Top 10 Comix

Nach Jahrzehnten des Lesens und Sammelns habe ich mich endlich mal durchgerungen eine Top 10 Liste zusammenzuzimmern:

Calvin and Hobbes. Der beste Comicstrip aller Zeiten: witzig, liebenswert und philosophisch. Bill Wattersons Zeichnungen sind unübertrefflich und allein dafür dass er sich standhaft gegen jede Vermarktung seiner Figuren wehrt gebührt ihm Kudos biblischen Aussmasses.

Tim und Struppi. Der zeitlose Klassiker, mir hat Asterix seltsamerweise nie gefallen aber die Abenteuer mit dem Reporter lese ich alle paar Jahre immer wieder gerne. Ich muss allerdings zugeben, dass die Optik mittlerweile etwas in die Jahre gekommen ist und wenn man mit Dragonball und One Piece aufgewachsen ist, wirkt Tintin vielleicht etwas lahm. Aber so ist das halt mit Klassikern.

Requiem der Vampirritter. Das ist eine Albenserie, die mehr oder weniger in der Hölle spielt, mit Vampiren die sich gegenseitig in gigantischen Schlachten niedermetzeln. Die Geschichte ist extrem bizarr und die Gemälde von Ledroit sind schlicht nicht von dieser Welt. Sicher nicht jedermanns Sache, denn es ist abartig, blasphemisch aber halt auch in allen anderen Belangen ein paar Level über dem Rest der Sprechblasenkünstler.

Thorgal. Noch so ein Klassiker, es sind im Grunde Heldensagen mit einer Mischung aus nordischer Mythologie und Fantasyelementen. Es gibt auch ein paar Spin-off Serien, die ungewöhnlich gut sind und die Geschichte von Nebencharakteren erzählen.

PvP. Sehr amüsanter Comic um die Redaktion einer Computerspiele Zeitung, aber man muss vermutlich Pixelsportler sein um ihn lustig zu finden. Am liebsten mag ich natürlich den Zyniker Brent, dicht gefolgt von Skull dem Troll. Die Zeichnungen sind nicht aus der Kategorie Augenschmaus aber für einen Funny reicht’s allemal.

Y: The last Man. 10 bändige abgeschlossene US Serie (allein das ist schon mehr als beachtlich). Die Story: es gibt keine Männer mehr auf der Erde, bis auf Yorick und der glaubt an die wahre Liebe. Sehr schön erzählt, ohne zuviel Brimborium zu machen.

Zits. Also übersetzt „Pickel“ ist ein Comicstrip über einen pubertierenden Möchtergern-Rockstar und sein Umfeld. Ausgesprochen witzig, wenn man Gefallen an Situationshumor mit Teenagern findet.

Hellboy. Ich liebe die Tuschearbeit von Mike Mignola, die Geschichten die hier erzählt werden speisen sich teils aus Folklore teils aus Literatur und enden in der Regel damit dass Hellboy irgendwelche grotesken Monster vermöbelt.

Die Zeit der Asche. Ein dreibändiges Fantasycomic rund um eine Gruppe Zwerge die eine gefährliche Queste unternehmen. Angetan hat es mir vor allem die einzigartige Kolorierung, die manch einem sicher zu konfus ist aber ich mag es halt bunt.

Fables. Die Serie in der allseits bekannte Märchengestalten neu interpretiert werden hat die altbekannte amerikanische Krankheit Dinge nicht abschliessen zu können. 10 Bände lang habe ich die Abenteuer von Schneewittchen, dem bösen Wolf und ihren Freunden sehr genossen aber nachdem der Oberhalunke gefallen war hielt sich meine Motivation in Grenzen Fables weiter zu folgen.

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Survivor Girl

Survivor Girl ist ein recht neuer Comicstrip von Christopher Tauber (Die Toten) und Ingo Römling (Malcolm Max), es gibt ihn vorerst leider nur online aber wenn genug Episoden zusammenkommen wird er wohl hoffentlich auch in gedruckter Form erscheinen. Hoffentlich, weil Survivor Girl tatsächlich der erste und einzige Comicstrip aus Deutschland ist der mir sowohl zeichnerisch als auch vom Humor her zusagt.

Hauptperson der Horrorpersiflage (ab 18 wegen einiger Splatterszenen) ist das Mädchen, das bei den Genrefilmen immer als letzte übrig bleibt. Und dann ist da noch Helmut, der freundliche Massenmörder von nebenan, der ein Sommercamp in Angst und Schrecken versetzt. Wenn ihr mit Freitag dem 13. und Konsorten etwas anfangen könnt und blutrünstigen Humor abkönnt, dann zieht euch die paarundzwanzig Strips undbedingt mal rein…

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Kapitän Haddock

Kapitän HaddockGerade bin ich mit dem alten Brummbären Haddock fertig geworden, gemeinerweise habe ich ihn neben Bianca Castafiore aufgehängt :-)

Thorgal & Familie

ThorgalSonntag ist Pinseltag :-) Heute bin ich endlich mit Thorgal und seiner Familie fertig geworden, wer das Comic nicht kennt: es sind klassisch angehauchte Heldensagen mit Göttern und ein bisschen SciFi ab und an.

