Zeit herausgezögert wird.

Wahre Freunde des Widgets können ihrer Passion mit diesem Tshirt Ausdruck verleihen und ja, selbstredend besitze ich eines aber leider ohne Animation.

Das wäre doch auch ein lustiger Name für eine Kneipe: „Progress Bar“, wo über dem Tresen eine Leuchtanzeige den Abstand zur Sperrstunde visualisiert. Witzig fände ich auch eine Grabinschrift die einen Statusbalken zeigt der auf 100% steht.

6/7 Vegetarismus

Nachdem ich das Buch Eating Animals von Jonathan Safran Foer gelesen hatte war mir klar, daß ich aus ethisch-moralischen Gründen deutlich weniger Fleisch essen sollte. Ich habe generell kein Problem damit, daß Tiere geschlachtet werden um sie zu verzehren das ist Teil unserer Kultur und mal ehrlich, wenn das Schaf es könnte würde es freudig über den Schäfer herfallen. Völlig inakzeptabel finde ich aber die industrielle Herstellung von Fleisch mit allem was damit einhergeht, von der Massentierhaltung über die Vernichtung von männlichen Küken bis hin zu folterähnlichen Viehtransporten.

Komplett auf Fleisch verzichten will ich aber nicht, zum einen weil mir allzu rigoroses und dogmatisches Verhalten enorm gegen den Strich geht und zum anderen weil’s so lecker ist um mit den Worten von Hagen Rether zu sprechen. Was für mich gut funktioniert ist mich grundsätzlich vegetarisch zu ernähren, ohne große Umstände zu machen. Wenn also etwa eine Suppe aus Tierknochen gekocht wurde ficht mich das nicht an. Und einmal die Woche gönne ich mir auch mal totes Tier, aber das genieße ich dann auch bewusst und achte automatisch auf die Qualität weil es eben etwas besonderes ist.