I am Ozzy, Black Sabbath und das magische Keilkissen

Irgendwie habe ich ein Faible für Autobiographien entwickelt und nach dieser Ameisenschnief-Anekdote in The Dirt ist jene von Ozzy Osbourne ganz oben auf meiner Leseliste gelandet. Es sind schon reichlich skurrile Geschichten die der Prince of Darkness zu erzählen hat und die bekannteste, als er einer lebendigen Fledermaus den Kopf abgebissen hat ist tatsächlich eher von der harmlosen Sorte. Das Buch pendelt zwischen Schelmenroman im Rock’n’Roll Zirkus und tragischem Junkiemelodram, man wundert sich ganz wie der Autor wie zur Hölle er diesen ausschweifenden Lebensstil so lange überlebt hat. Zeitlich geht es von den Anfängen von Black Sabbath Ende der 60er bis in die 2000er mit der Osbournes  Reality TV Serie auf MTV. Äusserst vergnüglich.

Nebenbei habe ich mich durch alle Black Sabbath Alben mit Ozzy gehört und dabei etliches formidables Liedgut jenseits von Paranoid und Iron Man wiederentdeckt. Den Chorus von Gipsy finde ich beispielsweise großartig und das Riff von Sweet Leaf summe ich schon tagelang vor mich hin, dass die Musik und auch das Image nach beinahe 50 Jahren immer noch so gut funktionieren ist schon beeindruckend.

Ach und einen Tipp noch falls ihr gern im Bett lest und stundenlang am Kissen rumfrickeln müsst bis es endlich bequem ist: probiert mal so ein Keilkissen aus, das ist so ein unfassbarer Komfortgewinn, kaum zu glauben dass ich je ohne zurechtgekommen bin.

Top 5 Alben 2016

Vor kurzem wollte ich nachsehen welche 2016er Alben ich am meisten gehört habe, aber bei meinem letzten Computerumzug habe ich mal wieder alle Metadaten meiner Musiksammlung verloren. Dann eben ohne harte Fakten, meine Lieblingsalben des vergangenen Jahres:

Dementsprechend auch das Nerdshirt des Monats:

Dieses Jahr sind meiner Highlights bislang die neue vortreffliche Kreator „Gods of Violence“ und das glorreiche „Here Now There Then“ von Dool, mehr oder weniger die Nachfolgeband von The Devil’s Blood: düster aber zauberhaft.

Nerdshirts des Monats

Dark Forest

descendents

Dark Forest sind gerade meine favorisierte klassische Metalband, das ist so melodischer Fantasykram und läuft ausgesprochen geschmeidig ins Ohr. Und wenn’s etwas fröhlicher sein soll, hör ich gerade recht gern die Descendents, die trotz ihres fortgeschrittenen Alters immer noch quickfidel klingen.

Ein Laptoptisch, neues von Solstice und ein paar Apps

Bislang ruhte mein Laptop meist auf meinem Bauch, was vor allem wegen der Hitzeentwicklung etwas unangenehm war, also habe ich mir so einen kleinen Laptoptisch rausgelassen und frage mich wie ich je ohne so ein Teil auskommen konnte. Wenn der Hintern nicht zu breit und der Wanst nicht zu dick ist, kann man damit wunderbar entspannt im Bett herumcomputern. Praktisch, wenn man beispielsweise einen Amazon Prime Pobemonat spendiert bekommen hat und möglichst effizient absurde Mengen an Filmen wegschauen möchte. Dabei geht es mir mit Prime aber genauso wie mit Netflix: irgendwie sind immer bloss die uninteressanten Filme in der Flatrate enthalten und schon nach kurzem ertappt man sich selbst dabei irgendwelche B-Movies anzuschaun, bloss weil sie umsonst sind. So schau ich gerade mit mässigem Enthusiasmus die Teenage Mutant Ninja Turtles.

Was Musik anbelangt lausche ich mich neben den obligatorischen Neuerscheinungen (Descendents, Billy Talent, Adolescents) ein wenig durch die 90er Jahre. Vor allem die ersten beiden Alben der Smashing Pumpkins haben es mir angetan, aber auch alte Dinosaur Jr. und die Backyard Babies. Am meisten läuft aber die neue EP der mächtigen Solstice: To Sol a Thane, das ist leicht angedoomter epischer Metal, bodenständig produziert und mit geschmeidigem düsteren Gesang. Absolut phantastisch und obendrein darf man dafür bezahlen was man möchte !

Seit ich aus dem Android Lager zu den Apfelkultisten gewechselt bin habe ich tatsächlich Spass an Apps gefunden, was wohl hauptsächlich an den strengen Qualitätsstandards liegt die Apple erzwingt. Natürlich zahlt man dafür, aber ich spendier lieber ein paar Groschen für ein Progrämmchen wenn ich dafür nicht mit Werbung belästigt werde. Sehr hilfreich sind diese Fitnessapps (Runtastic, Situps & Pushups, Health), die funktionieren wunderbar als Motivationsverstärker. Meine Lieblingsapp ist allerdings Decked Builder, eine Datenbank für Magic Karten, mit dem man obendrein seine Decks archivieren kann. Und das großartigste: das kann man tun indem man einfach die Karten mit der Kamera scannt. Es gibt auch noch ein Programm für den Mac und man teilt die Decks via iCloud, allerdings muss man dafür gemeinerweise nochmal extra zahlen. Trotzdem brilliant.