Bianca Castafiore

Bianca CastafioreGerade bin ich mit Bianca Castafiore fertig geworden, der schillernden Diva aus Tim und Struppi (und Kapitän Haddocks Alptraum).

Requiem

Wenn ich Requiem der Vampirritter lese, habe ich immer das Gefühl das Comicalbum waagerecht halten zu müssen damit das ganze Blut, der Wahnsinn und die Blasphemie nicht herauslaufen. Grob zusammengefasst spielt die Serie in der Hölle wo Vampire und allerlei andere alptraumhafte Gestalten erbitterte Kriege um die Vorherrschaft führen. Die Handlung ist vollkommen absurd, operettenhaft, skurril und abartig aber ohne sich dabei allzu ernst zu nehmen. Vornehmlich lebt Requiem jedoch von den göttlichen Zeichnungen.

Olivier Ledroit ist meiner bescheidenen Meinung nach der talentierteste Zeichner des Kontinents, die schiere Opulenz seiner Seiten ist manchmal beinahe erdrückend. Und Pat Mills, der Szenarist muss wirklich einen sehr kranken Geist haben.

Ich habe gerade den 11. Band verschlungen, wie immer ein höllenfürstliches Vergnügen. Ein breites Grinsen haben mir dabei die Seitenhiebe auf die Heavy Metal Subkultur entlockt, insbesondere die bitterböse Gnackwatschn für Kirk Hammet. Absolut großartig.

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Saga

Y – The last Man von Brian K. Vaughan gehört in meinen Augen zu den besten U.S. Comics aller Zeiten und wenn ihr sequenzielle Kunst mögt und das 10-bändige Epos nicht gelesen habt, zögert keine Sekunde und bestellt euch zumindest das erste Buch. Ihr werdet es nicht bereuen – es sei denn ihr erwartet alberne Helden in Strumpfhosen.

In Saga, der epischen Space Opera des Autors wird die Geschichte eines ungleichen Paares und deren neugeborenen Sprössling Hazel vor dem Hintergrund eines galaktischen Krieges erzählt. Marko sieht aus wie ein Satyr, ist Pazifist und besitzt magische Kräfte, Alana hat Libellenflügel und ihr Volk bekämpft das ihres Gatten aufs bitterste. Trotz dieser Feindschaft haben die beiden sich gefunden und versuchen dem blutigen Kampf zu entfliehen, doch aus unterschiedlichen Gründen haben es mehrere Fraktionen auf die kleine Familie abgesehen.

Stellt euch eine erwachsenere Version von Star Wars vor, mit etwas mehr Fantasy Elementen und ein bisschen Shakespeare Romantik und ihr kommt Saga recht nah.

Ich war dem Comic schon nach den ersten 3 Seiten vollkommen verfallen. Die Handlung nahm mich emotional sofort in Beschlag, die Dialoge sind vortrefflich und das Artwork von Fiona Staples ist atemberaubend – vor allem die Mimik von Alana fand ich meisterlich umgesetzt. Definitiv Wunschzettelfutter.

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Vincente Segrelles, ein Känguru und ein bisschen Screamo

El Mercenario ist zweifellos eins der am besten gezeichneten Comics auf diesem Planeten, die Illustrationen sind beinahe fotorealistisch. Was ich nicht wusste, ist dass Vincente Segrelles auch noch in anderer Hinsicht ein bewundernswerter Nerd ist: er bastelt historische Flugzeugmodelle im Massstab 1:10 mit Originalmaterialien und größtenteils funktionsfähiger Mechanik. Nachzulesen im Bonusmaterial zu Die verlorenen Ahnen. Sehr imposant, den Vogel abgeschossen hat er aber mit einer 1:1 Replik vom Cockpit einer Me 109, nur um auszuprobieren was man sieht wenn man drin sitzt (nicht viel).

Wenn ihr was zum Schmunzeln sucht, kann ich euch die Känguru Chroniken von Marc-Uwe Kling wärmstens empfehlen. Im zweiten Teil der Reihe um das zynische und kommunistische Beuteltier gibt es wieder ein paar echte Brüller, beispielsweise wechselt der Autor die Urheber bekannter Zitate aus und gibt ihnen einen spassigen Dreh. Kostprobe: „Du sollst den nächsten lieben wie dich selbst. Kurt Kobain„. Dazu gibt es noch allerlei unterhaltsame Antiterroristische Anschläge des Asozialen Netzwerkes und andere Gemeinheiten. Macht gute Laune.

Musikalisch habe ich gerade Touché Amoré für mich entdeckt, genauer gesagt deren neuestes Album Is Survived By. Leicht angezerrte Gitarren spielen im Grunde genommen Indiestücke und dazu schreit eine gequälte Seele sich ihr Leid aus dem Leib, Screamo eben. Die Songstukturen sind etwas ungewöhnlich und es gibt relativ wenige Hooks, dafür sind die Melodien recht griffig und die melancholische Stimmung passt hervorragend zum herbstlichen Wetter.