At Home

Am Wochenende bin ich in der Ubahn überraschend mit At Home von Bill Bryson fertig geworden. Überraschend deshalb weil der Kindle Fortschrittsbalken erst bei 70% war, der Rest des Buchs sind offenbar Anhänge und Literaturverweise. Bei einem gedruckten Buch wäre mir das viel eher aufgefallen, weil man ja durchaus mal ein bisschen durchblättert was hinten noch kommt, beim eBook blättert es sich nicht so angenehm und vor allem nicht so schnell. Ausserdem fehlt mir etwas die Einschätzung wie dick das Buch ist, man merkt das bei einem eBook ja bloss dadurch dass der Fortschrittsbalken bei einem Wälzer langsamer voranschreitet als bei einem Heftchen. Vermutlich liegt das daran, dass man sich software-seitig das Ausrechnen der Seitenanzahl abhängig von der Schriftgröße sparen mag. Naja, hoffentlich wird das in einer kommenden Generation der Lesegerätschaften verbessert.

Doch nun zum Buch selbst: in At Home beschreibt Bill Bryson die Geschichte der Zivilisation anhand eines Rundgangs durch sein Haus. Dabei geht es ihm um Architektur, Einrichtungs- und Gebrauchsgegenstände und das alltägliche Leben an sich. Das Werk ist voller interessanter Informationshäppchen mit denen man bei künftigen Konversationen aufwarten kann. Lustig fand ich beispielsweise die Vorstellung wie dunkel die Strassen von London vor der Entdeckung der Elektrizität gewesen sein müssen, so duster dass Spaziergänger reihenweise in die Themse fielen. Es geht vornehmlich um England und die Vereinigten Staaten, was die Sache aber nicht weniger interessant macht. At Home ist sicherlich kein Buch das man gelesen haben muss aber durchaus unterhaltsam wenn man sich für Anekdoten erwärmen kann.

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Vision of Escaflowne

Ich lese ja vornehmlich europäische und amerikanische Comics, doch es gibt ja auch noch Japan, das eine unfassbare Menge an Bildgeschichten erzeugt. Um mich etwas in die Materie einzufinden habe ich beschlossen mir die populärsten Animes anzusehen. Bislang waren auch tolle Entdeckungen dabei, Death Note zum Beispiel. Aber es gibt durchaus auch Serien denen ich gar nichts abgewinnen kann – wie Vision of Escaflowne.

Hierbei handelt es sich um eine Animeserie mit 20 Episoden, in der ein Mädchen in eine mittelalterliche Parallelwelt versetzt wird, in der es neben Prinzen und Prinzessinnen auch menschenähnliche, flugfähige Kampfroboter gibt. Escaflowne ist so ein Mech und es gibt zahlreiche Anlässe bei denen diese Stahlkolosse miteinander kämpfen, aber nicht wie man erwarten würde mit Raketen, Lasern und Plasmastrahlen – nein, es wird mit Schwertern aufeinander eingehackt. Das Besondere an Escaflowne ist, dass er im Flug wie ein Drache aussieht. Normalerweise sitzt man in dem Roboter etwa wie Ripley in diesem Gabelstaplerbot in Alien, aber beim Fliegen setzen sich alle Passagiere auf den Rücken und der Pilot hat zwei Seile in der Hand mit denen er lenkt (wirklich ! ich konnte es auch nicht glauben).

Die Hauptperson, Hitomi verfügt über die Fähigkeit mittels Tarotkarten in die Zukunft zu blicken und mit einem Pendel unsichtbare Gegner zu sehen. Später stellt sich heraus, dass sie die „Kraft von Atlantis“ besitzt – die Fähigkeit das Schicksal zu beeinflussen. Ausserdem hegt sie romantische Gefühle für zwei Prinzen, sehr zum Verdruss eines Katzenmädchens das einen der beiden umgarnt. Im Grunde war das die ganze Handlung.

Vielleicht bin ich einfach nicht in der Zielgruppe dieses Machwerks: japanische Schulmädchen die von Prinzen träumen welche auf Roboterdrachen durch die Lüfte reiten. Jedenfalls erschliesst sich mir nicht warum die Serie so populär ist, dass sie in einigen Bestenlisten auftaucht.

Crippled Black Goblin

Die glorreichen Briten Cathedral gehören schon seit geraumer Zeit zum erlesenen Kreis der von mir favorisierten Stromgitarrenkapellen. Leider hat die Band zumindest ihre Live-Aktivitäten letztes Jahr eingestellt, es bleibt zu hoffen dass doch noch das ein oder andere Studioalbum auf die Welt losgelassen wird aber so wie es momentan aussieht ist Lee Dorrians Band Geschichte.

Da trifft es sich gut, dass deren Landsleute Orange Goblin etwas aus der vernebelten Stonerrock Ecke herausgekommen sind und ein gelungenes Doomrock Album veröffentlicht haben. Mein Lieblingsstück auf „A Eulogy for the Damned“ ist das gruselige „The Fog“, das durchaus auch von Cathedral stammen könnte.

Das zweite Album das bei mir derzeit auf Dauerrotation läuft ist „(Mankind) The crafty Ape“ von Crippled Black Phoenix. Die Band wird gerne als Postrock Supergroup bezeichnet, wobei Mastermind Justin Greaves (bekannt als Drummer von Elecric Wizard) beide Bezeichnungen falsch findet. Ich würde den Stil vielleicht als sphärischen, entspannten Ambientrock bezeichnen. Also nichts zum Mitsingen, eher launige Hintergrundbeschallung aber ausgesprochen virtuos fabriziert.

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