Nachtcaches

Der Herbst ist die ideale Zeit um in der Nacht im Wald herumzustromern und mit einer amtlichen Photonenkanone Schätzen hinterher zu jagen. Ja, es ist wieder Nachtcachesaison schließliche wird es früh dunkel und die Vegetation ist spärlich. Nachtcaches (nein, nicht Nacktcaches) sind in der Regel GPS gestützte Schnitzeljagden bei denen es gilt im Dunkeln mehrere Stationen zu finden um am Ende die ersehnte Schatztruhe, sprich Tupperdose bergen zu können. Der große Unterschied zu regulären Multicaches ist daß das Spektakel eben nachts stattfindet und somit schon allein die geisterhafte Atmosphäre im Wald für eine unvergleichliche Stimmung sorgt. Mit etwas Glück ist es zudem neblig und die milchigen Schwaden dämpfen alle Geräusche. Man sieht dann nur noch ein paar Schritte weit und versucht die unheimliche Dunkelheit mit dem grellen Strahl seiner Taschenlampe zu durchdringen.

Verteilt auf der Route befinden sich Reflektoren, die es zu finden gilt. Üblicherweise befinden sich in deren Nähe Hinweise die das Abenteuer voranbringen, es gibt aber auch allerlei elektronische Spielereien wie Lichter, die nur zu bestimmten Zeiten leuchten. Oder Zauberkästchen die auf Morsezeichen mir geheimen Codes reagieren und mysteriöse Zeichen die nur mit UV Licht zu sehen sind. Eben alles was der Elektonikbaukasten und die Phantasie des Machers hergeben.

Zugegeben, der Aufwand den man betreiben muss um so ein nächtliches Abenteuer erfolgreich zu beenden ist schon etwas größer als bei einem normalen Geocache aber es gibt schlichtweg kaum etwas schöneres als den Moment wenn einem nach längerer Suche ein Licht in der Dunkelheit erscheint. Auch das ein oder andere Tier gibt es zu entdecken, es ist immer wieder gruselig wenn man etwas in der Ferne reflektieren sieht das sich dann plötzlich bewegt und im Nirgendwo verschwindet. Ich kann jedem wärmstens empfehlen das einmal auszuprobieren, wenn man etwas schreckhaft ist erhöht das den Spass sogar. Mögen die Lumen mit euch sein !

Die Abenteuer von Tim und Struppi

Tim und Struppi von Herge ist nach wie vor eine meiner liebsten Comicserien, auch wenn aktuellere Zeichner graphisch um Längen voraus sind. Die Abenteuer des pfiffigen Reporters haben die Zeit gut überstanden und alle paar Jahre lese ich mich schwelgend durch alle Bände. Die Mischung aus Abenteuer und Slapstickhumor funktioniert einfach prächtig und die skurrilen Charaktere sind einfach liebenswert. Daher war ich grundsätzlich skeptisch, ob mir die Verfilmung gefallen würde. Ich bin ja eh kein großer Freund von Comicverfilmungen, einfach weil mir das Medium Comic besser gefällt als das Medium Film. Außerdem muß ich zu meiner großen Schande gestehen dass ich bis gestern keinen einzigen Film in 3D gesehen hatte, höchste Zeit also mal wieder ins Lichtspielhaus zu gehen.

Um es kurz zu machen, Das Geheimnis der Einhorn macht alles richtig. Herges Humor wurde glänzend eingefangen, ich habe Tränen gelacht. Der Film spielt auch schelmisch mit Idiomen aus dem Comic, etwa als Vögel Kapitän Haddocks Kopf nach einer Kollision umschwirren und sich dann als echte Exemplare einer Zoohandlung herausstellen. Wunderschön. Abenteuer gibt es auch im Überfluss und manche Actionszenen sind so überbordend daß ich tatsächlich in Versuchung bin mir den Film noch einmal im Kino anzusehen. Insbesondere die Verfolgungsjagd in Marokko und das Kranduell haben es mir sehr angetan. Die Qualität der Computergraphik ist dermaßen beeindruckend, ich habe am Anfang des Films minutenlang nur fasziniert auf die Haare der Charaktere gestarrt und mich gefragt ob wir bald das Ende des klassischen Films mit Schauspielern und Kulissen erleben werden. Der Cliffhanger am Schluß lässt auf einen nächsten Teil hoffen und das meine ich wirlich ernst, ich wünsche mir zahlreiche Fortsetzungen. In diesem Sinne: Hunderdtausend heulende und jaulende Höllenhunde, schaut euch diesen Film an ihr Troglodyten !