So, dann mach ich nach dem Morgenjogging mal meine Liegestütze, leg mich auf die Couch, hör mir Solstice an und lese dabei das neue Geo Epoche über den Vietnamkrieg. Hach, Sonntag :-)

Wytch Hazel, Monument, Virus und so weiter

Sisyphus hätte seine wahre Freude an meinem neusten Spleen: ich versuche nach und nach alle meine Mp3s mit Lyrics auszustatten, nachdem ich herausgefunden habe dass der iPod das anzeigen kann. Ein unfassbarer Berg Arbeit aber eben auch sehr angenehm wenn man die Texte dann mitlesen kann. Eigentlich sollte das bei gekauften Musikdateien ja schon enthalten sein, manchmal frage ich mich schon was Plattenfirmen eigentlich den lieben langen Tag lang tun.

Hier meine derzeitigen Dauerbeschallungskandidaten:

Prelude von Wytch Hazel, majestätischer epischer Rock durchsetzt mit etlichen Dudelparts die man vortrefflich vor sich hinpfeifen kann. Allerdings muss man ein Faible für Pathos haben, sonst macht das Album wenig Spass.

Apropos Gitarrengedudel, wer Iron Maiden schätzt aber von den ausufernden Progstücken der letzten Veröffentlichungen enttäuscht ist, möge sich mal Hair of the Dog von Monument zu Gemüte führen. Die klingen mehr nach Maiden als Maiden selbst, mit gedoppelten Harmonien, Steve Harris Basslinien und der Sänger ist stellenweise auch nicht allzuweit von Bruce Dickinson entfernt. Sehr schön, auch wenn ein, zwei Gurken dabei sind.

Und dann habe ich noch Momento Collider von Virus auf der Liste, was die Norweger da spielen ist wirklich schwer einzuordnen. Relativ geradlinige Midtempogrooves treffen auf seltsame Bassläufe und dazu gibt es dissonante Akkorde und darüber singt / rezitiert jemand recht theatralisch gar düstere Texte. Seltsam und interessant und weniger anstrengend als ihr jetzt befürchtet.

Sonst grabe ich mal wieder in grauer Vorzeit: die ersten beiden Blind Guardian Alben sind doch besser als ich dachte, alte Benediction laufen mir recht angenehm ins Ohr, am soften Ende der Skala dürfen’s auch mal die Smiths sein. Therapy?, die Band mit der aufdringlichsten Snare überhaupt waren aus meinem Kosmos ganz verschwunden bis ich das famose Disquiet von 2015 entdeckte. Ist ein würdiger Troublegum Nachfolger. Dann natürlich noch das Pflichtprogramm: Denner / Shermann, das Gitarrenduo von Mercyful Fate haben Neues am Start, neue EP von Candlemass, Nattesferd von Kvelertak , die großartigen Vektor und gerne auch mal Paradox. Und völlig überraschend: Popcorn von Hot Butter, Equinoxe von Jean Michel Jarre und Discovery von Daft Punk. Als Sahnhäubchen am Schluss sei noch auf den Massenmörder-Doom von Church of Misery hingewiesen, passt gut wenn man diese Crime Zeitschrift liest.

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Fatal Portrait

fatalportraitDas ist Fatal Portrait von King Diamond, dessen Alben allesamt großartig sind, insbesondere auch alle von Mercyful Fate. Meine Lieblingsplatte ist „Them“, aber da war mir das Cover zu detailreich, daher ist es das Debut geworden ;-)

The Hepatitis Bathtub and Other Stories

NOFX haben in The Hepatitis Bathtub and Other Stories schonunglos die Geschichte ihrer Band und ihre persönlichen Erlebnisse aufgeschrieben. Wie zu erwarten sind etliche amüsante Touranekdoten darunter, aber den weitaus größeren Teil nehmen tragische, schockierende und ekelerregende Details aus dem holprigen Leben der Musiker ein. Es ist keine locker-fluffige Unterhaltung sondern ein brachialer Seelenstriptease aller Beteiligten, auch ehemalige Bandmitglieder kommen zu Wort.

Am beeindruckendsten fand ich die Wandlung von Smelly, einem beinharten Heroinjunkie zum abstinenten und liebevollen Familienvater. Die sexuellen Eskapaden und Drogenexcesse haben mich nicht überrascht, höchstens in ihrer Intensität, aber die allgegenwärtige Gewalt in Kalifornien fand ich ziemlich bitter. Nach der Lektüre weiss man darüber hinaus aber auch viel über NOFX und ihre Musik, etwa wer die Moron Brothers aus dem gleichnamigen Song sind und wie die Bandmitglieder zu ihren Spitznamen kamen, was Fat Mike von Blink 182 hält und warum sie jahrelang keine Interviews gegeben haben.

Wer die Band nicht kennt, sollte zumindest mal einen Blick auf die Tour Doku Backstage Passport werfen, da bekommt man schnell einen unterhaltsamen Einblick in das Chaos das herrscht wenn NOFX verreisen. Ihr bestes Album ist meiner Meinung nach White Trash, two Heebs and a Bean, dicht gefolgt von Punk in Drublic.